Altstadtwinkel, unerwartete Ausblicke, die basilianische Straße verleitet zu Mystik und einer Art klösterlicher Strenge. Der Raum teilt sich in zwei Stimmungen: zeitlose Lehmkühle in der Dämmerung und monochromes Lichtspiel. Am Abend löst das mystische Kaminfeuer alle Stimmungsgegensätze auf und lädt zur Ruhe ein. Der Kontext dieser kleinen Wohnung ist erwähnenswert. Das jahrhundertealte Langhaus befindet sich in der Nähe des alten Vilniuser Stadttors, der Verteidigungsmauer und des Marktplatzes.
Die Straße der Basilianer zeigt weiter entfernt ein Kloster. Abgesehen von der Lage wird das Gefühl der Geschichte durch dicke Mauern, große Fensteröffnungen und hohe Decken verstärkt. Die vom Bauträger angebotene 2-Zimmer-Wohnung mit 45 qm war weder für den Kunden noch für uns eine vernünftige Option. Eine geräumige Wohnung mit kühnem Design, die für ein Paar oder einen Einzelgänger gedacht ist, war die anfängliche Leitlinie für das Innenraumprojekt.
Die Hauptidee war, einen Raum für zwei verschiedene Stimmungen zu schaffen: zeitlose Lehmkühle in der Dämmerung und monochromes Lichtspiel. Sie sind in zwei Zonen "untergebracht", die durch eine schräge Wand in der Mitte des rechteckigen Raumes geschaffen wurden.
Das Ergebnis: eine Reihe unregelmäßig miteinander verbundener Räume, jeder mit eigenem Charakter, inspiriert von den lauschigen Altstadtwinkeln. Sobald die hohen, rahmenlosen Türen geöffnet werden, ist ein Kreislauf der freien Bewegung möglich. Der historische Kontext inspiriert zu Mystik und einer Art klösterlicher Strenge.
Diese Stimmung, bestehend aus Flur, Bad, Schlafzimmer, wird durch die Kühle der dunklen Klinkerfliesen, schwarze Möbeloberflächen, Spiegel, gestrichene Betondecke ausgedrückt. Sie ist praktisch für Gebrauchszwecke und wirkt im Schlafzimmer beruhigend. Hier ermöglicht eine Kaminspalte in der Wand den Blick ins Wohnzimmer und die gemeinsame Nutzung der Wärme des Feuers.
Eine ganz andere monochromatische, helle Stimmung herrscht im Wohnzimmer, wo das Mittagslicht mit Grau-, Weiß- und Schwarztönen spielt. Der sich verjüngende trapezförmige Raum wird von weißen Wänden, gestrichener Betondecke, Eichenboden und natürlich der Klinkerwand geprägt. Das Gefühl der Leichtigkeit und des Minimalismus wird in den Möbeln beibehalten - von den hängenden Küchenvolumina bis zu den bescheidenen Tischen und dem Sofa, sogar die Sockel sind in der Wand eingebaut.
Verwendetes Material:
- Kacheln: Agrob Buchtal, Goldline, 853 goldbraun
- Leuchte: Artemide Nur
- Holzboden: Medžio Stilius, gebürsteter, lackierter Eichenholzboden.
- Türen: Vituko durys, raumhohe lackierte MDF-Tür
- Kühlschrank: SMEG FAB28RB1
