InnoDom Cologne ist ein Innovations- und Gründerzentrum, das vom deutschen Architekturbüro Kadawittfeldarchitektur im Auftrag der Kölner Universitätsstiftung entworfen wurde. Auf dem Campus Lindenthal der Universität zu Köln gelegen, fügt sich das fünfstöckige Gebäude harmonisch in das Stadtbild ein. Seine Auskragungen und Rücksprünge nehmen geschickt Bezug auf die Umgebung und spiegeln die Höhen der angrenzenden Gebäude wider.
Als Denkfabrik mit der Anmutung einer dauerhaften und industriellen Werkstatt ist der InnoDom Cologne mehr als nur ein herkömmliches Bürogebäude. Es bietet eine Vielzahl von Co-Working-, Meeting- und Hang-Out-Flächen für das Gateway Excellence Start-up Centre der Universität, studentische Gründer und Dienstleister, die Start-ups unterstützen.




Architektonische Gestaltung und farbige Räume
Um die vorteilhafteste Form und Einpassung für den InnoDom zu finden, hat Kadawittfeldarchitektur eine Reihe von Studien zu Volumen, Form und Außenhaut durchgeführt. Die Rücksprünge und Auskragungen des Gebäudes nehmen Bezug auf die Sichtachsen, Höhen und Maßstäbe der benachbarten Bauten. Seine polygonale Form respektiert Abstände und sorgt für einen von außen gut lesbaren Zugang. In frühen Planungsphasen wurden in partizipativen Workshops mit verschiedenen Start-ups und Gateway-Mitarbeitern die räumlichen Anforderungen und Funktionsabläufe ermittelt.


Die beiden zweigeschossigen Räume des InnoDom mit ihren Panoramaverglasungen und den hellen, monochromen Farben sind ein architektonisches Alleinstellungsmerkmal. Nachts und an dunklen Tagen wirken diese Räume wie Leuchttürme. Sie fungieren als Schaufenster zur Stadt und bieten einen Mehrwert in Form von "LIKE IT"-Räumen, die zum Verweilen, zur gegenseitigen Inspiration, zur Kommunikation, zum Erleben von Neuem, zurInformation und zum Kennenlerneneinladen. "Die LIKE ITs des InnoDom Köln machen das Gebäude zu einem echten Hingucker", so Kadawittfeldarchitektur.
Das türkisfarbene LIKE IT 1 befindet sich in der dritten und vierten Etage. Eine halbtransparente Schicht aus farbigem Streckmetall hebt die verschiedenen Nutzungen des Raums hervor, darunter eine Kletter-/Hängewand. Das gelb gefärbte LIKE IT 2 interagiert mit der Stadt auf Straßenniveau und wird durch eine Treppe mit gestaffelten Sitzgelegenheiten definiert.




Zeitgenössische und industrielle Ästhetik
Die Innenräume des InnoDom Cologne wurden so gestaltet, dass sie sich wie eine Denkfabrik, eine Werkstatt und ein Treffpunkt anfühlen, der sowohl ernsthaft als auch verspielt ist. Im gesamten Gebäude trifft eine moderne, industrielle Ästhetik auf warme und rohe Materialien, die mit hellen und gedeckten Farben kombiniert werden. Offene Bürobereiche in den oberen Etagen umschließen den Zugangskern, wo den Nutzern Kaffee- und Kopiermöglichkeiten, Schließfächer und Sitznischen zur Verfügung stehen. Der Entwurf von InnoDom bietet auch feste Arbeitsplätze, die von 3D-Akustikbildschirmen umgeben sind, Teamarbeitsbereiche mit Tischaufstellung und "Touchdown-Zonen", die nach Belieben konfiguriert werden können. Im Erdgeschoss befinden sich eine Empfangslobby mit einer großen, industriell anmutenden Holztheke, eine Cafeteria und Konferenzräume.



Schallabsorbierende Wandflächen, Deckenabsorber und Einrichtungsgegenstände dämpfen den Lärm und tragen so zu einer besseren Konzentration und Produktivität bei. Bei der Wahl der Materialien legte Kadawittfeldarchitektur Wert auf Nachhaltigkeit. So wurden zementgebundene Holzwolleplatten, Bodenbeläge aus hochwertigem Naturkautschuk und Akustikverkleidungen aus Holz verwendet. Das Studio legte einen Schwerpunkt auf Komponenten, die recycelbar sind oder einen hohen Anteil an recycelten Materialien aufweisen.


Strukturelle Elemente
Die Außengestaltung der Fassade besteht aus vertikalen Aluminium-Lisenen mit einem Abstand von 0,675 Metern (in den Besprechungsräumen und der Lobbyfassade auf 2,7 Meter erweitert), die ein markantes optisches Element bilden. Die Pfosten-Riegel-Fassadenstruktur umfasst verglaste und geschlossene Elemente; die Verglasung lässt sich teilweise öffnen und ermöglicht eine zusätzliche Belüftung und einen Rauchabzug. Für die geschlossenen Fassadenelemente werden farbig beschichtete Aluminium-Lochbleche verwendet. Zwischen den Lisenen und der Pfosten-Riegel-Konstruktion befindet sich ein reißverschlussgesteuerter textiler Sonnenschutz. In den großen geschlossenen Bereichen der Obergeschosse kragen die Aluminiumbleche zwischen den Lisenen stufenförmig aus der Hauptlinie der Fassade aus, wodurch ein lebendiger geometrischer Verlauf entsteht.


Das Tragwerk des Gebäudes besteht aus einem verstärkten Stahlskelett, das durch einen zentralen Erschließungskern und Deckenplatten verstärkt wird. In einem auskragenden stützenfreien Bereich befinden sich zweigeschossige Stahlbetonfachwerkträger und eine auskragende Stahlbetonplatte über dem zentralen Eingangsbereich.

Nachhaltiges und energieeffizientes Design
Der Entwurf von Kadawittfeldarchitektur setzt auf eine hochwertige Fassade, energieeffiziente Technik mit Wärmerückgewinnung und eine wärmebrückenarme Außenhaut. Der InnoDom ist an ein Fernwärme- und Fernkältenetz angeschlossen. Die Kühlung im Erdgeschoss erfolgt über eine Fußbodenkühlung mit Spitzenlastabdeckung und individueller Einstellung über Deckenstrahlungskühlprofile, die Beheizung im Erdgeschoss über eine Fußbodenheizung. In den Obergeschossen erfolgt die Grundkühlung über eine Betonkerntemperierung und die Beheizung über eine Betonkerntemperierung und deckenmontierte Heizpaneele, die die industrielle Ästhetik des Gebäudes unterstreichen.


Ein Trio von Stadtterrassen
Durch die gestaffelten Rücksprünge des InnoDom sind drei urbane Dachterrassen mit unterschiedlichen Nutzungsmöglichkeiten entstanden. Die „Early Bird“-Terrasse im vierten Stock ist mit einem weichen Tartanboden ausgestattet, der sich ideal für Yoga-Sitzungen eignet. Die „Green Thumb“-Terrasse im dritten Stock ist mit ihren Hochbeeten und Pflanzgefäßen perfekt für urbanes Gärtnern geeignet. Die „Sundowner“-Terrasse im vierten Stock verfügt über eine große Pergola und einen gemeinschaftlichen Stehtisch. Dachflächen, die nicht als Terrassen oder Hauseinrichtungen dienen, sind mit Gras und Pflanzen bewachsen.

