Das neue Amstelquartier in Amsterdam hat sich zu einem lebendigen Stadtviertel entwickelt. Das Konzept für die Entwicklung des Viertels ist mitten in der Finanzkrise entstanden. Während kommerzielle Immobilienprojekte in einer Sackgasse endeten, wurde seitens der Stadt Amsterdam privaten Initiativen Raum gegeben. Dabei wurden verschiedene Parzellen an der Welnastraße veräußert. Drei private Bauherren haben hier die Chance gesehen nicht alleine ein Haus für sich selbst zu bauen sondern auch ihre zukünftigen Nachbarn miteinzubeziehen und haben eine Baugemeinschaft gegründet. Drei Grundstücke wurden so zu einem gemeinsamen Bauprojekt zusammengefügt.
Studio PROTOTYPE hat hier die Möglichkeit erkannt eine klare Struktur zu entwerfen - als Gegenstück zur Vielfalt an Entwürfen, die als Folge der Selbstbauinitiative entstanden sind. Diese Struktur unterscheidet sich in Maßstab und Material und ist eine Übertragung des typologischen Ansatzes von Loftwohnungen. Die Wohnungen sind auf der Sonnenseite durch einen freien Raum miteinander verbunden. Ein zentraler Kern sorgt für einen offenen Wohnraum, worin verschiedene Einteilungen möglich sind. Dadurch, dass die Treppenhäuser vollständig aus dem Gebäude geschoben wurden und Teil der Balkon und der Gartenseite sind, konnte der Kern so klein wie möglich gehalten werden. Aus der Idee der nach außen verlegten Treppenhäuser ergibt sich mehr offener Wohnraum im Gebäude.
Die Struktur wird durch Sockel und Attika durchbrochen, wo das Gebäude sich zur Straße und Aussicht öffnet. Der Rhythmus der Betonfassade betont die Loftwohnungen, wobei große hohe Fenster geschaffen wurden, die auf der maximalen Glashöhe beruhen. Die Fenster rahmen den Blick auf die neugebaute Umgebung ein.
Die Betonfassaden wurden auf verschiedene Arten behandelt, worunter die Oberfläche der Fassadenpfeiler eine grobe Struktur aufweist. Der Beton der Pfeiler wurde in traditionelle Bretterschalungen gegossen. Die Einrahmungen aus Beton, die stärker detailliert sind, weisen eine feine Struktur auf. Auf diese Weise wird ein Unterschied in der Textur zwischen grober und feiner Materialisierung aus Beton geschaffen.
