Brisac Gonzalez Architects und Antoine Regnault liefern ein ehrgeiziges öffentliches Projekt mit gemischter Nutzung und vorbildlichem Sozialwohnungsbau im Zentrum von Paris. Das in einem neuen Pariser Öko-Distrikt angesiedelte Projekt mit gemischter Nutzung veranschaulicht, wie ein komplexer Auftrag, eine hohe städtische Dichte und strenge Umweltstandards zu qualitativ hochwertigen, hellen, geräumigen und eleganten Entwürfen für Sozialwohnungen und öffentliche Gebäude führen können.
Großzügigkeit in einer dichten Stadt
Die Stadt Paris hatte den Ehrgeiz, vorbildliche öffentliche Gebäude und Sozialwohnungen innerhalb des neuen Ecodistrikts Clichy-Batignolles bereitzustellen. Unsere Antwort war die Verwendung von Großzügigkeit als Designstrategie. Das Projekt wurde von den beiden Architekten im Rahmen eines Wettbewerbs im Jahr 2012 einstimmig gewonnen, gefolgt von einem sechsmonatigen Workshop-Prozess und einer öffentlichen Konsultation, an der die wichtigsten Entscheidungsträger der gemischten Entwicklungszone von Clichy-Batignolles teilnahmen. Dazu gehörten Vertreter der Stadt, die Architekten und Bauherrenteams von fünf weiteren Standorten in der Südwestzone, Endnutzer, Masterplan- und Landschaftsarchitekten, Versorgungsunternehmen und Endnutzer.
Das im 17. Bezirk gelegene Gelände ist Teil eines neuen, stark vernetzten Viertels, das auf einem ehemaligen Reyard um einen neuen, 10 ha großen Park herum gebaut wurde. Durch die Freigabe des Grundstücks für den Park und den Bau wichtiger neuer Eisenbahninfrastrukturen, Schulen, Sportanlagen und Gerichtshöfe wurden Grundstücke mit hoher Dichte geschaffen. Das Gelände selbst erstreckt sich zwischen dem Park und einer künstlichen Straße und umfasst 144 Sozialwohnungen, eine Grundschule mit 15 Klassenzimmern und ein Sportzentrum auf regionaler Ebene. Die Unterbringung erfolgt in zwei Gebäuden, die jeweils von einem anderen Architekten entworfen wurden; Brisac Gonzalez lieferte alle öffentlichen Einrichtungen und den Einzelhandel sowie den Wohnblock auf der Straße, und Antoine Regnault entwarf den Wohnblock auf dem Park.
Wir stellten uns der Herausforderung, dafür zu sorgen, dass die Nutzer des Gebäudes und die allgemeine Öffentlichkeit auf Straßenebene diese Dichte nicht spüren, und schufen ein Gefühl der Leichtigkeit und Offenheit. Durch das Stapeln der drei Komponenten und das Aufteilen der beiden hoch aufragenden Volumen entstand eine definierte, aber offene Ecke. Dies ermöglicht den Lichteinfall in den Block und schafft den Rahmen für eine nach Süden ausgerichtete, begrünte Dachterrasse. Das Ergebnis ist eine erhöhte Qualität der sonnenbeschienenen Wohnräume mit allseitig umlaufenden Balkonen. Das Gebäude steht als ein Moment der Ruhe in seiner geschäftigen Umgebung und dehnt die Präsenz des Parks auf die Stadt aus.
Das Design ist als ein Hauch von Großzügigkeit konzipiert. Es bietet gemeinsame Annehmlichkeiten wie einen gemeinsamen Dachgarten, eine Fahrradreparaturwerkstatt, einen Gemeinschaftsraum und eine Himmelsterrasse zur Förderung der sozialen Interaktion. Diese Qualität zieht sich von der städtebaulichen Strategie bis hin zu den architektonischen Räumen und dem Innenausbau, einschließlich der Sozialwohnungen, hin. Massivholzböden, hohe akustische Standards, große Holz-/Aluminium-Französentüren und großzügige Balkone ergänzen die hellen und luftgefüllten Wohnungen für die Bewohner.
Identität
Das Gebäude ist so konzipiert, dass jede Komponente (Schule, Sportzentrum, jeder Wohnblock) eine eigene räumliche und materielle Identität hat. Die Außenansicht des Wohngebäudes an der Straße ist eine moderne Variante einer typischen Hausmann-Fassade. Die Materialien sind in eine Landschaft aus rautenförmigen Mustern eingewoben, ein einheitliches und identifizierbares Motiv, das sich in den Handläufen, der Wandverkleidung und dem Mauerwerk zeigt.
Im Innern hebt sich jede Einheit für sich ab, wobei das Gefühl, einen Platz zu haben, für die Bewohner, aber auch für die Kinder, die die Schule nutzen und deren Erinnerungen geschmiedet werden, von größter Bedeutung ist. Die Verkehrsflächen des Sportzentrums bleiben kahl, mit leichten Beton- und Stahlsäulen, während jeder Aktivitätsraum eine eigene Identität hat: ein warmer und schillernder kupferfarbener Tanzraum, eine tief türkisfarbene Sporthalle und ein strukturierter, aber feierlicher Kampfkunstraum. Die Schule hingegen verwendet weiche und natürliche Töne. Helle Holzpaneele verkleiden die Wände der Zirkulationsräume, und die Böden sind mit einem Gefälle von Bräunungs- und Gelbtönen gefliest.
Suche nach Licht in jeder Größenordnung
Die Gebäudemasse wurde konzipiert, um die Tages- und Sonnenlichtversorgung aller Wohneinheiten zu maximieren. Die Standortstrategie optimiert die Fassadenlänge und die Wohnungen mit zwei- oder dreifacher Ausrichtung. Studien zum Tageslichtfaktor führten zu vertikalen Metallläden für die Wohnungen und zu einem maßgeschneiderten Schirm für die Schulfassade, der einen äußeren Sonnenschutz bietet und eine kostenlose Sommernachtskühlung gewährleistet. Unterirdisch taucht das Sportzentrum an der Straßen- und Parkseite auf, um das Licht durch Oberlichtfenster einzufangen. Innenliegende Glastrennwände verwandeln die Abfolge der Räume und Korridore in kathedralenähnliche Räume.
Das Licht wird durch die verschiedenen Räume geleitet, durchdringt die Flure und schimmert an den Oberflächen entlang, wodurch ein Gefühl von Helligkeit und Luftigkeit entsteht. Das Projekt erreicht eine hohe Umweltleistung und folgt dabei den Richtlinien des Öko-Distrikts und den strengen Energiezielen der Stadt Paris.