InnoDom Cologne ist ein Innovations- und Gründerzentrum, das vom deutschen Architekturbüro kadawittfeldarchitektur für die Kölner Universitätsstiftung entworfen wurde. Das fünfstöckige Gebäude auf dem Campus Lindenthal der Universität zu Köln fügt sich nahtlos in das Stadtgefüge ein und nimmt mit seinen Vor- und Rücksprüngen Bezug auf die Umgebung und korrespondiert mit den Höhen der Nachbargebäude.
Der InnoDom Cologne ist mehr als ein herkömmliches Bürogebäude, er ist als „Denkfabrik mit dem Flair einer industriellen Werkstatt“ konzipiert: Das Gebäude bietet eine Vielzahl von Co-Working-, Begegnungs- und Aufenthaltsräumen für Gateway (das Exzellenz-Gründerzentrum der Universität zu Köln), studentische Existenzgründer und Dienstleister, die Start-ups unterstützen.
Studien zu Volumen und Form
kadawittfeldarchitektur (benannt nach den Gründungsgesellschaftern Klaus Kada und Gerhard Wittfeld) untersuchte Volumen, Form und Außenhaut des InnoDom Köln anhand von Modellen und Skizzen in unterschiedlichen Maßstäben, um die vorteilhafteste Form und Einpassung des Gebäudes zu ermitteln: „Rücksprünge und Auskragungen im Gebäudevolumen nehmen Bezug auf die Sichtachsen, Höhen und Maßstäbe der benachbarten Baukörper“, erklärt das Büro. „Die polygonale Form des Gebäudes respektiert die Entfernungen und macht den Zugang von außen gut lesbar.“ In frühen Planungsphasen wurden in partizipativen Workshops mit verschiedenen Start-ups und Gateway-Mitarbeitern Raumbedarf und Funktionsabläufe ermittelt.
LIKE IT
Ein bemerkenswerter Aspekt des Gebäudes sind die beiden doppelgeschossigen Räume mit Panoramaverglasung und hellen, monochromen Farben. Von außen wirken diese Räume wie Leuchttürme, vor allem, wenn es dunkel ist. Im Inneren bieten die Räume den Nutzern die Möglichkeit, zu faulenzen, sich gegenseitig zu inspirieren, Gespräche anzustoßen, Neues zu erfahren, sich zu informieren und sich auszutauschen - zusammengefasst in dem Akronym LIKE IT.
Das türkisfarbene „LIKE IT 1“ befindet sich in der dritten und vierten Etage. Eine halbtransparente Schicht aus farbigem Streckmetall hebt die verschiedenen Nutzungsmöglichkeiten des Raums hervor, darunter eine „Kletter-/Hängewand“. (Tatsächliche Farbe: RAL 5018.)
Das gelb gefärbte „LIKE IT 2“ interagiert auf Straßenniveau mit der Stadt und wird durch eine Treppe mit gestaffelten Sitzplätzen definiert. Durch die Verwendung von farbigem Streckmetall bleibt der Blick auf den Eingangsbereich und das Café des InnoDom erhalten (tatsächliche Farbe: RAL 1021).
Zeitgenössische und industrielle Ästhetik
Die Innenräume des Gebäudes sind so gestaltet, dass sie den Eindruck einer Mischung aus Denkfabrik, Werkstatt und Treffpunkt vermitteln, die sowohl ernsthaft als auch verspielt ist. Große, offene Bereiche und kleine Büros, warme und rohe Materialien, helle und gedämpfte Farben sorgen für eine moderne und industrielle Ästhetik, von den bunten Kaffeestationen auf jeder Etage bis zur Verwendung von zementgebundenen Holzwolleplatten.
Eine Reihe von Funktionsmodulen rund um den Zugangskern - Kaffee- und Kopierpunkte, Schließfächer, Sitznischen, Videokonferenz- und Werkstattboxen - setzen farbliche Akzente zu den neutralen Grautönen. Schallabsorbierende Wandflächen, Deckenabsorber und Möbel dämpfen den Lärm und tragen so zu einer besseren Konzentration und Produktivität bei.
