Ein großes Projekt für die Bildung: Der neue Campus sollte die soziale Infrastruktur im Stadtteil sichern und zu einer hohen Qualität der Schulen und Kindergärten beitragen. Außerdem strebte die Stadt Wien als Auftraggeber ein Low-Tech-Gebäude mit hoher Energieeffizienz und Wirtschaftlichkeit in Wartung und Betrieb an. Der neue Campus mit seinen 17.000 m² BGF beherbergt in drei Flügeln acht Bildungsbereiche und drei Kindergruppen für 1.100 Schüler. Entlang der stark befahrenen Breitenfurter Straße bildet der Komplex eine klare Raumkante und öffnet sich gleichzeitig zum ruhigeren Bereich und der angrenzenden Grünfläche. Formal spannend ist die Gliederung der Fassaden mit nur zwei Fensterformaten. Das Projekt ist präzise in seine Umgebung eingebettet und an die städtebaulichen Gegebenheiten angepasst: So wurde beispielsweise der Haupteingangsbereich in Anlehnung an den Innenhof einer ehemaligen Fabrik gestaltet. Neue Raumkonzepte für neues Lernen: Die einzelnen Bildungsbereiche bilden in sich geschlossene Gebäudeteile, die von der großzügigen Kommunikationszone erschlossen werden.
Modulare Struktur, intelligentes Energiekonzept: Signifikant für die Kommunikation zwischen innen und außen sind die tiefen Einschnitte in den hellen Putzfassaden, die die Blickbeziehungen erweitern. Die Anordnung der Gebäudeflügel ermöglicht einen großen, gut abgeschirmten Garten auf gewachsenem Grund, der sich zum Freiraum des gesamten Quartiers hin öffnet. Ein Auditorium im Inneren bietet vom Haupteingang aus einen Blick in den Garten. Die acht Bildungsbereiche sind mit flexibel nutzbaren Räumen und Terrassen ausgestattet. Die Materialität der Gebäude vermittelt Wertbeständigkeit, während die Offenheit für neue, modular organisierte Bildungskonzepte in der Struktur verankert ist.
Innovativ ist auch die Organisation des Energieeinsatzes: kompakte Baukörper, präzise gesteuerte Lüftung sowie Photovoltaik und Geothermie reduzieren den Energieverbrauch insgesamt und sorgen so für sparsamen Unterhalt und optimale Effizienz.