MVRDV transforms office building into vibrant workspaces for social impact campus in Berlin
Schnepp Renou

MVRDV verwandelt Bürogebäude in lebendige Arbeitsräume für Social Impact Campus in Berlin

5 Dez. 2023  •  Nachrichten  •  By Collin Anderson

Atelier Gardens ist ein sich entwickelnder Campus in Berlin, der Impact-Organisationen, Filmunternehmen und Künstlern dienen soll. Das sogenannte HAUS 1 von MVRDV befindet sich südlich des Tempelhofer Feldes und ist ein lebendiger neuer Eingangspunkt für den Campus. Das Projekt hat ein bestehendes dreigeschossiges Bürogebäude aus den 1990er Jahren mit einer Fläche von 1.700 Quadratmetern in einen farbenfrohen neuen, flexiblen Raum verwandelt.

Der sechs Hektar große Campus hat eine interessante Geschichte, denn er wurde bereits 1912 als Sitz der Filmstudios der Berliner Union Film errichtet. Im Jahr 2019 erwarb der in London ansässige Immobilienentwickler Fabrix das Gelände, das immer noch für Film- und Fernsehproduktionen genutzt wird, und investierte dort in einen neuen Raum für "soziales und regeneratives Unternehmertum".

 

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MVRDV leitete den Masterplan für Atelier Gardens zusammen mit dem lokalen Architekturbüro Hirschmüller Schindele Architekten und den britischen Landschaftsarchitekten Harris Bugg Studio, die die ehemalige Industrielandschaft durch Neubegrünung und die Einführung von Kreislaufbauverfahren wiederherstellen.

Man kann mit Sicherheit sagen, dass das HAUS 1 dem Campus eine neue visuelle Identität verleiht. Seine leuchtend gelbe Hülle und seine Innenräume erinnern daran, dass dieser historische Ort zu neuem Leben erweckt wurde. Das Markenzeichen von MVRDV ist eine 57 Meter lange gelbe Außentreppe, die vom Entwurfsteam als "Treppenlandschaft" bezeichnet wird. Sie bietet Ausblicke auf das Tempelhofer Feld und führt die Besucher vom Erdgeschoss zu einem neuen Pavillon und einer Terrasse auf dem Dach. Das auffällige Designelement ist spielerisch, experimentiert mit dem Maßstab und scheint in der Luft zu schweben. Es macht das Gebäude gleichzeitig einladend und öffentlich.

 

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Die Programmgestaltung des HAUS 1 zielt darauf ab, Start-ups, Aktivistengruppen und Nichtregierungsorganisationen hochwertige Arbeitsräume zu geringeren Kosten zugänglich zu machen, während für etablierte Unternehmen höhere Preise gelten. Der sich daraus ergebende Mietermix ist so zusammengestellt, dass eine interdisziplinäre Gemeinschaft entsteht. Neben einer Reihe von Studio-Start-ups, die bereits vor Ort sind, gehören Netflix, YouTube, ITV Studios und die Berliner Metfilm School zu den prominenten Nutzern des Campus.

Es stehen vier Stockwerke mit 357 Quadratmetern zur Verfügung, die gemeinsam genutzte Einrichtungen im gesamten Gebäude nutzen können. Ein Café im Erdgeschoss ist so konzipiert, dass es sowohl als zentraler Informationsschalter des Campus als auch als Co-Working-Space fungiert. Das bisher ungenutzte Dachgeschoss wird nun durch einen neuen Pavillon aus Brettsperrholz (CLT) und einen Garten aktiviert, der über einen internen Aufzug und die Außentreppe zugänglich ist.

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Im HAUS 1 wird eine Reihe von regenerativen und zirkulären Praktiken angewandt, die bereits auf dem gesamten Campus zum Einsatz kommen. Bei der Auswahl der Materialien für die Renovierung von HAUS 1 wurde ein Gleichgewicht zwischen Ästhetik und Nachhaltigkeit angestrebt. Dazu gehören biobasierte Materialien, nachhaltiges Holz für den neuen CLT-Pavillon sowie für die Verkleidung und die Innenböden und Materialien mit hohem Recyclinganteil. Bei der Renovierung wurde ein Sonnenschutz eingebaut, um die natürliche Belüftung zu fördern und den Komfort zu erhalten, während der Energieverbrauch auf ein Minimum reduziert wurde.

Auf dem Campus umfassten die Strategien zur Kreislaufbewässerung die Entsiegelung bestehender befestigter Flächen, um die Durchlässigkeit zu erhöhen, sowie die Begrünung von Bereichen mit weichen Materialien. Zerkleinerte Zuschlagstoffe wurden wiederverwendet und dem Nährboden für neu bepflanzte Bereiche hinzugefügt. Das Regenwasser wird gesammelt, gespeichert und vor Ort für die Toilettenspülung und die Bewässerung der Landschaft wiederverwendet. Der Landschaftsplan von Harris Bugg Studio verbessert die Artenvielfalt des Campus durch neue Bäume und Pflanzen, die auch einen grünen Korridor mit dem angrenzenden Tempelhofer Feld bilden. Nach der Fertigstellung wird es schätzungsweise 180 neue Bäume und 25.000 Pflanzen geben. Auch das Thema der nachhaltigen Ernährung wird auf dem Campus gelebt: Die Kantine hat sich verpflichtet, keine Abfälle zu produzieren, sondern verfügbare Zutaten zu verwenden und Reste zu kompostieren.

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