Nach 25-jährigem Bestehen war der Innenraum des Restaurants des Theaters „La Poste“ abgenützt und nicht mehr zeitgemäss. Viele Elemente hatten ihre Lebensdauer erreicht. Eine umfassende Renovation des Restaurants und der Haustechnik war angezeigt. Während das Kultur- und Kongresszentrum la Poste im Wallis ein Begriff ist und auf hohem Niveau operiert (hier wurde über Jahre investiert in Technik, Infrastruktur etc.), fristete das Restaurant eher ein Schattendasein. Das Restaurant sollte auf gleichem Niveau den gastronomischen Rahmen zum kulturellen Angebot bieten — ein Treffpunkt vor und nach dem Theater, ein Ort den man wegen seiner kulinarischen und räumlichen Qualität aufsucht. Ein Ort im Zentrum von Visp, wo Einheimische und Auswärtige sich zum Essen treffen. Die Gemeinde als Eigentümerin wollte mit der zeitgemässen Gestaltung des Restaurants als gutes Vorbild vorangehen und ein Zeichen setzen.
Aus all diesen Gründen war ein Facelifting dringend nötig. Konzept und Idee Das Restaurant wurde als Ergänzung um Konzert- und Theaterbühne zum Theaterrestaurant umgestaltet. Idee war es, eine „Bühne der Zuschauer“ zu schaffen, wo man sich zum Mittagessen oder vor und nach dem Theater trifft. Das Buffet mit Bar wurde komplett erneuert und visuell geöffnet. Die Bar erlaubt nun eine Durchsicht von Norden nach Süden bis auf die Terrasse. Eine Lounge beim Eingang lädt zum Verweilen ein. Der Speisesaal wurde zum Gästeraum hin geöffnet so dass ein grosser, hoher Raum entstanden ist. Mittels zwei grosser Schiebtüren und dichter Vorhänge ist es möglich, diesen Raum beliebig aufzuteilen und zu nutzen. Die abgehängte Decke wurde entfernt, so dass die ganze Raumhöhe erlebbar ist. Die Betondecke wurde sichtbar gemacht, ebenso die neue Lüftung.
Akustikplatten auf verschiedenen Niveaus definieren einen neuen Horizont und tragen zu einer guten Raumakustik bei. Der neue Bodenbelag aus dunklem, geöltem Eichenparkett gibt dem Raum zusammen mit den neuen Eichenmöbeln eine wohnliche Atmosphäre. An den verbleibenden Wänden gestaltete der Künstler Pascal Seiler verfremdete Fototapeten mit Szenen aus dem Theater. Zusammen mit den Vorhängen, welche ebenfalls Bezug zur Bühne nehmen wird thematisch ein farbiger Hintergrund geschaffen. Die Wichtigkeit der Beleuchtung hat in der Gastronomie an Bedeutung gewonnen. Die Gastronomie lebt vom gerichteten Licht - Gläser und Besteck glänzen und das Essen steht im Mittelpunkt.
Diffuses Licht wirkt unangenehm und erzeugt wenig Atmosphäre. Das Beleuchtungskonzept erzeugt, mittels flexibler Spots an Stromschienen die direkte Tischbeleuchtung. Stützen, Wände und Vorhänge werden ebenfalls gezielt mit Spots beleuchtet und erhalten so die gewünschte Tiefe. Neues, einheitliches Mobiliar aus dunklem Eichenholz ergänzt das Konzept. Insgesamt ist eine warme, stimmige, in der Farbigkeit eher zurückhaltende Atmosphäre entstanden, die ein breites Publikum anspricht. Es hat sich gezeigt (das Restaurant ist seit 1.5 Jahren in Betrieb), dass sich die Investition gelohnt hat: das Restaurant wird sehr geschätzt und konnte seinen Umsatz massiv steigern