Design of smart, utilitarian storage and production hall by Aretz Dürr Architektur prizes simplicity
Ben Schumann

Der Entwurf einer intelligenten, zweckmäßigen Lager- und Produktionshalle von Aretz Dürr Architektur setzt auf Einfachheit

8 Aug. 2024  •  Nachrichten  •  By Gerard McGuickin

Das deutsche Architekturbüro Aretz Dürr Architektur hat die Halle S // 46 fertiggestellt, eine neue Lager- und Produktionshalle für Schumann Project (Teil der Schumann-Gruppe, deren Möbelwerkstätte im Jahr 1890 gegründet wurde). Das Design dieses intelligenten, zweckmäßigen Gebäudes setzt auf Schlichtheit und die Verwendung von langlebigen Materialien wie Holz, Polycarbonat und Trapezblechen.

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Aretz Dürr Architektur

Die neue Anlage befindet sich in einem Industrie- und Gewerbegebiet im Osten der deutschen Kleinstadt Altenkirchen. Sie befindet sich gegenüber dem Verwaltungsgebäude der Schumann-Aktion und bietet Lager- und Produktionsflächen für die Möbelwerkstätten.

Die Halle ist ein rechteckiges Gebäude, das sich von Norden nach Süden über sechzig Meter erstreckt und in vier Einheiten unterteilt werden kann. Der Entwurf sieht eine Erweiterung um weitere sechzig Meter vor, wodurch sich die Gesamtfläche von etwa 1.500 Quadratmetern auf 3.000 Quadratmeter erhöht.

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Die Primärkonstruktion der Halle besteht aus einer Pfosten-Riegel-Konstruktion aus Brettschichtholz (Leimholz). "Die vierzig Meter langen Leimbinder mit einem Achsabstand von sechs Metern überspannen vierundzwanzig Meter frei und kragen nach Osten und Westen um weitere acht Meter aus", erklärt Aretz Dürr Architektur. Diese Träger sind durch horizontale Stäbe verbunden und mit Trapezblechen verkleidet. "Das ausgewogene Tragwerk wird durch die gezielte Verteilung der Dachlasten in Kombination mit der statischen Ordnung optimiert - es ergeben sich Balkenquerschnitte von 24 x 120 Zentimetern", so das Büro. "Die Stützen sind in Querrichtung teilweise eingespannt und werden in Längsrichtung von drei außenliegenden Druckstäben gehalten. Durch die seitlichen Flanken dienen sie als Befestigung für die Holzbalken und bilden das Widerlager für die transluzenten Fassadenelemente im unteren Bereich."

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Die Lager- und Produktionshalle ist mit einer lichtdurchlässigen Polycarbonat-Fassade umhüllt. Polycarbonat ist ein praktisches und kostengünstiges Material, das sich ideal zum Filtern von natürlichem und künstlichem Licht eignet; es bietet ein hohes Maß an Wärmedämmung und ist außerdem UV-beständig und flammhemmend. Was die Nachhaltigkeit betrifft, so kann Polycarbonat recycelt und wiederverwendet werden.

Die Fassade der Halle ist in zehn Abschnitte unterteilt und umfasst vier zweiteilige Sektionaltore an der Ostfassade und vier Eingangstüren an der Westfassade. Die Nord- und Südfassade sind mit Polycarbonat-Elementen verkleidet, wobei die Unterkonstruktion der Fassade einschließlich der Holzstützen im Hinblick auf die künftige Erweiterung nach Süden verschoben werden kann.

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Die Halle wird über Rauch- und Wärmeabzugsklappen (RWA-Klappen) sowie über die Kipptore im oberen Bereich natürlich belüftet. Das auskragende Dach sorgt für verschattete Bereiche; die Verschattung wird zusätzlich durch die transluzenten Fassadenelemente unterstützt. Eine massive Bodenplatte speichert in den Wintermonaten Wärme und dient im Sommer als Kühlreservoir. Vier Wärmepumpen auf dem Dach sorgen für die Lufterwärmung.

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"Das Gebäude folgt dem Prinzip der Einfachheit", sagt Aretz Dürr Architektur. Seine Konstruktion verwendet einfache Tischler- und Montagetechniken im Gegensatz zu technisch aufwendigen Lösungen, was sowohl die Qualität als auch die Flexibilität des Raumes verbessert.

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