Dieser sehr urbane Erweiterungsbau für einen bereits bestehenden Schulcampus beinhaltet eine neuartige Kombination aus einer 17-klassigen Volksschule (Kinder 6-10 Jahre) und einer Berufsschule, bestehend aus 23 Klassen (Schüler 15-19 Jahre).
Die in einem dicht bebauten Gebiet errichtete Schule ist sechsgeschossig und im Wiener Kontext relativ hoch: Sie sorgt dafür, dass das Gebäude so wenig Grundfläche wie möglich benötigt, um eine große Grünfläche für die Schüler zu erhalten.
Die Grundschule befindet sich im horizontalen Teil des Gebäudes im Erdgeschoss und im ersten Stock, in einer rechteckigen Form von 50 mal 64 Metern. Die Berufsschule ist im vertikalen Teil untergebracht, der sich nach oben hin verjüngt. Oben auf dem Gebäude befindet sich eine "Übungsfirma", von der aus man die Stadt überblicken kann und die den jungen Schülern die Möglichkeit bietet, Bedingungen zu genießen, die sonst nur in schicken Büros zu finden sind: Sie gibt ihnen geistigen und buchstäblichen Raum, um eine glänzende Karriere zu planen.
Die Grundschule erfüllt dank ihres räumlich-pädagogischen Konzepts alle Anforderungen an einen zeitgemäßen Unterricht. Sie besteht aus vier Clustern mit jeweils vier bis fünf Lernräumen, die sich um eine Lernlandschaft gruppieren. Die Architektur ermöglicht es den Pädagogen, kleine Gruppen von Kindern unterschiedlichen Alters und aus verschiedenen Klassen zu begleiten. Das Gebäude dient der Aneignung von Wissen und Praktiken auf vielfältige Art und Weise. Jeder pädagogische Raum hat einen Anbau, der als Nest oder als Oase der Ruhe genutzt werden kann. Die Teamräume der Lehrer innerhalb der einzelnen Cluster sind alle über eine Terrasse im Innenhof miteinander verbunden, um den informellen Austausch zu fördern.
Eine altersgerechte Anpassung des Clustersystems ist in der Berufsschule realisiert. Ein großer Multifunktionsraum und die Freiflächen fungieren als Berührungspunkte zwischen beiden Institutionen. Eine große Terrasse über der Grundschule und gestaffelte Terrassen, die durch Außentreppen verbunden sind, sind integraler Bestandteil der pädagogischen Raumbetrachtung. Sie sind ein wichtiges verbindendes Element, dienen als Notausgänge und sind so gestaltet, dass sie von den Kindern gerne genutzt werden, aber auch für den Unterricht im Freien geeignet sind.
Innenhöfe und geschickt platzierte bodentiefe Fenster sorgen für viel Tageslicht und direkte Blicke nach draußen, ohne dass man sich ausgesetzt fühlt. Im Inneren verstärken Spiegel das Licht und die Ausblicke nach draußen, wodurch eine "durchgehende Lernlandschaft" und ein neues Raumgefühl entsteht.
Die individuell gestalteten Stauräume sind für die Kinder selbständig zu erreichen. Durch die Nutzung der Außenwände behindern die Möbel dennoch nicht den Einfall von Tageslicht. Ein speziell entwickeltes Wandsystem sorgt für ein zusätzliches Oberlicht mit einem Lichtumlenker über den Regalen und durchflutet den Innenraum mit Tageslicht.
Die Fassade besteht aus Wellblech mit einer Unterlage aus blauem Windpapier. Sie verändert ihr Erscheinungsbild mit den vorbeiziehenden Witterungsbedingungen. Durch ihr stark abstrahiertes und mehrdeutiges Aussehen sticht die Schule hervor und läutet einen neuen Ansatz in der Schulgestaltung ein.
Verwendetes Material:
Terazzo-Fliesen: 91,50 Kennha, 92,50 Carbi / Euval
Decking-Fliesen: Treverkever 20 /Marazzi
Fliesen für Wände: Helsinki / Largilla
Holzböden: IndustrieparkettEiche / ReinleinParkett
Decke: Heradesign superfine / Heradesign Creative
Fenster: WiconaWicline 75 evo/Wicona
Rollläden: Rollläden - RB500 Manuell / Bemo
Außenjalousien: AR 92 S+ ECN / Hella
Türen: UT601, US631/Domoferm
Feuerschutz-Portale: Lava 77-30, Lava 77-60, Lava 77-90/ HueckAlumium System