Ein Clubhaus in traditioneller Bauweise
Neubauten und Umbauten auf dem Golfplatz Saint Apollinaire, Michelbach-le-Haut, Frankreich
Das Architekturbüro DeA architectes aus Mulhouse ließ sich für seine Neubauten auf dem Golfplatz Saint Apollinaire von den traditionellen Scheunen des ehemaligen Klosters inspirieren. Sie haben auch die bestehenden Gebäude für die Nutzung durch Spieler und Besucher umgebaut. Auch nach der Umgestaltung zum Golfplatz bleibt das Gelände für die Öffentlichkeit zugänglich.
Bis vor zweihundert Jahren pilgerten die Frommen zur Domaine Saint Apollinaire, die im elsässischen Sundgau, unweit der Schweizer Stadt Basel, liegt. Eine von Bäumen gesäumte Allee führt noch heute zu dem 1140 gegründeten Priorat. Seit dem Sommer 2020 können sowohl Golfspieler als auch die breite Öffentlichkeit das prächtige, fast 250 Hektar große Anwesen genießen. Eine Reihe von landwirtschaftlichen Nebengebäuden auf dem Gelände wurde von DeA architectes umgebaut. Der Neubau des großzügigen Clubhauses und einer Reihe kleinerer Gebäude wurde von den traditionellen Schuppen und Scheunen des Anwesens inspiriert. Die zeitgenössische Architektur und die historischen Gebäude bilden zusammen eine dorfähnliche Struktur, die dem Ort neues Leben einhaucht.
Das zweigeschossige Clubhaus, das größte Gebäude des Golfplatzes, liegt am Ende der Allee und nutzt geschickt seine Hanglage. Auf der oberen Eingangsebene befinden sich öffentliche Bereiche wie Foyer und Restaurant sowie die großzügigen Terrassen an beiden Längsseiten, die durch das weit auskragende Dach geschützt werden. Im unteren, teilweise in den Hang versenkten Geschoss befinden sich die zum Golfplatz hin orientierten Einrichtungen für die Golfspieler wie Spinde, Umkleiden und Lagerräume. Auf dem Platz selbst gibt es eine Reihe kleinerer Neubauten, wie Unterstände für den Übungsplatz sowie kleinere Hütten für die Lagerung von Geräten zur Platzpflege. Ihre einfache Holzbauweise lehnt sich an die umliegende Bebauung an.
Die sehr geräumigen landwirtschaftlichen Nebengebäude mit ihren weit auskragenden Dächern eigneten sich hervorragend für den Umbau zu Lagerräumen für Schubkarren, Golfwagen und Maschinen. Alle Fassaden der Neubauten, wie z. B. das Clubhaus oder der Caddie-Bereich, sind mit Nadelholz verkleidet und einheitlich in einem satten Schwarz lackiert, während die Umbauten ihre verputzten Wände oder das sichtbare Fachwerk erhalten haben. Allen Gebäuden gemeinsam sind die weitläufigen Satteldächer, mit denen sie sich unauffällig in die hügelige Landschaft zwischen den Fairways und Wiesen einfügen.
Golf Saint Apollinaire ist für die Öffentlichkeit zugänglich - was für einen Golfplatz eher ungewöhnlich ist. Daher musste für das Gelände des Achtzehn-Loch-Platzes ein spezielles Sicherheitskonzept entwickelt werden, das von der Rossknecht Golfplan GmbH aus Lindau geplant und ausgeführt wurde, die auch für den Landschaftsbau verantwortlich ist. Daniel Weber, Bauherr und Eigentümer von Golf Saint Apollinaire, verweist auf seine Erfahrungen mit zwei anderen Golfplätzen in der Schweiz - in Sempach und Kyburg -, die ebenfalls öffentlich zugänglich sind.
Die Anlage von Golf Saint Apollinaire wurde durch die sensible Neugestaltung und die zeitgemässe Nutzung neu belebt. In diesem Sinne entwickelte DeA architectes für den Golfplatz eine Komposition aus Neubauten, die auf die umgebende traditionelle Architektursprache zurückgreifen, und sensiblen Renovationen und Umnutzungen bereits bestehender Strukturen. Das gesamte Projekt wurde im Oktober 2020 fertiggestellt.
