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Former Consulate General of the United States at the President-Kennedy-Platz in Bremen

Former Consulate General of the United States
Holger Kattert

Former Consulate General of the United States at the President-Kennedy-Platz in Bremen

Bei dem 1952/53 errichteten Gebäude nach Plänen des New Yorker Architekturbüros SOM (SkidmoreOwings und Merrill) handelt es sich um einen Stahlskelettbau mit großzügigen Fensteröffnungen und Flachdach. Der Ent­wurf lässt eindeutig den Einfluss der für diese Epoche maßgebenden Architektur Mies van der Rohes erkennen.

 

Die Obergeschosse ruhen auf zierlichen Stahlträgern und dem zurückgesetzten Erdgeschoss, auf diese Weise gewinnen die Obergeschosse einen leichten, schwebenden Charakter. Lediglich der erdgeschossige, langgestreckte Querriegel des Haupteingangs- und Nebenraumtraktes unterfängt mit seiner Schmalseite einen geringen Teil der Grundfläche des Hauptbaus.

 

Der Baukörper besticht durch seine klare Formensprache, Leichtigkeit und noble Ele­ganz seiner Erscheinung, die nicht nur durch die schlank dimensionierten Stützen, sondern auch durch die fast fragil wirkenden Fenster­profile und die hellen, mit Travertin verkleideten Außen­wände erreicht wird. Das Gebäude zählt zu den konse­quentesten und klarsten Bremer Nachkriegsbauten im „internationalen Stil“ der 1950er Jahre.

 

Über die Jahre wurden aber auch die Nachteile dieser filigranen Bauweise immer deutlicher und eine energe­tische Ertüchtigung des gesamten Gebäudes erschien unumgänglich. Während 2005 mit den Planungen zur Sanierung begonnen wurde, stellte sich schnell heraus, dass die Fenster- und Fassadenelemente nicht mehr zu reparieren und zu ertüchtigen waren. Zu diesem Zeitpunkt stand zu befürchten, dass gerade diese prägenden Gestaltungselemente ihre filigranen und leichten Eigenschaften verlieren würden.

 

In gemeinsamer Anstrengung aller Beteiligten konnten Fassadenelemente entwickelt werden, die sowohl den EnEV Anforderungen, als auch der ursprünglichen filig­ranen Bauweise gerecht werden. Die neuen Fassadenele­mente entsprechen mit einer Ansichtsbreite der Pfosten von 25 mm dem Original und haben somit den ursprüng­lichen Charakter des Gebäudes erhalten. Die Brüstungs­felder wurden gedämmt und die Platten aus Travertin in der erforderlichen Stärke erneuert.

 

Um die Giebelwände in ihrer ursprünglichen Anmutung zu erhalten, wurde hier eine Innendämmung eingesetzt. Zusätzlich wurden durch speziell verlegte Heizleitungen kritische Bereiche soweit temperiert, dass keine Gefahr mehr durch Kondensat besteht. Das den Anforderungen der EnEV entsprechen­de Dämmpaket des Flachdaches wurde in den Attikabe­reichen abgestuft, um hier weiterhin mit einer schmalen Kante die Fassade abschließen zu lassen.

 

Eine weitere Herausforderung war die Schaffung einer Verschattungsanlage für die Fenster, wie sie vom neuen Nutzer gefordert worden war. Hierzu wurde eine separat vor der Fassade montierte Markise mit Gitterstoff ent­wickelt, die sich in das Gesamtbild so selbstverständlich einfügt als wäre sie bereits Bestandteil des Ursprungsent­wurfs gewesen.

 

Für die Sanierung des denkmalgeschützten Bürogebäudes erhielt die Gruppe GME den Bremer Denkmalpflegepreis 2010.

Project credits

Project data

Projektname auf Englisch
Former Consulate General of the United States
Projektjahr
2006
Kategorie
Konsulate
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