2015 kaufte Geberit die Marke KOŁO und legte die beiden polnischen Teams zusammen. Die Mitarbeiter der verbundenen Abteilungen sollten ein gemeinsames Gebäude im Warschauer Büroviertel Mordor nutzen. Die Architekten von Digital Effect Design Studio wurden damit beauftragt, das Innere dieses Bürogebäudes zu modernisieren. Auf einer Fläche von über 1700 m2 wurden neue Schulungsräume, Büros und vor allem Ausstellungsflächen für die Produkte der beiden Marken geplant. Aufgrund der unattraktiven Umgebungsbebauung setzten die Planer nicht nur Standardjalousien, sondern auch speziell entwickelte Lichtbrecher ein.

Das Ergebnis war ein von der Außenwelt abgeschnittener Innenraum, der von diffusem Licht erfüllt ist. Die Planer mussten die Arbeiten in Etappen unterteilen, so dass der Büroteil genutzt werden konnte, während in anderen Räumen noch Fertigstellungsarbeiten stattfanden. Die Zahl der Mitarbeiter hat sich deutlich erhöht. Gegenwärtig sind etwa 60 Personen fest angestellt, und die anderen besuchen regelmäßig den Firmensitz. Daher war es notwendig, einen Platz für neue Arbeitsplätze und Gemeinschaftsräume zu finden.

Der wichtigste davon ist eine mit Holz verkleidete Cafeteria. Nach den Vorstellungen der Architekten soll sie sowohl den Mitarbeitern des Unternehmens, den Schulungsteilnehmern als auch den Gästen des angrenzenden Ausstellungsbereichs dienen. Der repräsentative Charakter dieses Raums wurde durch die Auswahl der Möbel und Accessoires unterstrichen. Stühle mit geflochtenen Sitzen wurden in der dänischen Manufaktur Carl Hansen & Søn hergestellt, die Tische wurden nach dem Entwurf von Jean Prouve gefertigt. An der Wand im Eingangsbereich hängen ein Klettereispickel und Skier aus der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert.

Jahrhunderts hängen an der Wand im Eingangsbereich. Die Gegenstände, die der Architekt bei der Auktion gefunden hat, signalisieren auf diskrete Weise Ort und Zeit der Unternehmensgründung. In den Konferenz- und Schulungsräumen wird die Strenge der Betonplatten an den Wänden mit Schmuckstücken wie Uhren aus der Sammlung Vitry kontrastiert. Die Büroräume sind durch Glaswände mit einem matten Druck unterteilt. Die Decke wurde auf untypische Weise aufgelöst.

Die 120 cm x 60 cm großen Paneele sind mit einem weichen, veloursartigen Material bespannt, und die einzelnen Platten sind in unterschiedlichen Höhen angebracht. Neben dem optischen Effekt konnten so auch die akustischen Eigenschaften verbessert werden. In einem Unternehmen der Sanitärbranche wird das Bürobad zum Schaufenster. Die Gästetoiletten im Erdgeschoss bleiben unverändert. Die Wände und Böden in diesen Räumen sind vollständig verglast und mit RGB-LEDs beleuchtet.

Die Toiletten und Bäder im ersten Stock, die hauptsächlich für die Mitarbeiter bestimmt sind, sind etwas bescheidener und funktioneller. Ihre Wände sind mit geometrischen nordicwood-Reliefs in den Farben und mit der Textur von Naturholz verziert. Der neue Ausstellungsraum im ersten Stock wurde mit einer Leidenschaft für theatralische Effekte eingerichtet.

Bei der Gestaltung eines Büros ist es schwierig, das Gleichgewicht zwischen Design, Raumfunktionalität und Benutzerkomfort zu halten. Wie kann man mit den Konventionen brechen? Indem man ein angrenzendes Café schafft, das ein Gegengewicht und ein Sprungbrett auch für den Büroraum ist. Die Architekten vom Digital Effect Design Studio haben ein solch gut durchdachtes und mutiges Projekt entworfen. Die Innenräume des Geberit-Hauptsitzes haben sich bis zur Unkenntlichkeit verändert und können eine großartige Inspiration für eine Fotosession sowie für die Einrichtung eines Fotostudios sein.

Der Zusammenschluss von Geberit und KOŁO war ein Anstoß, einen gemeinsamen Ausstellungsraum zu schaffen. Der derzeitige Ausstellungsraum in Postępu wurde erheblich erweitert. Die Architekten legten großen Wert auf gemeinsame Bereiche für Arbeit und Freizeit. "Neben den normalen Jalousien haben wir speziell entwickelte Lichtbrecher und verglaste Jalousien mit satiniertem Druck verwendet, deren Aufgabe es ist, das in den Innenraum eindringende Licht zu filtern und zu brechen. Bevor es uns jedoch gelang, eine geeignete und interessante Atmosphäre im Raum zu schaffen, haben wir viele Versuche mit Schablonen gemacht", sagt Architekt Sotyrys Pantopulos

Was ist das größte Designproblem?
Den Standards des sicheren Designs zu entkommen, in der Annahme, dass das Design zeitlos sein soll. Die richtige Wahl von Farben, Möbeln und Bürobeleuchtung ist extrem wichtig. "Der Büroraum wird nur von farbigen Akzenten, Beleuchtungsstreifen und dünnen Linien in Teppichen durchschnitten. Wir beschlossen, die Wahrnehmung des Büros umzukehren, indem wir die Deckenpaneele mit Stoff isolierten, was die Akustik verbesserte und einen privaten Charakter verlieh. Dank des Lichts, das durch die Glaswände mit matten Drucken gefiltert wird, entsteht kein Gefühl der Schwere", fügt Sotyrys Pantopulos hinzu.

Die Bäder in den Büros sind in zwei Arten unterteilt: Besuchs- und Nutztoiletten. Im Erdgeschoss gibt es spezielle Gästetoiletten. Sie zeichnen sich durch komplette Glasflächen mit satinierter Oberfläche aus, die mit RGB-LEDs beleuchtet werden und die Möglichkeit bieten, das Klima, die Farbe und die Intensität der Beleuchtung zu verändern. Dies kann z.B. für verschiedene Schulungen genutzt werden. In den Nutzbädern im Büroteil wurde hingegen der skandinavische Stil verwendet, das Hauptmotiv ist ein Ausschnitt aus Holz, das sogenannte Nordicwood. Auch hier sorgen Details und Accessoires wie dänische Leuchten aus dem Wohnbereich, Duschen mit Glasvitrinen und Möbelelemente aus Holz für eine privatere Atmosphäre.
Verwendete Materialien:
- Möbel; Vitra, Carl Hansen und Sohn, USM, Alias.
- Beleuchtung ; Louis Poulsen , Flos, Modular lighting instruments
- Badezimmerausstattung; Geberit, Koło, Duravit, Axor Hansgrohe
- Knx-System Gira,
- Klang Bang & Olufsen