KURZBESCHREIBUNG
Die volkstümliche und hochsortierte viktorianische Terrassenbebauung prägt das Straßenbild von Paddington. Sie stellt auch einige Herausforderungen an unsere moderne Lebensweise. Oftmals dunkel, feucht und eng, ist die Terrassentypologie nicht unbedingt am besten für die Art und Weise geeignet, wie wir heute leben. Die Herausforderung bei diesem Projekt bestand also darin, den Zugang zum Tageslicht zu lösen, die Innenausstattung zu rationalisieren und eine zeitgemäßere Materialpalette einzuführen, ohne den reichen Charakter des bestehenden Hauses zu verlieren.
ANTWORT AUF DIE AUFGABENSTELLUNG / DESIGNEINFLÜSSE
Form / Programm
Der wichtigste formale Schritt bestand darin, die Breite zu maximieren und die Innenkonfiguration vollständig zu rationalisieren. Um ein effizienteres, geräumigeres und offeneres Wohnarrangement zu schaffen, wurden alle Innenwände in den Wohnräumen im Erdgeschoss entfernt und durch einen Stahlrahmen ersetzt, der sich über die gesamte Breite des Grundstücks erstreckt. Besonderes Augenmerk wurde darauf gelegt, die Tischlerarbeiten und Möbel parallel zum Grundstück auszurichten, um sicherzustellen, dass die Zirkulation durch das Haus von vorne nach hinten so effizient wie möglich ist.
Materialpalette
Im Gegensatz zu der vorhandenen, reich verzierten historischen Palette wurde im Innenbereich eine zurückhaltende und strukturierte Palette eingeführt. Schlanke schwarze Stahlrahmen definieren die Öffnungen, während eine ruhige Kombination aus gebeiztem Furnier, Granit und handglasierten Fliesen in den Innenräumen verwendet wurde. Die Absicht, diese gedämpfte Palette in den Innenraum zu bringen, war, die dynamische Rolle, die natürliches Licht und direktes Sonnenlicht im gesamten Haus spielen, auszugleichen.
ANNÄHERUNG AN DEN KONTEXT
Lesbarkeit
Eine klare Unterscheidung zwischen der alten Bausubstanz und dem neuen Eingriff ist im gesamten Haus offensichtlich. Dies wird am besten deutlich, wenn man direkt unter dem riesigen Oberlicht steht, wo man die charakteristischen Originalfassaden des ursprünglichen Hauses und des Nachbarhauses über den modernen Wohnräumen schweben sehen kann.
Darüber hinaus ist der Kontext der umliegenden Reihenhaussiedlung durch die großen stahlgerahmten Öffnungen, die die Wohnräume umgeben, auch im modernen Interieur präsent.
LICHT, ORIENTIERUNG UND KONNEKTIVITÄT
Ein großer Teil des Erfolgs des Projekts ist auf die Art und Weise zurückzuführen, wie das natürliche Licht in das Haus eindringt. Wenn man sich durch den dunkleren ursprünglichen vorderen Teil des Hauses bewegt, weicht das typisch dunkle und abgeschottete Innere einem großzügigen, dynamischen und lichtdurchfluteten Wohnraum. Die Stärke des Kontrasts ist beeindruckend.
Das Nordlicht wird zwar durch die dreigeschossige Nachbarmauer blockiert, aber das ist ein großer Vorteil. Der fehlende Nordaspekt ermöglicht es, dass das Dachlicht während des größten Teils des Tages unbedeckt bleibt. Neue stahlgerahmte Öffnungen auf der Rückseite des Projekts lassen gedämpftes, durch die Vegetation gefiltertes Licht in den Innenraum.
NACHHALTIGKEIT
Da der größte Teil der historischen Terrasse erhalten werden musste, waren die Möglichkeiten zur Einführung wichtiger nachhaltiger Prinzipien in das Projekt begrenzt. Dennoch haben die folgenden Maßnahmen die thermische Leistung des Hauses und die Auswirkungen auf die Umwelt deutlich verbessert:
- Abschirmung der Verglasung - Eine externe, mechanisierte und bedienbare Abschirmung verläuft über die Vorderseite der Verglasung, um die direkte Sonneneinstrahlung in den Wintermonaten zu fördern und im Sommer zu kontrollieren.
- Thermische Masse im Süden - Die gemauerte Trennwand liegt im Süden und ist in den Wintermonaten direktem Sonnenlicht aus dem Norden und Westen ausgesetzt. Zusammen mit dem Steinfußboden nimmt sie tagsüber Wärme auf und gibt sie bis in die Abendstunden ab.
- Langlebige und energiesparende Materialien sind im gesamten Gebäude zu finden
- Ökozertifiziertes, FSC- und PEFC-zertifiziertes Holzfurnier wird im gesamten Gebäude verwendet.
- Natürliche Belüftung - durch Öffnungen an drei Seiten des Gebäudes