In Bonanova, einem ruhigen Wohnviertel im Südwesten von Palma de Mallorca, hat das spanische multidisziplinäre Architekturbüro OHLAB (Oliver Hernaiz Architecture Lab) "Paral-lel" entworfen. Das aus zwei unabhängigen Wohnblöcken bestehende Projekt Paral-lel fällt sofort durch die ausdrucksstarke Verwendung von Klappläden aus Holzlatten auf. Darüber hinaus beinhaltet das Projekt eine Reihe von Nachhaltigkeitsinitiativen.
Der Entwurf der beiden Gebäude von Paral-lel nutzt die städtebaulichen Vorschriften Mallorcas voll aus, mit einem Erdgeschoss und drei Stockwerken. Das Projekt umfasst insgesamt zwölf Wohnungen, sechs in jedem Gebäude. "Die Duplex-Wohnungen sind unterteilt in sechs Einheiten im Erdgeschoss mit Garten und Pool und sechs Penthäuser mit einem Pool auf dem Dach, der einen Panoramablick auf die Bucht von Palma bietet", erklärt OHLAB.
Die Hauptfassaden der einzelnen Gebäude sind so ausgerichtet, dass sie Ausblicke und Gärten einfangen. Sie bestehen aus faltbaren Holzlamellen, die als Sonnenfilter fungieren und "einen dynamischen Effekt erzeugen, der an die traditionellen Pergolen und Gitter des Mittelmeerraums erinnert", so OHLAB. Die Fassaden regulieren das Sonnenlicht und die Solarenergie das ganze Jahr über und bieten den Bewohnern Privatsphäre. "Die Haut der Fassade zeichnet sich durch ihre Vielseitigkeit aus", erklärt das Studio. "Die Paneele können hochgeklappt und je nach den Bedürfnissen der Wohnung, der Ausrichtung und der Sonneneinstrahlung von Fensterläden in Pergolen umgewandelt werden." Diese Technik ermöglicht die Nutzung der Sonnenenergie in den kühleren Wintermonaten und verhindert eine Überhitzung in den warmen Sommermonaten auf Mallorca. Das Design der Fensterläden ist von der traditionellen Bauweise auf der Insel inspiriert. In Kombination mit einer Querlüftung und einem Wärmerückgewinnungssystem hat OHLAB versucht, die Energieeffizienz der einzelnen Wohnungen zu maximieren und den Bedarf an Klimaanlagen zu reduzieren. Außerdem ist das für die Fassaden verwendete Holz zertifiziert und ökologisch nachhaltig.
Die seitlichen Fassaden der Gebäude sind so gestaltet, dass sie Paral-lel in den umgebenden städtischen Kontext integrieren. Die massiven Fassaden schränken die Sicht auf die benachbarten Grundstücke und die angrenzenden Straßen ein und tragen so zur Verbesserung der Privatsphäre bei. Die Verwendung unterschiedlicher Texturen, erdiger Farbtöne und unregelmäßiger Öffnungen verleiht den Seitenfassaden einen charakteristischen Ausdruck und bildet einen angenehmen Kontrast zu den Holzlamellen der Hauptfassaden.
OHLAB hat in die Gebäude ein System zur Sammlung und Speicherung von Regenwasser in Zisternen integriert. Die Nutzung des Regenwassers gleicht die durch Verdunstung verlorene Wassermenge des Schwimmbads aus und verringert so die übermäßige Abhängigkeit von Trinkwasser. Das Regenwasser wird auch für die Bewässerung der mediterranen Gärten verwendet, die so angelegt sind, dass sie im mediterranen Klima gedeihen.
Im gesamten Projekt wurde eine durchdachte Auswahl natürlicher und lokaler Materialien verwendet, die eine harmonische Beziehung zwischen Paral-lel und seiner Umgebung fördern. Handgefertigte mallorquinische hydraulische Zementfliesen und maßgefertigter Terrazzo, Teil des reichen handwerklichen und gestalterischen Erbes Mallorcas, tragen dazu bei, eine warme und einladende Atmosphäre zu schaffen. Diese Materialien tragen auch dazu bei, die Umweltauswirkungen des Projekts zu verringern, da sie nur in geringem Umfang industriell verarbeitet werden und aus lokaler Produktion stammen. Weitere Elemente der Inneneinrichtung sind Fußböden und Türen aus Eiche. Die Verwendung von Eiche, einem edlen und langlebigen Material, verleiht jedem Raum zusätzliche Wärme.