Der jüngste Neubau von Tchoban Voss Architekten auf dem Technocampus Berlin mit zwei Bürogebäuden und einer Tiefgarage balanciert ein Ensemble historischer Bauten aus, das sich durch Detailtreue, handwerkliche Qualität und eine großzügige Raumabfolge auszeichnet.
Das Projekt befindet sich auf dem rund 51.300 Quadratmeter großen Grundstück am Siemensdamm 59-62 und bildet den östlichen Abschluss der Siemensstadt. In unmittelbarer Nähe des Gebäudes befindet sich das denkmalgeschützte Wernerwerk XV. Das zunächst 1924-1925 errichtete Wernerwerk von Hans C. Herlein ist ein ehemaliges Getriebewerk, das in mehreren Bauabschnitten umgestaltet und 1942 um weitere Bauabschnitte erweitert wurde. Der aus vier fünf- bis zehngeschossigen, kubisch angeordneten Gebäudeteilen bestehende Komplex wurde im Jahr 2009 umfassend saniert.
Der Entwurf von Tchoban Voss Architekten reagiert auf diesen Kontext mit technisch anmutenden Details, die flexible, zeitgemäße und großzügige Arbeitswelten in Form und Funktion unterstützen. In Anlehnung an die Struktur und Materialität der Fassaden der historischen Bestandsgebäude sind die neuen Bürogebäude überwiegend aus Mauerwerk, Architektur und Metall. Geschossweise Gesimse sowie Flansche und Lisenen prägen die Fassade und betonen sowohl die Fensteröffnungen als auch die Eingänge innerhalb der zweigeschossigen Fassade im Erdgeschoss.
An den Fenstern ist ein Kontakt zu einer Raumsteuerung angebracht, über den die Lüftung und Klimatisierung bei geöffneten Fenstern geregelt und abgeschaltet werden kann. Darüber hinaus sorgt ein außenliegender Sonnenschutz an der Ost-, Süd- und Westfassade für einen passiven Sonnenschutz unter Beibehaltung der klaren, werksseitig geprägten Detaillierung.
Im Erdgeschoss der beiden Bürogebäude befinden sich gastronomische Einrichtungen, Außenterrassen und Flächen für sportliche Aktivitäten. Die Obergeschosse sind für Büro- und Verwaltungszwecke bestimmt und in unabhängige Einheiten unterteilt, um flexiblen Anforderungen gerecht zu werden. Die begrünten Dachterrassen der Büros in den Obergeschossen sind über öffenbare Oberlichter als Ausgänge der Treppenhäuser zugänglich.
Unter dem durch den angrenzenden Winkelbau gebildeten Campus-Hof befindet sich die Tiefgarage mit 177 Stellplätzen, davon 12 barrierefrei, und 30 Elektroladestationen. An der südöstlichen Ecke des Geländes befinden sich weitere 186 Stellplätze.
Die öffentlichen Außenanlagen und die Mietbereiche wurden barrierefrei gestaltet, und das Projekt erhielt eine DGNB-Platin-Zertifizierung.