2013 hat die politische Gemeinde Weinfelden einen offenen Architekturwettbewerb ausgeschrieben, um die bislang verteilten Einsatzkräfte der Feuerwehr und Samariter an einem Standort zusammenzufassen. Unter den 58 Teilnehmern ging das Projekt «Grisu» von kit als Sieger hervor. Die Jury lobte das Projekt als kultivierten Industriebau. Er besticht durch seine architektonische Präzision und wertet die Ortseinfahrt von Weinfelden städtebaulich auf. Gleichzeitig wird der Neubau allen funktionalen Anforderungen der unterschiedlichen Blaulicht-Organisationen bestens gerecht.

Das neue Sicherheitszentrum liegt am Ortseingang auf einer spitz zulaufenden, dreieckigen Parzelle. Das Gebäude setzt hier einen städtebaulichen Akzent und markiert die Schnittstelle zwischen Industrie- und Wohngebiet. Mit einem abgetrepptem Volumen auf der einen Seite nähert es sich den kleinmassstäblichen Wohnhäusern, während es sich auf der anderen mit seiner grosszügigen Glasfront in die Reihe der Gewerbebauten der Umgebung einfügt.
Die Basis für den Entwurf bildet eine klare und schlüssige Konstruktion des Tragwerks. Das Dach ist in zehn sich zugeneigte Flächen unterteilt, es zeigt die Gliederung des Grundrisses: Die Fahrzeughalle, die den Bereich der Verwaltung, der Garderoben und Theorieräume als grosses L umschliesst. Mächtige Stahlträger ermöglichen eine stützenfreie und dadurch flexibel nutzbare Garage, im zweigeschossigen Kernbereich liegt das Dach auf Stahlbetonwänden auf. Trotz seiner durchgehender Konstruktion bietet sich so die Möglichkeit, differenziert auf die unterschiedlichen Nutzungen einzugehen und den Dämmperimeter klar einzugrenzen. Auf dem Dach befindet sich auch eine Photovoltaikanlage. Das Gebäude ist Minergie zertifiziert.

Aus Tragwerk und Grundriss entsteht ein Gesamtsystem, das trotz seinem modulartigen Aufbau schlüssig auf die ungewöhnliche Geometrie der Parzelle reagiert und den drei Gebäudeseiten einen adäquaten, eigenen Ausdruck verleiht. Die Fassade gibt sich mit rohen Aluminum-Trapezblechen betont industriell. Die gestaffelte Rückseite ermöglicht drei kleine, dreieckige Aussenräume, sie bildet zusammen mit der neu bepflanzten Baumreihe einen Grünbereich zwischen Strassenraum und Gebäude. Hier befindet sich auch der Haupteingang. Die Front präsentiert eine lange, gerade Torfassade und den dazugehörigen Vorplatz, der das problemlose Rangieren von Fahrzeugen mit grossem Wendekreis ermöglicht.
