Das Wohnhaus mit 6 Wohneinheiten liegt am Dorfrand von Gossensass. Ausgangspunkt war ein Bestandsgebäude, das nach Leerstand eindeutige Zerfall-Merkmale aufwies.


Städtebaulich hat sich der Weiler Gänsbichl entlang eines Stichweges Richtung Brenner entwickelt. Die Erschließung erfolgte nordseitig, in einem Bereich, wo das Gelände stetig steil ansteigt. Teilweise waren die Gebäude über ein Stockwerk tief in die Erde vergraben. Diese bautypologische Ausführung ist einerseits auf die starke Höhenentwicklung zurückzuführen, andererseits hatte dies auch praktische Mehrwerte: die Erschließung der Obergeschosse war ohne Stufen möglich und der in diesem Gebiet starke und kalte Brennerwind wurde über das Gebäude geleitet.



Diese unscheinbare städtebauliche Charakterisierung wurde auch beim Neubau aufgenommen.
Die Aufnahme der historischen Orientierung und Positionierung des Gebäudes und die Wahl eines Zweispänners als Gebäudetypologie ermöglicht für jede der einzelnen Wohnungen unverbaubare Ausblicke und optimale Besonnung. Die Wohnungen erhalten somit 2-3 Fassaden in die unterschiedlichen Himmelsrichtungen.




Der Fassadenputz des Bestandsgebäudes hat über Jahrzehnte überdauert und mit unterschiedlichen Sandzuschlägen eine charmante Patina erhalten. Diese optisch ansprechende Eigenschaft wurde als Inspiration für die neue Fassade verwendet.

