Die Pilevneli-Galerie ist ein überzeugendes Beispiel für die adaptive Wiederverwendung in Dolapdere, einem Stadtteil von Taksim. Das Gebiet befindet sich derzeit in einem städtischen Wandel, der sich auf Kunst und Kultur konzentriert. Die Galerie liegt an der Hauptstraße, ihre Struktur verlangt Aufmerksamkeit mit ihrer charakteristischen neutralen Fassade aus anthrazitfarbenen vertikalen Lamellen und den eng komponierten linearen Öffnungen.
Bis vor fünf Jahren dominierte dieses unterprivilegierte, aber sehr zentrale Viertel mit seinen Mechanikern und Schaufensterpuppen-Ausstellungsräumen die kommerzielle Szene. Heute sind wir Zeugen des Wandels dieser ungeplanten, bunten, hektischen Umgebung, in der relativ kleine Gebäude durch Hotels, Galerien und Museen mit größeren, moderneren Designs ersetzt werden. Unser Ansatz widersetzte sich dem gegenwärtigen Trend der Ausrottung. Wir zogen es vor, die Umgangssprache dieses typischen Dolapdere-Gebäudes zu erforschen und dokumentierten unsere glücklichen Begegnungen als Gelegenheiten, um seinem Wesen näher zu kommen. Die Patina der überlappenden Farbschichten und rauen Schamottsteinwände wurden minimal repariert, um saubere und doch originelle Oberflächen zu schaffen, die die Spuren der Zeit widerspiegeln. Nachdem das groteske Betonskelett durch zusätzliche Stahlträger verstärkt wurde, wird es gereinigt, wobei seine schräge Beschaffenheit erhalten bleibt.
Während die Seele des Ortes intakt bleibt, ist am nordöstlichen Ende der Struktur ein kontrastreicher, sauberer und scharfer "White Cube" eingebettet, um eine isolierte "Erfahrung der Künste" zu präsentieren. Der auffällige Gegensatz zwischen der nackten, alten Struktur und den angebauten weißen Ausstellungsflächen aus Putz wird durch die Anwendung von Schattenfugen und einer kantigen Lichtgestaltung betont.
Durch diese isolierte neutrale Hülle des weißen Würfels wurden bestimmte Rahmen ausgeschnitten, um bestimmte Szenen aus der Nachbarschaft zu zeigen. Innerhalb dieser eher abgeschiedenen Galerieerfahrung boten diese Rahmen bewusste Berührungspunkte mit dem hektischen Äußeren. Während die Galerie Pilevneli die Spuren der Geschichte des Gebäudes und der Nachbarschaft feiert, bietet sie auf 1500 Quadratmetern zeitgenössischen Raum für nationale und internationale Künstler.
