Die Halbinsel Malangen liegt eine Autostunde südlich von Tromsø in Nordnorwegen. Das Gelände liegt auf einem Bergrücken, der sich unten aus dem Fjord erhebt und überblickt eine natürliche Öffnung im Wald.
Der Rückzugsort ist von Osten nach Westen angelegt und schirmt die Öffnung im Wald ab, die man erst entdeckt, wenn man durch die große Eichenschiebetür vom Außenhof aus eintritt. Die Auftraggeber sind eine Familie mit kleinen Kindern und wollten diesen Ort auch als Raum für die Einladung der größeren Familie und Freunde nutzen. Der konzeptionelle Grundriss wurde als mehrere Einzelvolumen konzipiert, die über Zwischenräume und einen zentralen Wintergarten verbunden sind, der auf einem natürlichen Regal im Gelände platziert ist. Die Organisation bietet sowohl Privatsphäre als auch Raum für mehrere Aktivitäten gleichzeitig. Außerdem reduziert sie den Energiebedarf für die Heizung im kalten Klima, da verschiedene Räume und Aktivitäten unterschiedliche Temperaturen benötigen.
Der zentrale Wintergarten, mit Kamin und Außenküche, fungiert als Eingang zum Gebäude. Von hier aus öffnet sich der Rückzugsraum zur natürlichen Waldlichtung und von hier aus gelangt man entweder in das Hauptgebäude oder in den Anbau. Jede Raumgruppe ist als separates Volumen ausgeführt, um eine zusätzliche Ebene der Privatsphäre zu erreichen, aber auch um den Kontakt des Raumes zur Waldlichtung und den Kontakt zum Freien in den Übergangsräumen dazwischen zu verstärken. Über einige Stufen gelangt man hinunter in den offenen Raum, Küche und Wohnzimmer, der tief im Gelände liegt und den Fjord und die Nachmittagssonne nach Westen überblickt. Ein eigener Ausgang aus der Küche führt in den nach Süden ausgerichteten Außenbereich, wo die Familie an warmen Sommertagen ihr Abendessen genießen kann. Die Aufteilung in Volumen versucht, den Übergang zwischen Räumen und Aktivitäten zu betonen und eine Geschichte von alltäglichen Reisen zu erzählen.
Die Volumen sind alle aus Holz gefertigt, wobei die Außenverkleidung (sowohl innen als auch außen) aus Zedernholz besteht, das vor der Montage mit Eisensulfat behandelt und monatelang im Freien aufbewahrt wurde, um eine gleichmäßige Patina zu erzielen, unabhängig davon, ob man sich im Freien oder in der Wohnung befindet. Die Innenflächen sind hauptsächlich aus astfreier Eiche, um einen wärmeren Kontrast zur Außenseite der Volumen zu erreichen. Die Holzvolumen sind alle leicht erhöht im Verhältnis zu den Zwischenräumen. Alle Zwischenräume sind mit einem Betonboden versehen, um zu betonen, dass diese Räume auf unterschiedliche Weise mit dem Terrain und der Außenwelt in Verbindung stehen. Die Decken in diesen Räumen sind alle aus Eichenholzlatten gefertigt, die durch die Behandlung mit Eisensulfat aufgrund des hohen Tanningehalts natürlich schwarz werden. Die luftigen und schwarzen Decken ziehen sich aus der visuellen Verbindung nach außen zurück, kontrastieren aber gleichzeitig mit der visuellen Kälte des Außenraums und sorgen für eine weichere Akustik. Die Sauna ist nur durch ein großes rahmenloses Glas von der Außenwelt getrennt, was die abgeschiedene Privatsphäre der Waldlichtung, die in Zedernholz nach Maß gestaltet ist, unterstreicht.
Ein großer Teil der Innenräume, wie z.B. der Esstisch, die Essbank, die Betten, die Schränke, der Kamin und die Schiebetür im Wintergarten, etc. sind von Stinessen individuell gestaltet.
