Der Park auf dem Mährischen Platz in Brünn ist zu einem neuen, lebendigen Ort geworden, der eine eigene Poetik der Ruhe und des Handelns entwickelt hat, die in starkem Kontrast zum ständigen Trubel und Verkehr der Stadt steht. Das Projekt stellt einen umfassenden Ansatz zur Wiederbelebung eines stark frequentierten öffentlichen Raums im historischen Zentrum von Brünn dar, der den Anforderungen des 21. Jahrhunderts gerecht wird. Jahrhunderts gerecht wird. Es umfasst die Elemente der blau-grünen Infrastruktur, die Anforderungen an die ökologische Nachhaltigkeit und die biologische Vielfalt, die Schaffung von Gemeinschaft und die Einbeziehung von Menschen mit Behinderung.


Ein markantes und herausragendes Merkmal ist der zentrale Bereich, der einen neuen öffentlichen Raum in Brünn einführt - die städtische Arena. Sie ist ein Treffpunkt im Herzen des Parks mit einem Springbrunnen, der einen Wasserspiegel oder eine neblige Wolke erzeugt. Die Arena wird von einer massiven Bank begrenzt, die dem Ort ein Gefühl der Ruhe verleiht und einen umschließenden Ring bildet. Dieser einzigartige Raum ist ausschließlich für Fußgänger bestimmt und bietet ein neues Konzept - gemeinsamen Komfort. Die großzügige Bank lädt zu einem Gefühl der Freiheit ein, bei dem sich jeder zurücklehnen, sitzen, entspannen und spielen kann. Der Platz wird dadurch sehr belebt. Mit dem ersten Tageslicht erwacht die Arena zum Leben. Der Brunnenbereich verwandelt sich in eine Bühne. Es gibt immer etwas zu sehen und es ist immer etwas los. Es ist eine Mischung aus Aktion und Ruhe auf der Wasseroberfläche. Jeder, der vorbeigeht, wird in seine eigene Bewegung einbezogen. Das Wasser bereichert jede Situation mit einer spiegelnden Reflexion. Die Art und Weise, wie der Springbrunnen funktioniert, beeinflusst die Aktivität im Zentrum stark, zieht Interaktion und Spiel an und fördert sie. Im Sommer, wenn das Leben im öffentlichen Raum aufblüht, wimmelt es hier von Kindern. Auch Erwachsene genießen gelegentlich erfrischende Momente. Der Ort bietet Entspannung und Aktivität, Sonnenbaden und Erfrischung und trägt daher den Beinamen "Brünner Meer". Der zentrale Bereich mit seiner dynamischen Lebendigkeit und poetischen Ruhe ist das Herzstück der Gestaltung. Der Ort ändert seinen Rhythmus mit den Jahreszeiten und sogar im Laufe des Tages.


Es war auch sehr wichtig, das Potenzial des nördlichen Teils zu entdecken und ein Café und einen Kinderspielplatz in das neue Erscheinungsbild des Parks einzubeziehen. Zuvor ungenutzte Flächen wurden vollständig in einen attraktiven Ort mit Blick auf den neu entdeckten Blick auf die Stadt mit der Thomaskirche umgewandelt. Der Café-Pavillon fungiert als Schnittstelle zwischen dem Park und der Stadt und stärkt den urbanen Charakter der ansonsten verkehrsreichen Koliště-Straße, die sich allmählich zu einem urbanen Boulevard entwickelt. Das Café selbst schließt mit seiner Terrasse die runde, schattige Promenade unter alten Bäumen ab und schafft verschiedene Räume für Entspannung und Interaktion. Es bietet Annehmlichkeiten für seine Gäste, aber auch für den angrenzenden Kinderspielplatz oder seine "Sprecherecke", in der gelegentlich kleine Theater-, Musik- und andere Veranstaltungen stattfinden. Das Café dient als wichtiger Impulsgeber für soziale und gemeinschaftliche Aktivitäten und wird zum Mittelpunkt des Parks.


