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Atrium House
Åke E: son Lindman

Atrium-Haus

Das Atriumhaus ist ein Ferienhaus in der Gemeinde När auf der Ostseeinsel Gotland. Es ist auf einem leichten Kamm gebaut, der die Lage der Küstenlinie vor tausend Jahren markiert - der Rand, an dem das Land einst auf das Meer traf. Im Verhältnis zu der offenen und weitläufigen Landschaft wirkt das Gebäude eher wie eine niedrige Mauer als wie ein Haus. Es ist um einen vollständig umschlossenen Atriumhof herum gebaut, der als Fixpunkt, als geschützter Außenraum, dienen soll, während der Rest des Grundstücks als Wiese ungestört bleibt, auf der weidende Schafe verhindern, dass das Land in den Wald zurückkehrt.

 

Das Haus ist inspiriert von der starken Materialität der volkstümlichen landwirtschaftlichen Architektur Gotlands. Eine weitere Inspirationsquelle sind die Überreste einer einzigartigen quadratischen mittelalterlichen Holzfestung, bekannt als Bulverket, die in der Mitte des zweitgrößten Sees der Insel, dem Tingstäde-Sumpf, gefunden wurde. Wie Bulverket kann auch dieses Atriumhaus als eine strenge architektonische Struktur beschrieben werden, in der die für die alltäglichen Funktionen erforderlichen Elemente auf ein Minimum reduziert wurden. Das Programm ist für drei Generationen konzipiert; eine junge Familie mit Kindern bzw. ihre Großmutter haben ihre Zimmer diagonal in zwei der Ecken angeordnet und treffen sich im Winkel in einem gemeinsamen Wohnzimmer und einer gemeinsamen Küche. Der Zugang zum Innenhof erfolgt durch ein großes Scheunentor und ins Haus direkt durch eine von drei verschiedenen Öffnungen zum Atrium hin. Im Winter kann der Abstellraum auch als Lehmraum genutzt werden.

 

Das Haus ist schmal, aber seine Öffnungen nach außen sind breit, was dem Innenraum den Charakter einer schützenden Nische im offenen Raum der Landschaft verleiht. Während die Dachebene im ganzen Haus eine gleichmäßige Höhe behält, steigt der Innenboden entsprechend dem umgebenden Gelände auf und ab. Dadurch variiert die Deckenhöhe zwischen den Haupträumen, die in einem durchgehenden Ring um das Atrium angeordnet sind. Innerhalb dieses zusammenhängenden Raumes sind die kleineren Räume in einer Reihe von massiven Blöcken zusammengefasst. Die Mauerwerkskonstruktion hat natürlichen, mit Ruß gefärbten Putz, die äußeren Metallteile sind aus oxidiertem Zink. Die Türen und Fenster aus Eiche wurden mit Teeröl behandelt, einem Konservierungsmittel, das das Holz im Laufe der Zeit in Harmonie mit den anderen Fassadenmaterialien grau werden lässt. Die großen Glasschiebefenster sind auf der Oberfläche der Außenwände montiert, nach dem gleichen Prinzip wie viele Scheunentore. Auch die Innentüren sind oberflächenmontiert, so dass die Wände ungebrochen erscheinen.

 

  1. Preis für CO2-optimierte Neubauten bei den ECOLA Awards 2012, Deutschland.
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