„Bei der Auswahl der Materialien wurde viel Wert auf Nachhaltigkeit gelegt“, sagt kadawittfeldarchitektur. Beispiele hierfür sind: Zementgebundene Holzwolleplatten von Troldtekt im Kern des Gebäudes (C2C- und GSBC-zertifiziert); NoraPlan-Kautschuk in den Obergeschossen (GSBC- und Blauer Engel-zertifiziert); Ligno-Holzakustikverkleidung in den „Homebases“ (natureplus-zertifiziert). „Bei der Büroausstattung wurde weitgehend auf Stahl, Holz, Linoleum und Stoffe zurückgegriffen, die größtenteils recycelt werden können oder einen hohen Anteil an recycelten Materialien aufweisen“, so kadawittfeldarchitektur.
Terrassen
Durch die gestaffelten Rücksprünge des InnoDom entstehen drei Dachterrassen, die auf vielfältige Weise genutzt werden können: Die Early Bird„-Terrasse im vierten Stock verfügt über einen weichen Tartanboden, der sich perfekt für Yoga-Sitzungen eignet; die Green Thumb“-Terrasse im dritten Stock ist ideal für Urban Gardening und umfasst Hochbeete und Pflanzkübel; die Sundowner"-Terrasse im vierten Stock verfügt über eine große Pergola und einen gemeinschaftlichen Stehtisch. Dachflächen, die nicht als Terrassen oder Hauseinrichtungen dienen, sind mit Gras und Pflanzen bewachsen.
Fassade
Die Fassade des InnoDom ist eine Pfosten-Riegel-Konstruktion aus verglasten und teilweise geschlossenen Elementen mit vertikalen Aluminium-Lisenen. Die raumhohen Glaselemente können zum Teil geöffnet werden, um eine zusätzliche Belüftung zu ermöglichen; die geschlossenen Fassadenelemente sind aus perforiertem Aluminiumblech gefertigt. Die zweigeschossigen LIKE IT-Räume haben Pfosten-Riegel-Stahlfassaden. Zwischen den Lisenen und der Pfosten-Riegel-Konstruktion befindet sich eine reißverschlussgesteuerte textile Beschattung.
In den geschlossenen Bereichen der Obergeschosse „springt das Aluminiumblech zwischen den Lisenen stufenförmig aus der Hauptlinie der Fassade heraus, so dass ein spannender geometrischer Verlauf entsteht“, so kadawittfeldarchitektur.
Auf den Einsatz von Verbundwerkstoffen wurde verzichtet - als vorgehängte Fassade kann die Fassade demontiert und ihre Materialien wiederverwendet oder recycelt werden.
Tragende Struktur
Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus einem verstärkten Stahlskelett, das durch einen zentralen Erschließungskern und Deckenplatten verstärkt wird. Ein auskragender stützenfreier Bereich umfasst zweigeschossige Stahlbetonfachwerkträger und eine auskragende Stahlbetonplatte über dem zentralen Eingangsbereich.
Energie
Bei der Energieeffizienz setzte kadawittfeldarchitektur auf den Einsatz einer hochwertigen Fassade, energieeffizienter Technik mit Wärmerückgewinnung und einer wärmebrückenarmen Außenhaut. Der InnoDom ist an ein Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen. Das Erdgeschoss wird über eine Fußbodenkühlung grundgekühlt und über eine Fußbodenheizung beheizt. An der Decke montierte Strahlungskühlprofile decken Spitzenlasten ab und unterstreichen die industrielle Ästhetik des Gebäudes. Die Konditionierung der Temperatur des Betonkerns sorgt für zusätzliche Kühlung und Heizung in den oberen Stockwerken zusammen mit an der Decke montierten Heizplatten.
Gross floor area: 5,420 square meters (58,340 square feet)
Net floor area: 3,620 square meters (38,965 square feet)
Gross building volume: 19,800 cubic meters (699,230 cubic feet)