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Tram Schwabinger Tor

Städtebau:
Das Schwabinger Tor ist ein modernes Stadtquartier, das ein neues Zentrum und den Auftakt zur Münchner Innenstadt bildet. Es ersetzt den Metromarkt und das ehemalige Holiday Inn an der Leopoldstraße im Norden Schwabings. Angelehnt an Vorbilder historisch gewachsener Stadtkerne vereint es alle Facetten des Großstadtlebens: Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Kultur und Entspannung werden auf einzigartige Weise architektonisch miteinander verknüpft. Urbanes Leben erhält hier eine ganz neue Qualität. Den Mittelpunkt des Quartiers bildet das neue 5 Sterne Hotel. Im Norden und Süden des Hauses schließt jeweils ein Platz an, der sich zur Leopoldstraße hin öffnet. Der südliche Platz wird von Hochhaus und Haupteingang des Hotels geprägt.

 

Mit der Überdachung der Haltestelle wird für das neue Quartier ein Identifikationspunkt und kraftvolles städtebauliches Zeichen gesetzt, welches auch dem nördlichen Platz hinter dem Hotel einen unverwechselbaren und einmaligen Charakter verleiht.

 

Konzeption der Dächer:
Die Trambahnhaltestelle ist der Eingang in das neue Stadtquartier. Der Torbogen ist daher, nicht nur wegen des Quartiernamens, Leitgedanke des Entwurfs. Über die Schienen spannt ein imaginärer Bogen, den die Tram auf ihrem Weg durchfährt. An diesen Bogen angelegt sind zwei Hyperschalen – auf jeder Seite der Gleise eine.

 

Der Wetterschutz für die Wartenden ist dabei nur eine Funktion. Die Dächer bilden eine begehbare Skulptur. Je nach Standpunkt, ergeben sich neue überraschende Perspektiven. Mal sieht man den oben beschriebenen Bogen, mal ergibt sich das Bild zweier tanzender Drachen. Auch der Bodenbelag des Platzes nimmt die Linien der Bedachung auf und es entsteht ein dynamisches Gesamtkunstwerk.

 

Die Formensprache erinnert auch an das Münchner Olympiastadion, das fußläufig zu erreichen ist. Das Material ist das gleiche wie bei der Allianz Arena, die ebenfalls nicht weit entfernt liegt. Die Gestaltung des Platzes wurde von Ver.De dem Bild „Haupt- und Neben-Wege“ von Paul Klee, der in Schwabing gewirkt hat, nachempfunden. Die Dächer der Haltestelle nehmen die Linien des Platzes auf. Es entsteht eine vielschichtige Collage, die Ihre Inspiration aus verschiedenen Epochen des Stadtteils bezieht.

 

Tragwerk:
Die geometrische Grundform des Tragwerks ist einem Ausschnitt aus einem einschaligen Hyperboloid entnommen.

 

Die den Flächenausschnitt begrenzenden Linien bilden die Rand-Träger. Der Flächenhochpunkt wird an den stumpfen Winkeln, der Flächentiefpunkt an den spitzen Winkel der begrenzenden Linien gewählt.

 

Die Träger verlaufen wechselseitig gerade und gekrümmt. Am Flächentiefpunkt werden die Träger in einen Auflagerbock eingespannt um das Tragwerk ohne weitere Unterstützungen frei aufspannen zu können. Aus der Einspannung resultiert der konische zulaufende Querschnitt der Rand-Träger. An der Einspannung erhält der Träger seine maximal erforderliche statische Höhe, an der Auskragung wird der Träger bis auf das minimal erforderliche Maß der angeschlossenen Dachebene reduziert. Die Querschnitte dieser Träger sind als geschweißte Hohlkastenprofile ausgeführt.

 

Zwischen den Randträgern verlaufen zwei Scharen geradlinig Erzeugender, diese Bezeichnung beschreibt Geraden einer Fläche, die in der Fläche liegen und diese aufspannen. Diese Erzeugenden werden als Gitterrost mit differenzierten Anforderungen an beide Richtungen ausgebildet.

 

Die Geraden mit der kürzeren Spannweite tragen die Lasten aus dem Foliendach an die Randträger ab. Das Foliendach ist an den Trägern lediglich über eine Keder-Schiene angeschlossen, bei exzentrischer Belastung aus dem Foliendach erhält der Träger eine Torsionsbeanspruchung, daher ist dieser Träger ebenso wie der Randträger als Hohlkastenprofil ausgebildet.

 

Die Geraden mit der längeren Spannweite bilden zusammen mit dem orthogonal dazu verlaufenden Hohlkastenträger einen Trägerrost, über diesen lassen sich Beanspruchungen in zwei Richtungen abtragen. In erster Linie dienen sie dazu die Sekundärträger gegen Verdrehungen um die Längsachse, hervorgerufen durch asymmetrische Belastungen aus dem Foliendach, zu stabilisieren. Als Querschnitt ist dieser Träger als ein dickwandiges Rundrohr ausgeführt.

 

Die Eindeckung erfolgt mit einer einteiligen, einlagigen ETFE-Folie, die von Sekundärträger zu Sekundärträger gespannt wird und dort mit einer Keder-Schiene befestigt wird. Die Folie trägt die auf ihr angreifenden Lasten als Zugband von Träger zu Träger ab.

Project credits

Structure
Landschaftsarchitekten

Project data

Projektname auf Englisch
Tram Schwabinger Tor
Projektjahr
2018
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