Der neu eröffnete Beauty- und Concept-Store MDC next door ist neben MDC cosmetic und dem Institut für kosmetische Behandlungen MDC cure die dritte Dependance in der direkten Nachbarschaft rund um den Wasserturm im Prenzlauer Berg. Wie für ihre ersten beiden Projekte, beauftragte Melanie Dal Canton die Berliner Architekten Gonzalez Haase AAS mit der Umsetzung der Innenarchitektur. Das Ladengeschäft bietet neben einem kleinen Behandlungsraum und einer sorgfältig kuratierten Auswahl an Kosmetikprodukten auch Porzellan von Astier de Villatte und Ginori 1735 mit der Gio Ponti-Kollektion oder Schmuckstücke von Grainne Morton. Zusätzlich gibt es San Carlos Kaffee – entweder zum Mitnehmen oder an der Espresso Bar.
In ihrem Konzept für MDC next door entwickelte Melanie Dal Canton ihre Vision für die Raumnutzung auf Basis der Produktpalette, ausgehend von ihrer unternehmerischen Vision zur visuellen Umsetzung von MDC als Pionier-Unternehmen im Bereich der nachhaltigen und hochwertigen Kosmetik. Ziel war es, durch maßgeschneiderte Einbauten und Möbelstücke einen galerieähnlichen Ort zu schaffen, der eine repräsentative und harmonische Umgebung für die angebotenen Produkte bietet. Zentral bei der architektonischen Gestaltung war für Gonzalez Haase AAS daher die Visualisierung von Schönheit und Leichtigkeit in den Gegenständen des alltäglichen Lebens sowie die Aufnahme des durchgängigen Leitmotivs in Form farbiger Spiegelsequenzen: „Wir gehen bei unserer Arbeit immer von den Gegebenheiten des Raumes aus, den wir vorfinden. Bei MDC cosmetic, bei MDC cure und jetzt auch bei MDC next door waren es jeweils die vorhandenen Räumlichkeiten, die unsere Gestaltung maßgeblich beeinflusst haben. Dabei war es uns hier wichtig, uns nicht zu wiederholen. Unsere wichtigste Arbeit besteht darin, ein starkes Konzept zu entwickeln; Deckenhöhe der Räumlichkeiten oder Lichteinfall wirken sich wesentlich aus auf unsere Idee für ihre Gestaltung. Dann reißen wir alles Bestehende ein, um die Raumstrukturen freizulegen. Wir gehen wie Bildhauer ans Werk.“ – Judith Haase
Für MDC next door haben Gonzalez Haase AAS den im Grundriss rechteckig angelegten Raum mit Hilfe einer diagonal verlaufenden Wand geteilt. Sie trennt den größeren Shop-Bereich vom kleineren Behandlungsraum. Dadurch entsteht eine natürliche Lichtachse, die eine Verbindung zwischen der vorderen und hinteren Fensterfront schafft. Vertikale gelbe Spiegel, die bewusst an den sich gegenüberliegenden Raumkanten platziert wurden, brechen das natürliche Sonnenlicht und schaffen auf diese Weise ein harmonisches Raumgefühl. Zusätzlich erweitern horizontale rosafarbene Spiegelsequenzen, auf Augenhöhe angebracht, den Raum optisch in seiner Länge und reflektieren das Sonnenlicht in warmen, natürlichen Farbtönen. Jedes freistehende Möbelstück im Raum wurde in auffälligem Tannengrün lackiert und steht damit im Kontrast zu dem schwarzen, monochromen Bodenbelag, was die farbenreiche Komposition des Ladens unterstreicht. Inspiriert von Gordon Matta-Clark’s skulpturalen „Gebäudeschnitten“, setzen Gonzalez Haase AAS mit dem Einsatz kreisförmiger Elemente in verschiedenen Größen und Materialien kunstvoll-raffinierte Akzente im gesamten Raum: so blickt man gleich beim Eintreten auf einen schwarzen Cut-Out am vorderen Ende der Theke sowie auf die zentrale Präsentationsinsel, bestehend aus zwei teils übereinander gelegten runden eingefärbten Glasplatten. Besonders konkret wird die Referenz in den 24 polierten Edelstahl-Leuchtschirmen, die in rhythmischer Abfolge an der Decke installiert sind.
