Die neue Wohnung ist das Ergebnis der Umwandlung einer alten Motorradwerkstatt im Stadtteil Milagrosa von Pamplona. Das Projekt soll als eine Art Prototyp für diese Form der Umnutzung in dem Viertel dienen, da es dort eine große Anzahl von nicht mehr genutzten Industriegebäuden gibt, deren Umgestaltung einen großen Beitrag zur Wiederbelebung des Viertels leisten würde, eine Möglichkeit, die den Anwohnern jedoch in vielen Fällen unbekannt ist.

Aufgrund des Höhenunterschieds zwischen den Straßen, an denen das Loft liegt, fungiert es als Podium für den Rest des Gebäudes. Eines der Hauptziele des Projekts war es, den Laden von allen unnötigen Elementen zu befreien. Der Raum würde dann frei werden, um die kraftvolle und plastische Struktur, die das Gebäude trägt, zu zeigen. Das gegenwärtige strukturelle System, das tektonischer Natur ist, da es sich aus Betonpfeilern, -trägern und -platten zusammensetzt, ermöglicht es auch, dass sich die Fassaden sowohl zur Straße als auch zum Innenhof des Gebäudes hin öffnen. Die gegebene Transparenz dieser Fassaden und ihre unterschiedlichen Ausrichtungen verleihen dem Raum dank eines diffusen und kontinuierlichen weißen Lichts eine große Gelassenheit. Darüber hinaus ermöglicht diese Operation der Demontage und Öffnung die Umwandlung des Eingangs in eine Veranda, einen halbprivaten städtischen Garten, der sowohl als Filter als auch als Raum der Verbindung und des Übergangs zwischen dem Haus und der Straße fungiert.

Im Inneren reguliert das Projekt den Grundriss, indem es einen zentralen Raum schafft und alle Installationen und Stauräume in den verbleibenden angrenzenden Flächen verdichtet. Dieser zentrale Raum wird so als große weiße Bühne verstanden, in der dank der Einführung einer neuen Struktur, die an den bestehenden Pfeilern verankert ist, ein Podium entsteht, das verschiedene zugängliche Plattformen definiert. Das Podium sorgt schließlich dafür, dass die räumliche Kontinuität im gesamten Loft erhalten bleibt. Dennoch wird der Begriff der Tiefe und des Maßstabs in diesem abstrakten Raum durch vertikale architektonische Elemente aus Okume-Holz definiert. Feste und bewegliche Ebenen, die es ermöglichen, z. B. die Küche oder das Bad so zu platzieren, dass sie verborgen, aber gleichzeitig zugänglich sind. Kurzum, das Loft ist eine ähnliche Szenografie wie die des Schweizer Architekten Adolphe Appia, bei der der neue Raum unter dem Podium in einen Arbeitsraum, einen häuslichen Bühnengraben, verwandelt wird. Dieser Raum wird im Gegensatz zum Rest des Lofts durch Betonwände und die bestehenden Fundamente des Gebäudes definiert und ist somit eine Fortsetzung der Bodenebene. Die bewusste Vordefinition dieses Raums mit einer bestimmten Nutzung und Materialität befreit den Rest der Plattformen von einer bestimmten Funktion und verleiht der Wohnung so eine große Flexibilität, in der jeder zugängliche Raum jede Tätigkeit aufnehmen kann. Um die Nutzungsflexibilität weiter zu erhöhen, fungieren die Treppen außerdem als Möbel, die nach Belieben umgestellt werden können, so dass mehrere Wege und interne Konfigurationen möglich sind. Diese Strategie der undefinierten Räume ermöglicht es dem Nutzer, sich den Raum nach seinen Bedürfnissen anzueignen, denn schließlich muss ein Loft, wie die Etymologie schon sagt, ein offener Ort sein, ein zeitloser Ort, an dem man flexibel leben und arbeiten kann.

Verwendete Materialien:
1. Cortizo: COR Vision Plus / Fachada TP52 / COR 70 Hoja Oculta RPT
2. Saint Gobain: Planitherm XN
3. Sevasa: LuxPrint 6
4. Bandalux: Arion XL Jalousien
5. Mapei: Quarzolith Tonachino
6. Herrajes Ocariz: Handgriff 5221/654TO
7. Klein: SCHIEBE 150 RETRAC
8. Gabarró: Holzplatte Okumen
9. Jung: LS Würfel Alu / LS 1912 Kegel Alu
10. Bewehrter Beton: Eigene Angaben