Das Renovierungsprojekt des Goethe-Instituts in Bogota geht auf die Suche nach einem Ort zurück, an dem die Öffentlichkeit mehr erleben kann als nur die Vermittlung der deutschen Sprache. Wie können verschiedene Formen des kulturellen Austauschs an einem Ort zusammengeführt werden? Wie kann Gleichzeitigkeit inmitten von Differenz aktiviert werden? Wie kann die Intensität von Begegnungstagen wiederbelebt werden? Wie können alltägliche Räume der Zusammenarbeit geschaffen werden?


Als Team haben wir eine Lobby mit städtischem Maßstab am Eingang vorgeschlagen. Manchmal horizontal proportioniert, nimmt sie den Raum von Seite zu Seite für eine Einweihung, eine kollektive Ausstellung oder ein Treffen mit sozialer Distanzierung ein. Er ist auch ein Wartepunkt mit der Möglichkeit der Unterteilung. Bei so vielen Möglichkeiten ein Maximum an Flexibilität.
Im Inneren haben wir die Unterteilungen entfernt, um eine größere Zirkulation von Licht und Luft zu ermöglichen und eine andere Art der Fortbewegung zu gestalten, die auch den Raum wiederentdeckt. In den Gängen dreht sich alles um Kommunikation, Farbe, Luft und größtmögliche natürliche Beleuchtung. Im zentralen Raum finden morgens Kurse, nachmittags Konferenzen und abends Vorführungen statt. Er ist das physische Herz des Instituts und ein Filter für die Energie der Straße. Dieser zentrale Raum, durchlässig, lichtdurchlässig und flexibel, ist jetzt ein Zentrum für Projektionen, Konferenzen und Diskussionen.


Wir haben auch Stücke mit performativen Funktionen und Zwischenstrukturen entworfen, die den Räumen Bedeutung verleihen und sich in sie integrieren: Die Bibliothek ist ein zylindrisches Stück mit einem doppelten Gesicht: Im Inneren eine intime Begegnung, man sitzt nahe am Boden und fühlt sich wie in einem Turm aus Büchern. Draußen eine Szenografie, ein Filter zwischen dem Foyer und dem Mehrzweckraum und eine Struktur, die es versteht, sich zu entfalten, um andere Formate für spielerische und zahlreiche Aktivitäten zu erkunden.


Die große zylindrische Bibliothek und die Ausstellung im Hintergrund enthalten funktionelle Vorrichtungen auf verschiedenen Ebenen und Positionen, die die Ausstellung von Büchern ermöglichen und gleichzeitig die Interaktion mit verschiedenen Zielgruppen erleichtern. Die Installation und ihre Fähigkeit zur Offenheit verleihen ihr eine doppelte Persönlichkeit, die zwischen dynamisch und einladend liegt. Das Mobiliar zielt darauf ab, einen Zwischenraum von hoher Intensität und Verkehr zu schaffen, wobei der kollektive Maßstab und die Personalisierung des Ansatzes berücksichtigt werden. Um das Gefühl des häuslichen Raums zu vermitteln, schaffen die Möbel ein Gefälle zwischen kollektiven und Freizeiträumen und anderen, eher persönlichen Räumen.


Das neue Goethe-Institut ist eine Hommage an die Vielfalt der vielstimmigen Gespräche, manchmal auf Spanisch mit deutschem Akzent. Mit einer Art "visueller Wahrnehmungsfähigkeit" wollen wir hier mehr als nur Begegnungen möglich machen: Von der Wiederverwertung von Materialien bis zur Rückgewinnung vergessener Texturen, durch die Kuration von Konvergenzen und Divergenzen zwischen den Ursprüngen von Textilien, petrochemischen Derivaten, Kunststoffen, Glas, Metallen, Beton, Holz und sogar Granit sind alle Oberflächen mit Informationen und sensorischer Ladung versehen.


Team:
Architect: Yemail Arquitectura
Lead Architects: Natalia Carrero, Antonio Yemail
Design Team: Daniel Molina
Rendering: Martín Jimenez
Administration: Laddy Hernandez
Electrical Consultant: Arcieléctricos
HVAC: Arcieléctricos
Hydraulics Consultant: IHA Construcciones
Contractor: Ejecutar SAS
Lighting: Espella Group
Graphic Design: G2 Diseños
Photography: Alejandro Arango


Material Used:
1. Flooring: Ceramic, Terrazzo, Decorceramica
2. Doors: Metalic, Hand Made
3. Windows: Glass, U Glass, Vidrios & Vitrolit
4. Interior lighting: Metalic, Hand Made, Espella Group
5. Interior furniture: Mepal Mobiliario
6. Stainless steel faucets, Inkorporar
7. Concretelining, Blend
