Das in Paris ansässige Architekturbüro Atelier du Pont ist bekannt für seinen Schwerpunkt auf Nachhaltigkeit und ökologisches Design. Das Büro zeichnet sich durch die Verwendung erneuerbarer Materialien wie Holz aus lokaler Produktion und die Schaffung kompakter, energieeffizienter Strukturen aus, die die Umweltbelastung verringern und gleichzeitig Grünflächen erhalten. Dieser Ansatz wird durch Projekte wie das im vergangenen Jahr fertig gestellte umweltfreundliche Haus in Paris veranschaulicht.
Das Büro hat vor kurzem ein neues Gebäude in Holzbauweise für die mit der Verwaltung des Parc de la Villette und seiner Anlagen im Norden von Paris betrauten Mitarbeiter fertiggestellt. Diese Mitarbeiter waren zuvor in der Cité Jardin untergebracht, einem 1982 errichteten Komplex aus neun Fertighäusern, der im Laufe der Zeit verfallen war. Die öffentliche Hand wollte ein neues Gebäude errichten, das einen effizienteren Arbeitsbereich bietet und gleichzeitig der Öffentlichkeit in diesem ökologisch sensiblen städtischen Umfeld Parkflächen zurückgibt.
Das neue Gebäude, das als „Basislager“ konzipiert ist, bietet Platz für 155 Arbeitsplätze und ist als „Insel der Natur“ gedacht, die den Parc de la Villette noch besser in die umgebende Stadtlandschaft des 19. Der Entwurf des Gebäudes orientiert sich an den Leitlinien des Masterplans des Architekten Bernard Tschumi aus dem Jahr 1982 für den Parc de la Villette und seine „Folies“, wobei die Höhe des Gebäudes auf 8 Meter begrenzt ist, was der Höhe der Folies entspricht.
Das Projekt basiert auf einer flexiblen Struktur, die es ermöglicht, dass Funktionen und Ereignisse die Identität des Gebäudes prägen und Natur und Architektur zu einem gemeinsamen Raum verschmelzen, der sich mit der Zeit weiterentwickelt. Der Entwurf sieht zwei ineinandergreifende Strukturen vor - eine aus Beton für Stärke und Trägheit und die andere aus Douglasienholz für Leichtigkeit und geringe Kohlenstoffbelastung, das aus PEFC-zertifizierten Wäldern in Südfrankreich stammt.
Durch die 12 Meter langen Spannweiten dieser Strukturen werden Innenräume frei und die variable Geometrie des Gebäudes kann an zukünftige Projekte angepasst werden. Um das natürliche Erbe und die biologische Vielfalt des Parks zu erhalten, behält das Gebäude eine kompakte Grundfläche von 3.000 Quadratmetern bei und ermöglicht die Wiederherstellung von 5.000 Quadratmetern Grünfläche.
Der Pavillon ist um ein zentrales Atrium herum angeordnet, das sich über zwei Ebenen erstreckt und eine Treppe mit breiten, abgestuften Stufen aufweist, die gleichzeitig als Sitzgelegenheiten und Verkehrswege dienen. Dieses Design schafft einen vielseitigen Ort für Projektpräsentationen, Konferenzen und informelle Zusammenkünfte. Im Inneren wird der Raum durch mikro-architektonische Elemente wie Besprechungszellen, reprografische Bereiche und Kaffee-Lounges hervorgehoben. Die flexiblen Arbeitsbereiche bieten einen Panoramablick auf die üppige Grünanlage des Parks. Die Arbeitsbereiche wurden in enger Zusammenarbeit mit den Nutzern gestaltet und sind mit maßgefertigten Möbeln ausgestattet, von denen einige von den Teams der Parkverwaltung angefertigt wurden, die den Raum nun nutzen.
Das Gelände umfasst eine Fläche von 9.330 Quadratmetern, von denen 6.000 Quadratmeter Grünflächen gewidmet sind. La Villette, der erste Stadtpark Europas, erstreckt sich über 55 Hektar, davon 33 Hektar Grünflächen, und verfügt über zahlreiche kulturelle Einrichtungen, die zu einem zentralen Bestandteil des Pariser Lebens geworden sind. Seit seiner Gründung vor 40 Jahren durch Bernard Tschumi hat sich der Park mit seinen 26 Folies und 12 Themengärten ständig weiterentwickelt und zieht mit seinem dynamischen Programm aus Aufführungen, Ausstellungen und Veranstaltungen jährlich 12 Millionen Besucher an.