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Gotthard-Müller School
David Matthiessen

Gotthard-Müller-Schule

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Behnisch Architekten haben in Filderstadt, südlich von Stuttgart, einen völlig neuen Schulcampus geschaffen. Der Wettbewerb für das Projekt sah vor, dass der bestehende Standort, bestehend aus der Gotthard-Müller-Schule, einer angegliederten Sporthalle und der benachbarten Fleinsbachschule, architektonisch aufgewertet und an die Anforderungen des neuen pädagogischen Konzepts der "Ganztagsschulbetreuung" angepasst wird. Die Aufgabe bestand darin, einen Neubau für die Gotthard-Müller-Grundschule und die Gemeinschaftsschule zu schaffen, der zwei Parallelklassen pro Jahrgangsstufe sowie einen Erweiterungsbereich für die Fleinsbach-Realschule und eine Mensa für die allgemeine Nutzung auf einem Schulcampus integriert.

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Eine fließende Struktur

Mit seiner organischen, fließenden Form fügt sich das neue Schulgebäude in die vielfältigen Strukturen seiner Umgebung ein: Jugendzentrum, Musikschule, Rundsporthalle, Sportanlagen und Hallenbad befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft. Die terrassenförmige Struktur des neuen Gebäudes ist in Bezug auf seine Größe und sein Volumen optimal, da sie sich selbstbewusst auf dem Gelände positioniert und gleichzeitig eine starke Beziehung zum umgebenden Raum herstellt. Die horizontalen Linien, die um jedes Stockwerk verlaufen, verleihen dem Gebäude einen individuellen Charakter, während die nuancierten Außenräume, die mit der Form des Gebäudes fließen, dazu beitragen, es in die Landschaft zu integrieren. Ineinander übergehende Außenbereiche, begrünte Schulhöfe und die Agora, die auch als Freilichtbühne genutzt werden kann, gehen als Landschaftselemente ineinander über, um die Gemeinschaft zu fördern und die Beziehung zwischen den beiden Schulen zu verbessern.

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Zwei Schulformen unter einem Dach       

Die neue Gotthard-Müller-Schule ist als offener Ort für alle geplant, der die Räumlichkeiten für die Grund- und Gemeinschaftsschule sowie den Erweiterungsbau für die Realschule zusammenführt. Das architektonische Konzept sah als Kerngedanken einen lebendigen Schulcampus vor, der Lehrer und Schüler zur Zusammenarbeit anregt und die Synergien der beiden benachbarten Schulen nutzt. Die zur Verfügung stehenden Flächen sind in verschiedene Lernlandschaften und offene Raumstrukturen gegliedert, die auf der Grundlage pädagogischer Theorien zum individualisierten, kooperativen und sozialen Lernen die Kommunikation fördern sollen.        

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Im Zentrum des Gebäudes steht das Foyer, das als Treffpunkt und Begegnungsstätte fungiert. Von hier aus gelangt man in die Cafeteria, die allen Schülern auf dem Campus zur Verfügung steht, in die Schülerbibliothek, in die Fachräume und in die Räume für Lehrer und Schulsozialarbeiter. Die beiden Eingangsbereiche schaffen ein Gefühl der Durchlässigkeit und verbinden die Bereiche des ersten Stocks mit dem Außenraum, mit dem sie verbunden sind. Der Gedanke der Gemeinschaftlichkeit wird hier fortgesetzt. Die Architekten haben die Agora - einen versenkten Innenhof mit Stufen, die zum Sitzen einladen - als lebendigen "Platz" gestaltet, der sich positiv auf die Interaktion zwischen Lehrern und Schülern auswirkt. Das Gartengeschoss öffnet sich zur Agora hin mit großzügigen Glasflächen. Hier befinden sich die Erweiterungsflächen für die Realschule und der Zugang zum bereits bestehenden Fleinsbach-Schulgebäude.

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Im Inneren des Gebäudes ist das offene Atrium lichtdurchflutet und vereinheitlicht den Baukörper in der Vertikalen. Ein großzügiges Treppenhaus führt die Schüler in die oberen Geschosse. In jedem Stockwerk weiten sich die Flure aus, Bänke und Nischen laden zum Verweilen ein. Hier trennt sich das Gebäude in zwei verschiedene Schultypen mit unterschiedlichen funktionalen Anforderungen. Die Grundschule für die Klassen eins bis vier befindet sich auf zwei Etagen im Nordwestflügel. Im südöstlichen Teil befindet sich die dreigeschossige Gemeinschaftsschule für die Klassen fünf bis zehn.

