Das Wulumuqi Lu-Geschäft begann als ein einzigartiges Konzeptgeschäft mit zwei Marken, die auf derselben Verkaufsfläche untergebracht waren. Die beiden Marken, An Ko Rau und 3ge3-Projekt, sind zwei Seiten derselben Medaille: Mit einem Designkonzept hoffte die Muttermarke ZUCZUG, die gemeinsame Front beider Marken zu präsentieren. Aber die Markenidentitäten sind anders, die Zielgruppen anders, die Ästhetik anders. Das Problem, das der Entwurf lösen musste, bestand darin, die Geschichte jeder Seite der Medaille zu erzählen.
Oberflächlich betrachtet haben die beiden Marken wenig gemeinsam; die eine ist ein sportliches Streetwear-Label und die andere eine Plattform für konzeptionelle Mode. Es ist entscheidend, dass jeder Raum für die Marke klar erkennbar ist. Die Verbindung eines bestimmten Teils der gemeinsamen Verkaufsfläche hat sowohl das Design als auch das Projekt von An Ko Rau und 3ge3 ermöglicht, ihren eigenen persönlichen Raum zu schaffen und sie einander näher zu bringen, ganz allein.
AnKo Rau ist ein innovatives Streetwear-Label. Die Marke spiegelt den Stil der alltäglichen Bewegungen wider und macht Spaß und ist bodenständig.
Der Laden ist so konzipiert, dass er die entspannte Sportlichkeit der Produkte verkörpert: Flankiert von Stahlgitterwänden und Bodenpaneelen sorgt ein maßgeschneidertes Ausstellungssystem für eine spannende Plug-and-Play-Atmosphäre.
Das Design ist sowohl zeitgemäß als auch eine subtile nostalgische Rückbesinnung auf Schulturnhallen und Straßenkleidung. Zeltartig strukturierte Umkleidekabinen zwinkern, wenn man sich im Freien aufhält, und die entspannte Atmosphäre erstreckt sich bis in den zweiten Stock, wo eine Bar und ein Tresen zum geselligen Beisammensein vorhanden sind.
Hölzerne kistenartige Aufbewahrungssysteme und Sitzgelegenheiten pfeffern den Raum auf und brechen die Starrheit des Gitters auf.3ge3 ist eine Plattform, die bewusst die Grenzen zwischen Mode und Kunst verwischt, wo das Praktische durch Extravaganz ersetzt wird.
Das Interieur ist galerieartig und nutzt einfache weiße Wände als Leinwand für eingeladene Künstler und Designer, um neue Realitäten und Visionen zu schaffen. Eine Spiegelwand und eine niedrige Membrandecke verwandeln das gemeinsame Einkaufserlebnis in eine einnehmende Erfahrung.
Die beiden Geschäfte sind konzeptionell geteilt und sollten auch ästhetisch geteilt werden, ohne sich dabei gegenseitig zu verlieren. Um diese beiden sehr unterschiedlichen visuellen Vorstellungen zu überbrücken, wurde ein neutraler Boden eingefügt.
Die warme Holztreppe von AnKo Rau trifft auf die weiße Abstraktion des 3ge3-Projekts, um eine separate, aber gleichberechtigte Aussage zu machen. Die Treppe ist nicht ineinander verschlungen, sondern absichtlich getrennt gebaut. Die Besucher erhalten einen Blick auf die Kehrseite der Medaille, die Marke, für die sie nicht gekommen sind, sondern durch die Suggestion der Nähe angezogen werden.
Neutrale Räume bieten Zeit zum Innehalten, eine neue Perspektive und vielleicht auch einen Ort der Gaumenreinigung. Am wichtigsten ist, dass das Design in diesem neutralen Raum mit der geteilten Treppe und den getrennten Eingängen anregend ist, die beiden Marken reiben sich auf interessante Weise aneinander. Es ist eine unwahrscheinliche Begegnung, und zwar eine einfallsreiche.