STÄDTEBAU UND AUSSENGESTALTUNG
Das neue Museumsensemble fügt sich mit seiner Gebäudestruktur in die kleinteilige Struktur der Sonthofener Innenstadt ein und schreibt damit die Geschichte des Ortes weiter:
Die ortstypische Bauweise der direkt aneinander gebauten Giebelhäuser wird neu interpretiert, wodurch eine abwechslungsreiche Dachlandschaft entsteht, die das Gebäude gliedert und maßstäblich an die Umgebung anpasst.

Rund um das Museum sind neue Freiräume mit unterschiedlichen Qualitäten entstanden:
Am Kirchplatz wird eine historische städtebauliche Situation wiederhergestellt. Das Rapphaus hat durch den Neubau eine bauliche Erweiterung erhalten, die die Platzfassade schließt und das Gebäude wie früher in einen Haupt- und einen Serviceteil teilt. Heute befindet sich dort der Haupteingang des Museums.

Im Osten lädt der neue Museumshof zum Verweilen ein. Er ist Begegnungsstätte und Veranstaltungsraum. Im Süden bleibt der alte Bauerngarten erhalten und wird wieder zu einem wichtigen Bestandteil des Museumsrundgangs.

GEBÄUDE
Innerhalb des Ensembles stehen die beiden historischen Gebäude, das alte Bauernhaus und das Rapphaus, im Vordergrund. Der Neubau, der die verschiedenen Gebäude miteinander verbindet und einen zusammenhängenden Ausstellungsraum schafft, bildet einen ruhigen, unauffälligen Rücken zu ihnen.
Die Fassaden des Neubaus und des 70er-Jahre-Anbaus wurden einheitlich mit sägerauem Lärchenholz verkleidet, einem typischen und historischen Baumaterial der Region. Nachhaltigkeit, Regionalität und Handwerkskunst sind auch im Innenraum wichtige Gestaltungskriterien.

So wurde zum Beispiel das Dach der Ausstellungsräume mit Holz verkleidet; die dafür benötigten Weißtannen wurden im stadteigenen Wald gefällt.
So stellen Fassade und Dachlandschaft nicht nur einen wertvollen Beitrag zum modernen Bauen in historischer Umgebung dar, sondern auch die vorbildliche Verwendung nachwachsender und regionaler Rohstoffe.

GEBÄUDEFUNKTION UND INNENRAUMGESTALTUNG
Der Entwurf vereint verschiedene Nutzungen unter einem Dach.
Neben den Ausstellungs- und Lagerflächen gibt es einen Mehrzwecksaal für kulturelle Veranstaltungen, eine Werkstatt für museumspädagogische Kurse und ein öffentlich zugängliches Café.
Durch diese Nutzungen ist ein neuer Treffpunkt im Stadtgefüge entstanden, nicht nur für die Ausstellungsbesucher, sondern auch für die Bürger von Sonthof.

KOOPERATION UND FÖRDERUNG
Die Sanierung und Erweiterung des Altstadtmuseums erfolgte in enger Zusammenarbeit mit der Stadt Sonthofen und der Landesstelle für die nichtstaatlichen Museen und wurde durch folgende Förderprogramme unterstützt:
Städtebauförderung, EFRE-Programm im Ziel "Investitionen in Wachstum und Beschäftigung" Bayern 2014-2020, Kulturfonds Bayern, Bezirk Schwaben und die Bayerische Landesstiftung.

Team:
Andreas Ferstl Architekten: Architects
H33 Architekten: collaborating Architect
OK Landschaft: landscape architect
Konstruktionsgruppe Bauen AG: Structural Engineering
Güttinger Ingenieure GbR: House automation
Körbl + Feneberg GmbH: Electrical Engineering
Res d: exhibition design
Sebastian Schels: Photographer

Materials Used:
Facade cladding: Wood, plaster
Tiles: Via cement tiles, via
Flooring: Screed with floor finish
Windows: Carpenter-wood-windows, larch
Roofing: Roof skin, copper roof membrane, Intello Plus pro clima underlay, alfa rufol thermo nd sk
Interior furniture: Armatures, vola armature, Durait
Ceiling : Heradesign, Knauf Insulation
