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Dräger Empfangsgebäude

Drägerwerk Reception Building
Stefan Müller

Dräger Empfangsgebäude

Max Dudler übergibt neues Empfangs- und Bürogebäude für den Stammsitz des großen Lübecker Medizinund Sicherheitstechnikunternehmens Dräger Mit dem Haus erhält die Zugangssituation zum Hauptsitz des Unternehmens an der Moislinger Allee in Lübeck ein neues Gesicht. Der von Max Dudler geplante Neubau wurde nach zwei Jahren Planungs- und Bauzeit im Februar 2015 eingeweiht. Es ist der erste Schritt, der von Max Dudler begleiteten, behutsamen Neustrukturierung des zentralen Unternehmensensembles.

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Stefan Müller

An der Stelle des Werkstores, das noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts das Unternehmen vom öffentlichen Raum der Stadt trennte, definiert das neue Empfangsgebäude einen dreiseitig gefassten, zur Straße geöffneten Platz. Der öffentliche Platzraum will die Verbindung des Unternehmens mit der Stadt Lübeck unterstreichen und gibt zugleich den Blick auf das zentrale Unternehmensensemble im Inneren frei. Neben dem neuen Empfangsgebäude umschließen zwei weitere Gebäude aus unterschiedlichen Epochen der Werksgeschichte den Platz. Der von hier ausgehende Blick fällt auf das allererste Gebäude auf dem Areal – das Stammhaus. Diese kleine Unternehmensgeschichte in Form eines städtebaulichen Panoramas wird durch die leichte Verdrehung des Empfangsgebäudes zum gegenüberliegenden Haus raffiniert eröffnet.

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Stefan Müller

Um das Gebäude in Beziehung zur Architektur der Stadt Lübeck und ihrer Geschichte zu setzen, greift Max Dudlers Ziegelbau Elemente der baukünstlerischen Tradition Norddeutschlands auf und überträgt sie in eine zeitgenössische Sprache. Die mit Ziegeln verkleideten Fassadenstützen sind lisenenartig über die gesamte Höhe des Hauses geführt und als nach vorne spitz zulaufende Pfeiler ausgeführt. Die Tragstruktur bildet sich in Form von über alle Stockwerke laufenden Pilastern auf der Fassade ab. Zwischen den Lisenen sind außergewöhnlich großzügige, rahmenlose Fensterflächen angeordnet. In den beiden oberen Geschossen sind diese Fenster nach innen hin leicht geknickt, wodurch eine leicht konische Wirkung entsteht. Der obere Abschluss des Gebäudes bildet durch diese Faltung eine expressive Krone, wie sie typisch für den norddeutschen Backsteinexpressionismus ist. Für die Fassade wurde Wasserstrichziegel verwendet, der ihr einen rauen, handwerklichen Charakter verleiht.

Insbesondere durch die Kombination aus sehr großen Glasscheiben und den handwerklich bearbeiteten Ziegeln stellt das Gebäude eine Beziehung zwischen der langen Tradition der Firma Dräger einerseits und ihrer Zukunftsgewandtheit andererseits her. Es ist ein modernes Gebäude entstanden, dessen Architektur zugleich das Traditionsbewusstsein des Unternehmens und der Stadt spiegelt. Der Neubau umfasst auf acht Stockwerken insgesamt 3.050 Quadratmeter Nutzfläche und bietet Platz für bis zu 200 Arbeitsplätze. Neben dem Vorstand des Drägerwerkes haben zentrale Abteilungen das Gebäude bezogen.

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Stefan Müller
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