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Basel Info - Die neue Fussgängerorientierung

Basel Info
Mark Niedermann

Basel Info - Die neue Fussgängerorientierung

Der boomende Städtetourismus hat auch Basel erreicht.Jedes Jahr steigt die Zahl von Menschen, die in die Stadt mit ihren grossen Messen und berühmten Museen reist. Seit 2000 haben sich die Logiernächte von 600’00 auf 1,4 Millionen mehr verdoppelt. Dazu kommen jedes Jahr mehrere Millionen Tagestouristen. Diese Besucherinnen und Besucher sind auf gute Orientierungshilfen angewiesen. Aus diesem Grund sollte das veraltete Fussgänger-Leitsystem aus den 1980er Jahren ersetzt und neu gestaltet werden.
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Basis für die Neukonzeption waren zwei repräsentative Gästebefragungen von 2012 und 2016. Sie zeigten, dass Besuchende vor allem einen kompakten, lesbaren Stadtplan mit hoher Informationsdichte schätzen. Sie nutzen zur Orientierung sowohl analoge als auch digitale Medien. Wegleitungen werden hingegen nur selten genutzt.  
 
Die neue touristische Fussgängerorientierung im Kanton Basel-Stadt basiert auf zwei Grundelementen: Das eine sind neu gestaltete Stadtpläne in fünf verschiedenen Massstäben und Detaillierungsgraden. Der gesamte Stadtplan steht auf dem Basler Geoportal auch digital zur Verfügung (iOS und Android). Das andere sind Informationsstelen und -tafeln in verschiedenen Formaten. Sie sind ausgestattet mit standortbezogenen Planausschnitten, die auch den Gehdistanzradius anzeigen. Diese Planausschnitte sind per QR-Code mit dem digitalen Stadtplan verknüpft.
 
An Ankunftsorten wie Bahnhöfen, Flughafen und Schiffsanlegestellen stehen grosse Stelen mit Übersichtsplänen über das ganze Kantonsgebiet, die eine weiträumige Orientierung ermöglichen. Sie umfassen einen kompletten Stadtplan (Massstab 1:10’300) sowie verschiedene Orientierungshilfen wie beispielsweise das öffentliche Verkehrsnetz oder einen Plan von Schweiz Mobil. Dazu werden auf einer LED-Anzeige aktuelle kulturelle Highlights in drei Sprachen angezeigt.  
 
Weitere Informationsstelen befinden sich an ausgewählten, touristisch wichtigen Standorten. Sie ermöglichen den Besucherinnen und Besuchern die kleinräumige Orientierung in der unmittelbaren Umgebung (Massstab 1:4’500). Schwer auffindbare Sehenswürdigkeiten oder Angebote werden zusätzlich mit Wegweisern gekennzeichnet. Mit der neuen Fussgängerorientierung konnte auch der über Jahre gewachsene Schilderwald im öffentlichen Raum gelichtet werden. Die fünf bestehenden Altstadt-Spaziergänge wurden visuell ebenfalls an das neue Konzept angepasst.
 
Die Umgebungspläne im detailliertesten Massstab von 1:3'000 wurden in die über 700 Stelen an den Haltestellen der Verkehrsbetriebe (BVB und BLT) integriert. Damit ist auch der öffentliche Verkehr an die neue Fussgängerorientierung angebunden.  
 
Gäste erhalten an den Informationsstellen von Basel Tourismus und in den Hotels gedruckte Stadtpläne in zwei Formaten: Ein Kompaktplan im Format A4 (1:11’500) zeigt alle Sehenswürdigkeiten im Zentrum an. Der grössere Cityplan (1:15'000) enthält einen weiteren Ausschnitt, der weiträumige Orientierung und individuelles Erkunden ermöglicht.
 
Die neue Marke «Basel Info» zeichnet sich insbesondere durch folgende Eigenschaften aus: Alle Informationen wurden sorgfältig ausgewählt, visuell aufeinander abgestimmt und miteinander verknüpft. Die übergeordnete Designhaltung verbindet die Gestaltung der Karten und der Stelen zu einem harmonischen Ganzen.
Für das Kartenmaterial wurde ein grafischer Gesamtklang definiert, der sich an den bestehenden Farben der Stadt orientiert: Für das ÖV-Netz wird die «Corporate Colour» der öffentlichen Verkehrsbetriebe verwendet, für Sehenswürdigkeiten ein Dunkelrot und für Gebäude verschiedene Abstufungen eines warmen Grautons. Zur besseren Lesbarkeit der Karten sind die Sehenswürdigkeiten und architektonischen «Landmarks» als «Isometrien» umgesetzt. Die Piktogrammfamilie ist formal auf den verwendeten Schrifttyp «TStar Basel» (binnenland) abgestimmt. 
Das Design- und Planungsteam entwickelte ein Design für die Stelen, das bei hoher Design- und Ausführungsqualität auch verschiedene Rahmenbedingungen wie Vandalensicherheit, leichte Demontiertbarkeit für Anlässe oder einfache Wartungsmöglichkeit berücksichtigt.
Das Stelenchassis aus Metall ist in einem warmen Dunkelgraubraun gehalten. Die bündigen Glasfronten auf beiden Seiten schützen den Stadtplan. Charakteristisch ist das unaufdringliche Aussehen, das sich – gerade im denkmalgeschützten Kontext – gut ins Stadtbild einfügt. 
 
 
Studienauftrag: 2013
Planung und Umsetzung: 2013–2018
 
Auftraggeber:
Präsidialdepartement des Kantons Basel-Stadt / Kantons- und Stadtentwicklung
 
Planungsteam:
Lengsfeld, designkonzepte: Signaletik, Grafikdesign und Kartengestaltung
SSA Architekten AG BSA SIA: Design und Ausführungsplanung der Stelen 
 
Westpol, Landschaftsarchitektur: Standortanalyse, Basisdaten der Sehenswürdigkeiten

Project credits

Monolith design and execution planning
Signage, graphic design and maps
Technical data for the depiction of landmarks

Project data

Projektname auf Englisch
Basel Info
Projektjahr
2017
Kategorie
Städte
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