Als die Arbeiten an diesem kleinen Haus begannen, kam man nach einer gründlichen historischen Recherche zu dem Schluss, dass es nur wenige Orte in Mexiko gibt, die eine so starke konstruktive Identität haben wie Guanajuato. Dies spiegelt sich deutlich in der Architektur, den Küchengeräten, den Aquädukten, den Legenden und sogar in den Helden wie dem Pípila wider, der einen riesigen Stein auf dem Rücken trägt, damit die Kugeln der Konservativen sein Regiment nicht erreichen.


In dieser Region des Landes ist der Stein ein Element, das in jeder Form des kulturellen Ausdrucks tief verwurzelt ist. Aus diesem Grund war die Wahl des Materials für dieses architektonische Werk sehr einfach und natürlich. Außerdem gab es in der Nähe eine Materialbank und fähige Arbeitskräfte; ein Dialog des Respekts zwischen dem Bauwerk und seiner Umgebung wurde gefördert. Der gesamte Komplex ist auf der Grundlage eines kreuzförmigen Grundrisses organisiert, d. h. der Raum ist durch ein Kreuz aus steinernen Gassen in vier Quadranten unterteilt, die die Wege definieren, alle Momente einrahmen und einen Quadranten vom anderen trennen.


Nach der Aufteilung wurde jedem dieser Quadranten eine "Berufung" zugewiesen: Der untere rechte Quadrant, der erste, empfängt die Bewohner bei ihrer Ankunft; er hat die Aufgabe, einen endemischen Garten zu beherbergen, der Lebewesen und Menschen stärkt, schützt und willkommen heißt. Der zweite Quadrant beherbergt die Autos; beim Bau wurde besonders auf die Bäume geachtet, da sie Schatten spenden und die Autos vor der Sonne schützen sollen. Darüber hinaus schützt eine lange, kaum gewölbte Steinmauer den Eingang, verhindert den Blick ins Innere des Hauses und betont die horizontale Präsenz des Berges im Hintergrund. Im dritten Quadranten befindet sich das Haus mit einem Schlafzimmer; die öffentlichen Räume sind von den privaten durch ein einziges Volumen getrennt, in dem sich Badezimmer, Ankleideraum und Servicebereich befinden, was den offenen Grundriss unterbricht. Im vierten Quadranten befindet sich das Büro; es ist das einzige sichtbar hervorstechende vertikale Element, das mit der Horizontalität der Landschaft und der übrigen Elemente kontrastiert und mit dieser Geste versucht, mit den ikonischen Volumen der Mine Santa Brígida in Mineral de Pozos zu flirten.


Die Streuung dieser Räume erzwingt eine ständige Pilgerreise zwischen den Räumen; sie lässt einen mit der Erde, der Luft und dem Berg in Kontakt kommen, als wäre er ein altes Kloster, das die Landschaft einrahmt und gleichzeitig ein natürlicher Teil von ihr ist.


Mannschaft:
Architekt: HW STUDIO
Führende Architekten: Rogelio Vallejo Bores
Architekten: Oscar Didier Ascencio Castro, Nik Zaret Cervantes Ordaz
Kunden: Cem Turgu und Adriana Alegria
Fotografie: Cesar Bejar
Video: Montse Roma


