In einer ländlichen, hauptsächlich landwirtschaftlich genutzten Umgebung in der Schweiz präsentiert Be Architektur sein Scheunen-Wohnprojekt. Das neue Haus würdigt den historischen Kontext der Gegend innerhalb einer Hamlet-Zone mit etwa 15 Gebäuden, indem es die traditionellen Merkmale einer Scheune aufgreift und auf moderne Weise neu interpretiert.
Aus der Ferne betrachtet, fügt sich das Haus mit einer Außenfassade aus lasiertem Fichtenholz, wie es für traditionelle Schweizer Scheunen typisch ist, in die rustikale Umgebung ein. Ein Satteldach mit Ziegeleindeckung steht ebenfalls im Einklang mit der lokalen Architektur und fügt sich in die Umgebung ein.
Die zu öffnenden Fenster sind hinter hölzernen Fensterläden verborgen, während die großflächigen Festverglasungen von hölzernen Schiebetüren begleitet werden, die Sonnenschutz bieten. Bei dem Entwurf wurde auf Abflussrohre verzichtet, so dass das Regenwasser seitlich vom Dach wie ein Wasserfall herabtropft und rohe Stahlträger, die über den Fuß des Daches hinausragen, als Dachrinne dienen.
Darüber hinaus wird die Materialität einer traditionellen Scheune aufgegriffen, wobei für den Boden Sichtbetonplatten und für die Wände ein spezieller Putz gewählt wurde, der ein rohes, unfertiges Aussehen vermittelt. In ähnlicher Weise werden Beton und Putz auch im gesamten Innenraum verwendet.
Eine Scheune wird in der Regel als Lagerraum und als Arbeitsraum für die landwirtschaftliche Produktion genutzt. Dementsprechend sind die Räume dieses Gebäudes - d.h. die Schlafzimmer, Bäder, Schränke usw. - sind darin als geschlossene, übereinander gestapelte Volumen "gelagert". Durch diese "Stapelung" entsteht ein skulpturaler Innenraum, der ein positives Raumvolumen innerhalb des Gebäudes darstellt. Um diese Stapel herum bildet sich ein negatives Volumen, das eine Landschaft aus offenen Wohnräumen umfasst, die vertikal und horizontal miteinander verbunden sind. Ein großzügiger Innenraum entfaltet sich mit einem Gefühl der unendlichen Weite.
Schließlich wurde eine freistehende Doppelgarage in Sichtbeton mit der gleichen Holzschalung wie für die Hausfassade erstellt. Auf dem sanft geneigten Betongiebeldach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, wobei die Solarzellen die Oberfläche wie ein Teppich bedecken.