In der Metropole Paris wird das Thema "Bauen im Bestand", Transformation von Bestehendem und die Umgestaltung zu Neuem besonders groß geschrieben, geht es doch um die Verdichtung des urbanen Gefüges und den effizienten Gebrauch von Vorhandenem.

Das in Paris und seit kurzem auch in Berlin ansässige Architekturbüro Chaix et Morel, das 1983 gegründet wurde und in den vergangenen Jahren einen Generationswechsel im Leitungsteam vollzog, bietet hierfür herausragende Beispiele, die wir Ihnen in den kommenden Monaten nach und nach vorstellen möchten.

In dieser Aussendung präsentieren wir Ihnen das Gebäude einer ehemaligen Feuerwache, das zu einem Kreativzentrum für Mode und Textil, inklusive Gastronomie und öffentlichen Bereichen umgebaut wurde.
Qualitäten des Vorhanden zu nutzen, größtmögliche Flexibilität bei der Bespielung zu ermöglichen und einen energieschonenden Betrieb zu gewährleisten zählt zu den herausragenden Eigenschaften des Projektes.

Dass die Atmosphäre des gewachsenen, historischen Ortes spürbar blieb, spannendes Design innen und außen zum Einsatz kommt, Architektur dort Eingriffe vornimmt, wo es Sinn macht, sich gleichzeitig aber auch "zurücknimmt", zeigt eine für Chaix et Morel charakteristische Herangehensweise.

Der neuentstandene Kreativ-Hub im 10. Pariser Arrondissement zeichnet sich durch seine Offenheit nach innen und außen aus. Mit Gastronomie, einem großen Innenhof, Ateliers, Werkstätten und Veranstaltungs-Räumlichkeiten stellt dieser Ort eine willkommene Ergänzung des städtischen Arbeits-, und Freizeitangebots im Quartier dar. Mode, Design und Kulinarik sind die Veränderungs-Motoren dieser neu kreierten, urbanen Zentren.

Das Gebäude öffnet sich außerdem zu Anrainer:innen und interessierten Paris-Besucher:innen; das Areal ist tagsüber ebenso wie abends von buntem Treiben und mit Leben erfüllt. Ähnlich einem Dorfplatz gruppieren sich die ehemaligen Feuerwache-Räumlichkeiten um einen zentralen, offenen Innenhof. Die Mischung aus familiär-privat, gestalterisch ansprechend und öffentlich zugänglich ist in diesem Fall besonders geglückt.

Das akzentuierte Holzdach dient dem Sonnenschutz für einen Terrassen-Veranstaltungsbereich, greift die historische Form des Daches auf und interpretiert diese in zeitgenössisch-funktionaler Weise.

Diese Adaption eines schützenswerten Bestandsgebäudes weißt den Weg zu einer gelebten Offenheit einer Stadt, die Kreativität und Innovation fördert und mit so vielen wie möglich teilen möchte.
Alle Räume sind von natürlichem Licht durchflutet und mit leichtem, funktionalem Mobiliar ausgestattet, sodass sie leicht für unterschiedliche Aktivitäten genutzt werden können.

Im Inneren wurden die Mauern im Sinne einer "sparsamen Architektur" und zur Hervorhebung der Geschichte des Ortes so weit wie möglich in ihrem ursprünglichen Zustand belassen. Steinmauern mit bestehenden Ziegelelementen wurden bei Bedarf mit Beton verstärkt und blieben unverputzt.

Mannschaft:
Architekten: Chaix & Morel et associés
Fotograf: Vincent Fillon