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"Lernhäuser"

Die Klassenzimmer sind so angeordnet, dass sie mit wesentlichen Aspekten des reformpädagogischen Konzepts vereinbar sind. Verschiedene Raumtypen wie Klassen-, Gruppen- und Mehrzweckräume sind in sogenannten "Lernhäusern" zusammengefasst, die sich um die großzügigen und vielseitig nutzbaren Bereiche des Flurs gruppieren. Die Lehrer können den Eindruck von Offenheit und Transparenz noch verstärken, indem sie den Unterricht in den angrenzenden Erschließungszonen und auf den Außenflächen abhalten, wodurch das gesamte Gebäude lebendiger wird. Im Grundschulbereich werden die Ebenen durch die "Lernhäuser" gegliedert, die aus zwei Gruppenräumen und einem ausgewiesenen Mehrzweckraum bestehen. In der Gemeinschaftsschule wird das Raumangebot auf jeder Etage durch ein "Lernatelier" und einen Fachraum ergänzt. Die Räume für Bildende Kunst im vierten Obergeschoss haben eine besondere Aufwertung erfahren: Sie wurden um eine großzügige Außenterrasse erweitert, so dass der Unterricht jederzeit im Freien mit Blick auf die umliegende Landschaft der Filderebene stattfinden kann.

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Farbe als Gestaltungselement

Die markanten Farbgestaltungen an den Wänden geben den einzelnen Lernhäusern einen unverwechselbaren Charakter. Sie schaffen eine Identität für jede Klassenstufe und für jeden Schüler. Intensive Orange-, Gelb-, Grün- und Erdtöne schaffen eine lebendige und anregende Stimmung. Die Gestaltung der Klassenzimmer folgt dem Gedanken einer angenehmen Lernumgebung: Haptische, warme und hochwertige Materialien wie Linoleum, Holzwerkstoffe und Akustikdecken sorgen für Wohlfühlatmosphäre. Der großflächige Einsatz von transparenten Glaselementen ermöglicht den Blick von außen auf das Unterrichtsgeschehen und unterstreicht das offene Konzept, das die pädagogische Arbeit unterstützt. Die Flurzonen sind nicht als reine Durchgangswege zu sehen, sondern als spannende Zwischenräume, die als Erweiterung der Klassenräume in die pädagogische Arbeit integriert werden.

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Eine Fassade mit mehreren Funktionen

Die Fassade ist mehr als die thermische Barriere zwischen dem Innen- und Außenbereich des Gebäudes. Vielmehr haben die Architekten sie als Möbel interpretiert, das genutzt werden kann - zum Beispiel als Fensterbank - und als Element, das alle technischen Einbauten beherbergt und sie nahezu unsichtbar macht. Eine dezentrale Lüftungsanlage mit integrierter Heizung und Klimatisierung verbirgt sich hinter optisch ansprechenden perforierten Holzelementen. Jedes Klassenzimmer hat über große Türen einen direkten Zugang ins Freie, die Balkone und Dachterrassen können auch für Unterrichtszwecke genutzt werden. Die Außenfassade, die sowohl geschlossene als auch transparente, raumhohe Abschnitte aufweist, nimmt die Farbgestaltung der Innenräume auf. Perforierte farbige Metallpaneele dienen als Verkleidung und zeichnen die geschwungene Form des Bauwerks nach. Diese durchlässigen Paneele ermöglichen einen ständigen Luftaustausch zwischen Innen und Außen und bilden die Grundlage für eine mechanische Belüftung. Zusätzliche vertikale Holzverkleidungen erzeugen ein dynamisches Farbspiel, das je nach Blickwinkel variiert und am besten beim Entlanggehen an der Fassade wahrgenommen werden kann.

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Das Energiekonzept

Das Energiekonzept für den nachhaltigen Betrieb des Gebäudes schafft einen hohen Komfort für die Nutzer durch die Maximierung der thermischen Eigenschaften des Gebäudes. Passive Energiemaßnahmen wie eine kompakte Geometrie, die passive Nutzung der thermischen Masse des Gebäudes, transparente Oberflächenhüllen und eine auf optimale Tageslichtnutzung und solare Gewinne ausgerichtete Gebäudehülle tragen dazu bei, den Bedarf an technischer Gebäudeausrüstung zu minimieren.

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Project credits

Marmoleum marbled
Transport systems
Building Physics
Kitchen Technology

Product spec sheet

Hersteller
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Project data

Projektjahr
2020
Kategorie
Primarschulen
Geschichten von
Behnisch Architekten
Building Area
102237 sq ft
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