Das niederländische Architekturbüro UNStudio entwirft das neue gemischt genutzte Projekt K.Wah G72 in Nanjing als eine auf den Menschen ausgerichtete Destination, in der Kultur und Nachhaltigkeit eine zentrale Rolle im täglichen Leben der Bewohner und Besucher gleichermaßen spielen.
Das vorgeschlagene Design-Konzept ist als dynamische Flussufer-Gemeinschaft mit einer üppigen Arbeits- und Lebensumgebung mit geringer Dichte konzipiert, die der Stadt eine neue Lebendigkeit verleiht und sich gleichzeitig als ein Brennpunkt für Kultur, Innovation und Finanzen präsentiert.
Ein grüner Korridor
Das neue Projekt, das durch den Hauptfluss und die geplante Straße in vier Parzellen aufgeteilt ist, liegt entlang der zentralen städtischen und wirtschaftlichen Entwicklungsachsen im Hexi New District und ist im Norden mit der Metro Rail Transit und im Süden mit der Küste verbunden. Das Projekt besteht aus einem dynamischen Programm von Bürohochhäusern, kommerziellen und kulturellen Einrichtungen, zwei Blöcken mit Service-Wohnungen, einem Turm für das Hauptquartier und einem Luxushotel und bildet eine urbane Silhouette, die sich vom zentralen Hafengebiet auf beiden Seiten des Komplexes abhebt.
Der Vorschlag hebt einen bemerkenswerten grünen Korridor hervor, der sich durch die gesamte Siedlung zieht und Gemeinschaft und Natur auf vielfältige Weise miteinander verbindet. Diese öffentlichen Grünflächen ermöglichen den Bewohnern, Besuchern und Kreativschaffenden nicht nur neue Lebensformen, sondern fördern auch das gesellige Beisammensein, die Planung von Veranstaltungen und die Kreativität und bieten einen ruhigen Rückzugsort von einem schnelllebigen Lebensstil.
Eine dynamische Gemeinschaft am Wasser
Der wichtigste Aspekt des Vorschlags von UNStudio für das K.Wah G72 ist die Schaffung einer "Lifestyle Waterfront Community". Der Entwurf ist inspiriert von den Gemeinden, die in der Vergangenheit am Qinhuai-Fluss in Nanjing City ansässig waren. Uferpodeste mit geringer Dichte und grüne Terrassen fördern eine Gemeinschaft am Wasser, die dieses kulturelle und urbane Erbe bewahrt, indem sie die Ressourcen entlang dieser primären Wasserstraße voll ausnutzt.
Darüber hinaus werden Nanjing und die umliegenden Gebiete durch diese Gemeinde am Wasser als spannende kulturelle Ziele gefördert. UNStudio greift die lange Kulturgeschichte Nanjings als alte Hauptstadt von sechs chinesischen Dynastien auf und bezieht sie in die zeitgenössische Kunst der Stadt ein. Als Ergebnis wird die Gemeinde das UCCA Centre for Contemporary Art einführen, das als primärer öffentlicher Raum für die Kunst dienen und einen brandneuen Rahmen für die internationale Präsentation der Kultur und Kunst von Nanjing bieten wird. Das strukturierte und rhythmische Design des Kunstzentrums fördert die Kreativität und das Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft.
Ein Meilenstein der Nachhaltigkeit
Der Vorschlag von UNStudio soll einen Präzedenzfall für nachhaltiges und zukunftssicheres Design in China schaffen. Das Entwurfskonzept stellt das Wohlbefinden und den Einsatz von Technologie in den Vordergrund, um die Nachhaltigkeit, das öffentliche Wohlergehen und die Anpassungsfähigkeit der verschiedenen Grundstücke zu verbessern.
Das Design beinhaltet aktive energiesparende Technologien wie natürliche Belüftung, HVAC und Photovoltaik-Paneele (Dach oder Fassade), um den Energiebedarf des Gebäudes zu reduzieren. Außerdem werden in den Bürotürmen vorgefertigte Elemente und eine modulare Tragstruktur verwendet. Der tägliche Energiebedarf aller Gebäude wird durch gebäudeintegrierte Photovoltaik (BIPV) auf den Dächern gedeckt, was auch die Betriebs- und Wartungskosten senken wird. Auch die Fassade des UCCA-Zentrums für zeitgenössische Kunst wird mit diesem Mittel behandelt.
In Anbetracht der Nähe zum Fluss wurde ein System zur Regenwasserbewirtschaftung eingeführt, das das Sammeln von Regenwasser und die Bewässerung fördert, um ein gesünderes Ökosystem zu schaffen.
Eine kohlenstoffarme Umgebung ist ein weiteres Ziel des nachhaltigen Designs des G72-Projekts. Es zeigt ein vielschichtiges Verkehrssystem mit direkter Anbindung an das unterirdische öffentliche Verkehrsnetz. Dies bietet den Besuchern nicht nur Komfort, sondern fördert auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel und verbessert die regionale Erreichbarkeit. Gleichzeitig wird die Begehbarkeit des gesamten Geländes durch separate Fußwege am Wasser und Fußgängerbrücken gefördert.
Daher erfüllt der Entwurf für das K.Wah G72 nicht nur die Anforderungen für die Schaffung des TOD, sondern schafft auch einen Präzedenzfall für Typologien mit gemischter Nutzung im Einklang mit den Zielen Chinas, bis 2060 Kohlenstoffneutralität zu erreichen.
