Prominent gelegen - zwischen MQ, Volkstheater und Ringstraße - gilt das Wiener Café Bellaria seit 1870 als Treffpunkt für Kaffeeliebhaber, Gourmets und Bonvivants. Die Renovierung der gründerzeitlichen Räumlichkeiten durch BÜRO KLK berücksichtigt die historische Architektur des Ortes, dessen Name „Bellaria“ im
ursprünglichen Sinne „angenehme Luft“ meint und auf einen ehemals repräsentativen Balkon Maria Theresias in unmittelbarer Nachbarschaft zurückgeht.

Das Gestaltungskonzept nimmt in Form und Materialität Bezug auf den direkten städtebaulichen Kontext: So zitiert beispielsweise ein monolithischer Barblock aus glasiertem Lavastein die Basalt-Verkleidung des nahegelegenen mumok und übernimmt als zentrales Element im Gastraum die repräsentative und kommunikative Funktion des namenstiftenden Balkons. Großflächige Fliesenbänder erinnern an das architektonische Vermächtnis Josef Hoffmanns. Um die Authentizität und Charme des historischen Ortes zu bewahren, wurden die aus dem Bestand gegebenen Rundbogenfenster sowie ein 5m hohes Kuppelgewölbe erhalten.

Mit dem Thonet Bugholzstuhl 214 in sattem Rot entsteht eine elegante Verbindung zwischen Wiener Kaffeehaustradition und Moderne. Zusätzlich zeigen sich samtige Polsterbänke in rötlich-erdigen Tönen, während die Farbpalette nach oben hin in helle Blau-und Grünt.ne übergeht und das luftige Thema wieder beschreibt. Entlang des mit Stuck verzierten Plafonds ziehen sich die weichen Formen einer minimalistischen Lichtskulptur und münden in die imposante Kuppel. Nach der Schließung des Cafés Ende 2020, zeichnen David Figar und Rubin Okotie für die Wiederbelebung unter dem Motto „Wiener Moderne“ verantwortlich.

