In der Nähe der alten Fabrik Suchard befindet sich das Studentenwohnheim auf einem langen Grundstück, das auf der einen Seite von der Usines-Straße und auf der anderen Seite von einem fast zwanzig Meter hohen Felsen unterhalb des Chemin de la Papéterie begrenzt wird.

Dieser starke topographische Zwang ist zum zentralen Thema des Projekts geworden. Das Gebäude ist von der Klippe zurückgesetzt. Der so geschaffene schlanke und vertikale Raum wird zum einzigartigen Herzstück des Projekts. Dieses "Atrium" ist ein Verteilungsraum, aber vor allem ein kollektiver Außenraum für alle. Man kann zu Unterkünften und Gemeinschaftsbereichen über Außenlaufstege gelangen, die sich manchmal zu Plattformen verformen, die sich an die Klippe anschließen und so zu Außenräumen werden, die zwischen den Stockwerken interagieren.

Die Wohnzimmer und Küchen der Unterkünfte überblicken die Gehwege. Die nach Osten gerichteten Räume sind durch die Sanitäranlagen vom Tagesbereich getrennt. Diese Räume sind in Wohnungen für ein, zwei oder drei Studenten organisiert. An der Spitze des Gebäudes befinden sich Unterkünfte mit vier Schlafzimmern, die speziell für körperlich behinderte Menschen konzipiert sind. Es wurde eine maximale funktionelle und konstruktive Optimierung angestrebt: sich wiederholende Module und vorgefertigte Sanitärzellen.

Das Gebäude passt sich planmäßig der Stadtmorphologie an. Die lange Länge des Gebäudes faltet sich, um den Grundriss der Usines-Straße zu begleiten und den Maßstab des Gebäudes zu modulieren. Die für die Fassaden gewählte Sprache ist von der Industriearchitektur des 19. Jahrhunderts inspiriert: klarer und rhythmischer Aufbau, Adäquatheit zwischen Form und Funktion, Materialisierung im Verhältnis zur Technik seiner Zeit. Die Fassade an der Usines-Straße zeigt durch eine Reihe von Rahmen die funktionelle Organisation des Plans in Ein-, Zwei-, Drei- oder Vier-Zimmer-Einheiten.