Berlin’s inner city Moabit district is an area characterized by its dense perimeter blocks. It is here that Berlin-based Studio LOES has been extending and adding to two existing residential buildings from Germany's Wilhelmine Period (1890 – 1918) and post-war period. The project incorporates the construction of a new “garden house” (dubbed “Element”) on an inner courtyard that sits between the two existing buildings. In addition, these two buildings have been extended upwards with new rooftop apartments (dubbed “Lingot”).
Element und Lingot sind zwei parallel laufende Projekte, die sich durch die Verwendung von Holzmodulen und vorgefertigten Betonelementen auszeichnen und eine "sehr effiziente und ökologisch nachhaltige Bauweise" ermöglichen, so das Studio LOES, das sich der Herausforderung stellt, neuen Wohnraum in einem dicht besiedelten Gebiet zu schaffen. Das Projekt "ist ein Beispiel für intelligente Nachverdichtung (sic) auf engem innerstädtischem Raum", fügt das Studio hinzu. Das Projekt entspricht den Plädoyers des italienischen Architekten und Historikers Vittorio Magnago Lumpugnani in einem kürzlich erschienenen Essay mit dem Titel "Gegen Wegwerfarchitektur" (Against disposable architecture). In seinem Essay ruft Lumpugnani dazu auf, weniger, dichtere und dauerhaftere Architektur zu bauen.
Element ist ein mehrstöckiges Wohngebäude, das aus fünf Stockwerken und einem Staffelgeschoss besteht. Das Gebäude verfügt über insgesamt zwanzig Wohnungen, darunter mehrere Maisonette-Wohnungen, die zwischen 57 und 101 Quadratmetern groß sind - die Bruttogeschossfläche von Element beträgt 2.600 Quadratmeter. "Das Exoskelett aus vorgefertigten Stahlbetonelementen, die von innen nach außen gekehrt sind, bildet die Balkone der Wohnungen und verwandelt [externe] Treppenhäuser und Arkaden in öffentliche Bereiche, die von den Bewohnern genutzt werden können", so Studio LOES. Durch die Abtrennung des Erschließungssystems vom Gebäudeinneren sind die Wohnungen vertikal und horizontal frei angeordnet. Durch die Süd-Ost-Ausrichtung des Gebäudes profitieren die großzügigen Terrassen und Balkone an der Ostfassade von der warmen Sonneneinstrahlung. Die Haustechnik ist außen im Stahlbetonskelett untergebracht, dahinter befindet sich eine Holzrahmenfassade mit vorgefertigten Fenstern und Türen. Im Inneren dienen Brettsperrholzwände und -decken als tragende Elemente. Durch die Vorfertigung konnten sowohl die Bauzeit als auch die Lärmbelastung reduziert werden.
Bei der Entwicklung von Lingot ergänzen Dachausbauten an den bestehenden Gebäuden die Entwicklung von Element. Vier neue Penthouse-Wohnungen, die ebenfalls aus vorgefertigten Holzmodulen und Betonfertigteilen errichtet wurden, wurden auf den Flachdächern der einzelnen Gebäude platziert. Lingot umfasst insgesamt acht Wohnungen mit einer Größe von 54 bis 75 Quadratmetern und erweiterten Balkonen - die gesamte Bruttogeschossfläche beträgt 770 Quadratmeter. "Die Dachform interpretiert das 'Berliner Dach' neu, indem sie in Höhe und Neigung variiert", so Studio LOES. "Auf diese Weise fügen sich beide Dachausbauten harmonisch in die umgebende Bebauung ein." Die Bewohner erreichen die neuen Wohnungen über eine Erweiterung der bestehenden Treppenhäuser. Sowohl in Element als auch in Lingot profitieren die Bewohner von Querlüftung und ganzjährigem Sonnenlicht. Beide Gebäude verfügen über begrünte Dächer, Fotovoltaikanlagen und Wärmepumpen.
Das Studio LOES verfolgt einen Architekturansatz, bei dem Ökologie und Ökonomie im Vordergrund stehen. Zu seinen Grundsätzen gehören die Arbeit mit räumlich begrenzten Lösungen, die Verwendung von vorgefertigten, modularen und lokal beschafften Komponenten und das Bauen auf lange Sicht. Mit den Projekten Element und Lingot hat das Studio nach eigenen Angaben "einen ersten Prototyp für die architektonische Umsetzung dieser Prinzipien geschaffen, trotz aller statischen, bauphysikalischen und planungsrechtlichen Herausforderungen".