Ein Haus für ein Ehepaar im Ruhestand, das sich "der Anziehungskraft des Landes" ergab und sich in diesem ägäischen Dorf niederließ, um einen Olivenhain anzulegen. Anstatt ein Ruhestandsprojekt zu sein, ist das T-Haus ein Zeichen für die Entschlossenheit der Eigentümer, sich mit dem Leben und der Lebensweise auf dem Land auseinanderzusetzen. Es ist als ganzjährig nutzbares Einfamilienhaus konzipiert und verfügt über großzügige Arbeits- und Lagerräume in Form einer geräumigen Arbeitsküche und eines ausgedehnten Kellers, um die verschiedenen Aktivitäten, in die sich das Paar vertieft (Pökeln von Oliven, Einmachen, Marmeladenherstellung usw.), unterzubringen.
Die Bedeutung des Projekts liegt in seinem Vorschlag, eine "unauffällige Neuheit" in einer bukolischen Landschaft einzuführen, die mit etwas übersät ist, das man am besten als generische, uninspirierte Sommerhäuser beschreiben könnte. Es sitzt im engen Raster des Olivenhains und bleibt durch das denkende Laub der Bäume kaum erkennbar, wäre da nicht das steil abfallende Dach - ein kurioses Merkmal, das eine sanfte Spur in der Landschaft hinterlässt und zu weiteren Erkundungen einlädt.
Das T-Haus scheint in der Natur zu Hause zu sein. Das Grau der Betonflächen und die düsteren Töne der Holzbauteile spiegeln die mediterrane Flora und die geologischen Formationen wider, die die umgebende Landschaft bestimmen. Die Gesamtform ist in kleine Volumen gebrochen, um keine imposante Masse darzustellen. Verglaste Flächen definieren durchlässige Öffnungen, die die Innenräume nach außen hin mit einem filigranen, umlaufenden Deck erweitern, das als von Olivenbäumen gesäumte Außenräume dient. Diese mühelose Verbindung zwischen Innen- und Außenraum entspricht dem Lebensstil der Eigentümer, die einen beträchtlichen Teil ihres Tages unter freiem Himmel verbringen. Es handelt sich auch um eine bewusste (wenn auch moderne und transparentere) Neubearbeitung des Raumthemas Heuat, das in der türkischen Volkstradition verankert ist und sich hier im Grundriss des Hauses als halboffener Kern für die täglichen Aufgaben und Routinen widerspiegelt.
Die Gestaltung des T-Hauses zielt darauf ab, den Standort nicht zu belasten. Das Haus respektiert seine Umgebung und ist auf die jahreszeitlichen Zyklen und den täglichen Auf- und Untergang der Sonne abgestimmt. Die Masse des Gebäudes wird vom Boden abgehoben, damit die Luft darunter frei zirkulieren kann, wodurch die Wohnbereiche passiv gekühlt werden. Verglaste Öffnungen durchbohren den zentralen Kern, um den Kardinalwinden eine Querbelüftung der Innenräume zu ermöglichen. Der Plan bietet den Bewohnern die Wahl zwischen zwei Schlafzimmern, deren genaue Positionierung innerhalb der hinteren Betonschale je nach Sonnenintensität in den Winter- und Sommermonaten bestimmt wird. Das Wohnzimmer steigt bis zu einem Zwischengeschoss an, um die Nachmittagssonne einzufangen, die hinter den benachbarten Hügeln eher vorzeitig untergeht. So tritt das T-Haus in einen Dialog mit den Rhythmen und Elementen der umgebenden Natur. Es ist ein Dialog, in dem keine Partei die andere überwältigt.
Der Entwurfs- und Bauprozess mobilisiert lokales Handwerk und Fachwissen. Das T-House wird nicht anderswo hergestellt und zur Montage an seinen Standort verschifft. Ein ortsansässiger Zimmermann fertigte alle Holzarbeiten an, einschließlich des umlaufenden Decks und der empfindlichen Holzschalung, die den Abdruck der Holzmaserung auf den sichtbaren Stahlbetonwänden hinterlässt. In ähnlicher Weise war ein örtliches Bauunternehmen für den Bau der Stahlbetonkonstruktion verantwortlich. Das Projekt zeigt die Möglichkeit auf, lokale Ressourcen und Know-how zu nutzen, um eine universelle Sprache zu sprechen (sowohl formal als auch konzeptionell). Es schlägt einen kontextsensitiven, aber architektonisch kühnen Entwurf an einem Ort abseits der wichtigsten Zentren architektonischer Aktivität und insbesondere in einer von konventionellen Praktiken dominierten Baukultur vor. So wie die Eigentümer im Ruhestand ihr Engagement für das tägliche Leben ihrer ländlichen Gemeinschaft zusichern, so strebt das T-Haus danach, einen dauerhaften Beitrag zur Wohnkultur einer eigenständigen Landschaft zu leisten.