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Japanisches Palais – Die Kunstkammer als arbeitende Sammlung

Japanisches Palais—The Kunstkammer
© Academy for Architectural Culture

Japanisches Palais – Die Kunstkammer als arbeitende Sammlung

Ausstellung der Ergebnisse des aac-Workshops in Dresden

Der Frühjahrsworkshop der aac Academy for Architectural Culture widmete sich dem Japanischen Palais – dem letzten unsanierten Baustein der Dresdener Museumslandschaft. Unter der Leitung von Meinhard von Gerkan und Stephan Schütz entwickelten die Stipendiaten Entwürfe, die das Gebäude zur Neustadt und zur Elbe öffnen und das Japanische Palais zum Standort einer zeitgenössischen „arbeitenden Sammlung“ verwandeln, bei der das Publikum am Prozess künstlerischen Schaffens beteiligt wird. Ab dem 15. August 2019 werden die Ergebnisse nun in der Ausstellung Visionen für die Zukunft im Japanischen Palais in Dresden gezeigt.


1560 gründete Kurfürst August I die Kunstkammer Dresden, die zur Keimzelle der Staatlichen Kunstsammlung Dresden, dem ältesten Museumsverbund Deutschlands, werden sollte. Von Beginn an war die Kunstkammer als Ausstellung und Arbeitswerkstatt konzipiert, die vom Kunsthandwerk über die bildende Kunst bis hin zur Sammlung wissenschaftlicher Objekte alles unter einem Dach vereinte. August stellte Handwerkern und Künstlern Werkzeug, Bücher und Materialien zur Verfügung, um so die Sammlung stetig weiterzuentwickeln. Dieser Ansatz einer „arbeitenden Sammlung“ war erneut die Leitidee beim aac-Workshop. In Kooperation mit den Staatlichen Museen Dresden war zuvor das Entwurfsprogramm erarbeitet und auf die örtlichen Bedingungen abgestimmt worden. Die Stipendiaten standen vor der Aufgabe, Konzepte für das letzte unsanierte Museum Dresdens zu entwickeln und das Gebäude in diesem Zuge stärker zum Stadtraum zu öffnen.


Das Seminar begann mit einer dreitägigen Exkursion nach Dresden, in dessen Verlauf Prof. Dr. Marion Ackermann, Generaldirektorin der SKD, die inhaltliche Konzeption für das Japanische Palais vorstellte. Vor Ort konnten sich die Teilnehmer einen Eindruck vom Gebäude in seinem jetzigen Zustand verschaffen und mit Noura Dirani, Referentin für transkulturelle Methodik bei der SKD, und Michael John, Technischer Leiter der Abteilung Bau, Technik und Sicherheit, erste Fragen klären und entwurfliche Ansätze diskutieren: Mit seiner im zentralen Lage am nördlichen Elbufer, in direkter Blickbeziehung zu Zwinger und Semperoper, ist der Bau ein bedeutendes Element der Dresdener Museumslandschaft. Zurück in Hamburg ging es in den Studios der aac an die Entwurfsarbeit. Den vier Viererteams stand je ein erfahrener Tutor zur Seite. Inputvorlesungen und Kritikrunden mit den Gastprofessoren Antonio Cruz von Cruz y Ortiz Arquitectos in Sevilla, Prof. Dr.-Ing- h.c. HG Merz von hg merz architekten museumsgestalter und Prof. José Gutierres Marques von Bruno Fioretti Marquez Architekten ergänzten das umfassende Lehrprogramm.


Die Teilnehmer waren aufgefordert, ein vielschichtiges Anforderungsprofil in ihren Entwürfen zu berücksichtigen: Neben der üblichen modernen Museumsinfrastruktur mit Foyer, Café und dienenden Räumen wurden nach Standard der ICOM (international council of museums) Funktionsräume für vier Bereiche festgelegt: Sammeln, Bewahren, Forschen und Vermitteln und Ausstellen. In der Schlusspräsentation stellten die Gruppen vier ganz unterschiedliche Ergebnisse vor: Gruppe 1 öffnete die Erdgeschossebene und schuf so eine städtische Durchwegung. Gruppe 2 setzte den Startpunkt des Rundgangs oben, mit einem Ausblick über Dresden. Gruppe 3 stellte einen skulpturalen Glaskörper in den Innenhof, der zugleich als Überdachung und Erschließung dient. Gruppe 4 verdoppelte den Innenhofraum, indem sie eine zweite Ebene einzog. So entstand ein überdachter Innenraum, über dem sich weiterhin ein Außenraum öffnet.


Nachdem die Ergebnisse zunächst in den Studios der aac gezeigt wurden, sind sie jetzt im Rahmen der aktuellen Sonderausstellung Die Erfindung der Zukunft unter der Überschrift Visionen für die Zukunft vom 15. August bis zum 3. November 2019 im Japanischen Palais in Dresden zu sehen.

Project data

Projektname auf Englisch
Japanisches Palais—The Kunstkammer
Projektjahr
2019
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