Das teilweise transparente Dach des Cafés beherbergt einen Baum, der durch es hindurch wächst. Das Fundament erhebt eine acht Meter hohe Ellipse - die Sonne, die vom Dach des Cafés durchschnitten wird. Die Hälfte der Struktur spiegelt sich über der Dachebene. Die Ellipse aus poliertem Stahl verschwindet tagsüber und taucht bei Sonnenuntergang dank einer Beleuchtungsinstallation wieder auf, die die visuelle Achse vom Zentrum aus behutsam vervollständigt. Das Thema der Reflexion, der Anfänge und der subtilen Fragen im Zusammenhang mit unserer Gesellschaft wird durch das Neonwort "Budoucnost" (Zukunft) auf der rostigen Fassade des Cafés evoziert, da die Fassade aus wetterfestem Stahl besteht, der allmählich rostet.


Der Lichtkies unter den Baumkronen, der flackernde Schatten wirft, lädt zum Verweilen ein. Das Karussell und unterschiedlich große Stühle und Tische stehen im Mittelpunkt der Kinder. Originelle Spielelemente sind von der Idee der Stadt als Café-Metropole inspiriert. Verschieden große weiße Elemente scheinen sich über den ganzen Park zu verteilen. Im Kontrast zur lebendigen Umgebung des Cafés stehen Gras- und Wiesenflächen, die im Gegenteil Ruhe und Schatten entlang der kreisförmigen Promenade bieten. Eine markante Kante verbindet den Park visuell mit seiner Umgebung. Bei einem Spaziergang kann man jede Jahreszeit anhand der aktuell blühenden Stauden und Zwiebeln genießen. Blumen, Sträucher und Bäume bilden einen geschützten Lebensraum, der eine Oase der Ruhe und Sicherheit darstellt. Die Eingänge zum Park sind entlang der beobachteten Wege angelegt. Es wurde eine Methode angewandt, bei der ursprüngliche Trampelpfade im Neuschnee mit Hilfe von Drohnenbildern kartiert wurden. Eine wichtige Route besteht aus einem breiten Hauptweg, kleineren radialen Verbindungen und einer kreisförmigen Promenade, die durch kleine grasbewachsene Pfade ergänzt wird.


Ökologische Nachhaltigkeit
Die blau-grüne Infrastruktur stellt den ursprünglichen Zustand des Wasserhaushalts wieder her. Diese von der Natur inspirierten Maßnahmen maximieren die Rückhaltung des Regenwassers im Park, so dass es sicher im Boden versickern kann und die Vegetation besser unterstützt wird. An heißen Tagen herrscht im Park und in der Umgebung ein günstiges Mikroklima, das auch durch die Springbrunnenanlage und ihre kühlenden Nebeldüsen unterstützt wird. Eine blau-grüne Infrastruktur ist eine grundlegende Maßnahme zur Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten, da sie systematisch und am effektivsten gegen Überschwemmungen und Trockenheit vorgeht. Der Park mit seinen blau-grünen Infrastrukturkomponenten bietet den Bürgern bei Klimaschwankungen Ökosystemdienstleistungen.


Alle befestigten Flächen sind geneigt und leiten das Wasser in Kiesmulden und Schotterrinnensysteme. Ein Teil des Regenwassers wird für die Bewässerung des Auenbetts, der Bäume im Kiesbett oder des Streifens am Nordrand des Parks verwendet. Neue Bäume im Kiesbett werden mit einem Struktursubstrat (mit Biokohle und Kompost angereicherter Kies) gepflanzt, das die Feuchtigkeit noch lange nach dem Regen zurückhält, die Bodenluft bewahrt und die Nährstoffe verteilt. Zusätzliche Bäume ergänzen den Parkrand. Die Auswahl der Arten setzt die bestehende Vielfalt fort und fügt nicht-einheimische Arten hinzu, die mit dem Klimawandel zurechtkommen. Die Kronen der Sträucher werden nach und nach zu Solitärbäumen zurückgeschnitten.
Größere Rasenflächen und Unterholzbeete erhalten und absorbieren aufgrund ihres tiefen Kiesprofils in hohem Maße Wasser. Es gibt drei Arten von Rasenflächen: einen Picknickplatz im zentralen Parkbereich, eine Gras- und Kräutergemeinschaft in den halbschattigen Bereichen unter den Bäumen und in der Senke, Schotterrasen um die Spielgeräte und gesäte Fugen im Granitpflaster.


