Die Wohnungsbaugenossenschaft De Warren hat auf dem Amsterdamer Centrumeiland ein Wohngebäude mit 36 Wohnungen für ihre eigenen Mitglieder errichtet. Das energiepositive und fast vollständig aus Holz bestehende Gebäude wurde von Natrufied Architecture im Auftrag und in Zusammenarbeit mit der Genossenschaft entworfen. Am Freitag, den 21. April, wurde De Warren offiziell eröffnet.
Das De Warren-Gebäude umfasst 36 Mietwohnungen im sozialen und mittleren Mietsegment sowie 800 m2 Gemeinschaftsfläche. Der Kerngedanke hinter dem Projekt war das kollektive Wohnen. In vorherigen Workshops entschieden sich die künftigen Bewohner dafür, 30 % des Gebäudes für gemeinschaftliche Funktionen zu nutzen.
Kollektives Zentrum
Das Wohngebäude bietet beispielsweise ein großes Auditorium, einen multifunktionalen Raum, ein Spielzimmer für Kinder, ein Musikstudio, mehrere Werkstätten, einen Meditationsraum, ein Gewächshaus, eine Dachterrasse und mehrere Gemeinschaftsräume und -küchen, die von allen Bewohnern genutzt werden können.
Die Gemeinschaftsräume sind entlang der so genannten "Machu Picchu"-Treppe angeordnet, die alle Stockwerke miteinander verbindet. Durch die zentrale Platzierung der Gemeinschaftsräume werden sie Teil des täglichen Weges aller Bewohner und fördern den Kontakt zwischen ihnen, erklärt Natrufied Architecture.
Wiederverwendung und Holz
Die Verkleidung besteht aus wiederverwendeten Stützmauern aus Azobe-Holz, die unbehandelt angebracht wurden. Die "geernteten" Bretter wurden in zwei Schichten kombiniert, um die richtige Dicke für die Verwendung als Verkleidung zu erreichen. Für einen Teil der Fassade wurde ein Balkengerüst errichtet, für das Basralocus-Ankerpfähle wiederverwendet wurden.
Dieser Dachstuhl bietet unter anderem Platz für Pflanzgefäße, in denen Pflanzen zwischen und über den Trägern wachsen können. Die Container werden mit Regenwasser bewässert, das auf dem Gründach aufgefangen und gesammelt wird. Auf dem Dach befinden sich natürlich auch PV-Paneele.
Energiepfähle
Das Gebäude liefert seine eigene Energie und Wärme. Unter anderem wurden die erforderlichen dreißig Meter hohen Pfähle in "Energiepfähle" umgewandelt. Indem die Pfähle mit Schläuchen versehen werden, fungieren sie als Wärmetauscher und in Kombination mit einer Wärmepumpe kann auf diese Weise das Gebäude geheizt und gekühlt werden.
In einem Podcast sprach Architectenweb ausführlich mit dem Architekten Boris Zeisser von Natrufied Architecture über den Entwurf des Gebäudes, biobasiertes Bauen und Bauen in Holz.