In Maastricht, Niederlande, wurde ein denkmalgeschütztes Gebäude in einen hochmodernen, nachhaltigen Hauptsitz für dsm-firmenich umgewandelt, einen globalen Entwickler und Hersteller von Lösungen für Ernährung, Gesundheit und Schönheit. Im Auftrag der Bauträger EDGE und 3W Real Estate leitete das Rotterdamer Architekturbüro Broekbakema die architektonische Renovierung und den Neubau des Gebäudes, während das in Delft ansässige Büro Fokkema & Partners Architecten die Innenarchitektur entwarf.
Das Projekt verbindet ein gesundes, grünes Arbeitsumfeld mit einem Clubhaus-Ambiente. Der Hauptsitz von dsm-firmenich ist das erste nationale Paris-Proof-Denkmal in den Niederlanden. Es hat sowohl die BREEAM Outstanding- als auch die WELL Platinum-Zertifizierung erhalten.



Eine elegante Kombination aus Alt und Neu
Das neue Domizil von dsm-firmenich befindet sich im zentralen Stadtteil Wyck in Maastricht. Ursprünglich wurde das Gebäude 1911 als Handwerksschule (Ambachtsschool) im Neorenaissancestil errichtet und später um ein Kino erweitert. Das Gebäude von 1911 steht offiziell unter Denkmalschutz.
Der 10.740 Quadratmeter große Hauptsitz bietet mehr als 720 Mitarbeitern eine helle und offene Arbeitsumgebung, die auf hybrides Arbeiten zugeschnitten ist. Der Entwurf von Broekbakema für den Hauptsitz von dsm-firmenich wurde von den stimmungsvollen Straßen und dem urbanen Charakter des Stadtteils Wyck inspiriert. Das elegante Ensemble aus zwei Gebäuden besteht aus der ursprünglichen Handwerksschule und einem neuen dreigeschossigen Bürogebäude über dem ehemaligen Kinoparkplatz. Diese Gebäude sind durch ein zentrales Atrium verbunden, das eine soziale und funktionale Brücke bildet.
Die Fassade des neuen Gebäudes zeichnet sich durch einen starken Rhythmus von vertikalen Lamellen auf einem durchgehenden Sockel aus, der das Bauwerk optisch in einem architektonischen Dialog mit dem historischen Gebäude verankert. Die Fassade ist im dritten Stockwerk dezent zurückgesetzt und passt sich so dem umliegenden Wyck-Viertel an.




Architektonische Umgestaltung und nachhaltige Modernisierungen
Bei der architektonischen Umgestaltung der denkmalgeschützten Handwerkerschule wurden viele der historischen Merkmale beibehalten. Die hohen Klassenzimmer, Korridore und Haupttreppenhäuser des Gebäudes wurden erhalten und die Dachbalken akzentuiert, was dem Gebäude ein Gefühl von Erhabenheit verleiht.
Eine Reihe innovativer, technischer Verbesserungen sorgt dafür, dass der Hauptsitz auch die Klimaanforderungen des Pariser Abkommens erfüllt. So wurden beispielsweise 521 Quadratmeter Solarpaneele in die Fassade des neuen Gebäudes integriert, die jährlich rund 26,8 Tonnen Kohlenstoff einsparen (465 Quadratmeter sind aktiv, der Rest sind "Dummies"). Die in verschiedenen Grautönen gehaltenen Paneele sind subtil in die Fassade integriert und bilden ein harmonisches Ganzes mit den Beton- und Glaselementen.



Clubhaus-Ambiente
Mitarbeiter und Besucher betreten die Zentrale über einen barrierefreien Eingang an der Ecke Wilhelminasingel und St. Maartenslaan. Im Inneren werden sie von dem beeindruckenden Atrium empfangen. Broekbakema beschreibt es als "das Herz des Clubhauses", einen entspannten und informellen Raum, der ideal für Treffen ist. Hier wird das Zusammentreffen von Vergangenheit und Gegenwart durch das warme Holz des neuen Gebäudes und die monumentale Backsteinfassade des alten Gebäudes sichtbar. Das Atrium ist mit großen und kleinen Pflanzengruppen bepflanzt, die dem ganzen Gebäude ein Gefühl von Lebendigkeit verleihen. Dieser helle, zentrale Raum verbindet das Nationaldenkmal und das neue Gebäude auf allen Ebenen durch ein großzügiges Treppenhaus, begehbare Galerien, Balkone und eine Verbindungsbrücke. Die Arbeitsplätze befinden sich überwiegend an den Außenfassaden, so dass die Mitarbeiter viel Tageslicht genießen können.
Über dem Haupteingang bietet eine Dachterrasse einen weiten Blick auf das Wilhelminasingel und die St. Maartenslaan. Auf der Rückseite des Atriums bietet ein eingezäunter Garten verschiedene Möglichkeiten für Fledermäuse, Mauersegler, Igel, Marder und Bienen.