Ein herausragendes Merkmal des Parks ist die Einfassung, die aus Stauden, Sträuchern und Bäumen besteht. Dadurch entsteht ein geschützter und klar definierter ökologischer Rahmen mit guten Bedingungen für die Entwicklung einer vielfältigen natürlichen Gemeinschaft. Das Beet mit modellierten Vertiefungen und Erhebungen (Hügel und Senken) ist den natürlichen Prozessen in periodisch überfluteten Biotopen nachempfunden - Höhenrücken im Gelände der mährischen Auenlandschaften. Zu den drei Lebensraumtypen, die den hydrischen Bedingungen entsprechen, gehören Senken, Erhebungen und eine Übergangszone. Auch in der Nähe des Cafés befindet sich ein wassergesättigtes Bett aus Gräsern und Farnen.


Team:
Client: Office of the Municipal District of Brno-střed
Studio: Consequence forma architects
Author: Martin Sládek, Janica Šipulová
Landscape-vegetation solutions: Klára Zahradníčkova
Children's elements, collaboration on the ellipse: Richard Loskot
Project coordinator: Nina Vlček Ličková [Consequence forma architects]
Engineering: Barbora Bělunková [Consequence forma architects]
Landscape architecture, architecture: Jan Schleider, Petra Buganská [Consequence forma architects]
Partial cooperation: Prokop Matěj, Zuzana Včeláková, Katka Hlavičková [Consequence forma architects]
Landscape supervision: Karin Standler
Architectural supervision: Franz Sumnitsch
Rainwater management: Jiří Vítek
Arborist: David Hora
Perennials and bulbs: Ondřej Fous and Michaela Sinkulova
Grass communities: Marie Straková
Budget: Rudolf Hlaváč, Hana Pollertová
Standard furnishing design: mmcité
Statics of the café roof: Radek Bartoněk
Traffic and technical consultation: Petr Bijok
Construction technical consultation: Babka & Šuchma
Gravel technical consultation: Karel Zlatuška
General contractor: Skanska
Vegetation management: Kavyl
Photographer: BoysPlayNice


Materials Used:
designer play elements: galvanized steel construction with polyurethane coating
standard furniture: jatoba wood with oil, steel, concrete
biological edge: a community of trees, shrubs and plants (perennials, bulbs) forming a biotope
shady grass: herb meadow
picnic lawn
central area: light-coloured granite cut paving
designer fountain: forming a water mirror with a diameter of 30 m
wooden designer bench: urban arena, jatoba wood, metal structure
fog and classic nozzles, fountain troughs: stainless steel
designer grilles: stainless steel
designer corten surrounds and gutter grilles
light-coloured granite cut paving with stone kerbs: backbone roads
light-coloured paving: around the café and at the widened entrances to the park
stone carpet: circular route
combed concrete: radial link road
grassed light granite paving: minor junctions, and space around the café
Café
corten facade cladding: weather-resistant steel
steel structure: café roof with terrace
polished stainless steel column: art object and café roof support
structural aluminium glazing
ceramic blocks filled with mineral insulation: café perimeter masonry
polished concrete: café floor
stone wall cladding: sanitary facilities
ceramic tiles and tiles: café and sanitary facilities
plasterboard ceilings: café and sanitary facilities
mineral insulation: café roof
graphite EPS: floor insulation
phenolic foam insulation: reinforced concrete structures
steel: café interior
fibreglass: roofing of the café and terrace
solid wooden planks: terrace
wooden ceiling: KVH prisms
Plant material: TRSEM, Perennials Semanín, Holzbechr - botanické zahradnictví, Arboeko, AGROSTIS trávníky
Children's elements: Richard Loskot
Standard furnishings and central bench supplier: mmcité
Granite paving and kerbs: Granit Zednicek
Water feature technology: Lentus Agilis
Stone aggregate: Kamenolom Dačice
Stone carpet: SABROLI - CHEM
External and internal wiring: UniCab
Lamps: U1 lighting
Energy column: MOSER Systemelektrik
Irrigation system: Bořivoj Tomeček
Soldier pile walls: PORR

