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WHO Academy in Lyon is a purpose-driven facility for global health training
WHO Academy, Lyon. Ateliers 2/3/4/ Architecture Urbanism Landscape design © Nicolas Fussler

Die WHO-Akademie in Lyon ist eine zielgerichtete Einrichtung für die Ausbildung im Bereich der globalen Gesundheit

23 Dez. 2024  •  Nachrichten  •  By Collin Anderson

Die WHO-Akademie im Lyoner Biodistrikt Gerland ist eine Einrichtung, die auf die sich wandelnden Bedürfnisse der Ausbildung im Gesundheitswesen zugeschnitten ist. Das 11.000 Quadratmeter große Gebäude wurde von den Pariser Ateliers 2/3/4/ entwickelt, um die Ausbildungsziele der Weltgesundheitsorganisation zu unterstützen. Die Akademie soll als zentraler Ort für Ausbildung und Simulation dienen, wobei der Schwerpunkt auf Funktionalität und Zugänglichkeit liegt.

Die Akademie ist so strukturiert, dass sie eine Vielzahl von Schulungsprogrammen für bis zu 16.000 Angehörige der Gesundheitsberufe pro Jahr anbieten kann. Das Gebäude umfasst 24 modulare Klassenzimmer und ein spezielles Notfall-Simulationszentrum, das in sechs Haupträume unterteilt ist. Dazu gehören zwei große Simulationsräume mit einer Gesamtfläche von 1.000 Quadratmetern, zwei Räume für die Notfalleinsatzzentrale und zwei Simulationsräume, in denen komplexe Szenarien mit unterschiedlichen Umwelt-, Klima- und Akustikbedingungen nachgestellt werden können.

Bildunterschrift
photo_credit Ateliers 2/3/4/
Ateliers 2/3/4/

Zusätzlich zu den Simulationseinrichtungen umfasst das Gebäude eine eigene Bibliothek, flexible Schulungsräume und Räume für die Erstellung audiovisueller Inhalte, um die Reichweite der WHO-Bildungsmaterialien zu vergrößern. Bis 2028 plant die Akademie, mehrsprachige digitale Kurse in sechs offiziellen WHO-Sprachen für ein weltweites Publikum von 3 Millionen Lernenden anzubieten.

Im Zentrum der Akademie befindet sich die Agora, ein Mehrzweckraum, der Bewegung und Interaktion erleichtern soll. Dieser doppelhohe Bereich ist von außen sichtbar und dient als Mittelpunkt des Gebäudes. Breite, stufenförmige Sitzgelegenheiten führen zu den angrenzenden Funktionsbereichen, darunter das Auditorium, die Cafeteria und die Bibliothek. Ein vertikaler bepflanzter Zwischenraum lässt natürliches Licht in die Innenräume eindringen, während die Außenterrassen den Blick auf das umliegende Viertel freigeben.

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Die Gebäudestruktur basiert auf einer Pfosten-Riegel-Konstruktion, die flexible Grundrisse und langfristige Anpassungsfähigkeit ermöglicht. Die Fassade besteht aus einer bioklimatischen Doppelhaut, die die thermische Leistung und Energieeffizienz verbessert. An den der Straße zugewandten Seiten tragen abgestufte Terrassen und reflektierendes Glas zu einem unverwechselbaren, aber unaufdringlichen äußeren Erscheinungsbild bei.

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Bei der Auswahl der Materialien wurde Wert auf Zweckmäßigkeit und Minimalismus gelegt. Das Betongerüst ist in vielen Bereichen freiliegend, was den Bedarf an aufgetragenen Oberflächen reduziert und mit dem Fokus des Projekts auf Ressourceneffizienz übereinstimmt. In der Agora verweist eine abgehängte Rattanverkleidung auf die Naturgeschichte des Ortes und verbessert die Akustik. Die Verwendung von Materialien aus biologischem Anbau in Verbindung mit einer großflächigen Verglasung schafft ein Gleichgewicht zwischen Langlebigkeit und Umweltaspekten.

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Das Projekt integriert bioklimatische Gestaltungsprinzipien, um den Nachhaltigkeitszielen der WHO gerecht zu werden. Landschaftsgestaltungselemente verbessern die Verbindung des Campus mit seiner städtischen Umgebung und bieten gleichzeitig ökologische Vorteile. Durch die Einbeziehung anpassungsfähiger Struktursysteme und die vorrangige Verwendung effizienter Materialien wird der Entwurf sowohl den aktuellen funktionalen Anforderungen als auch künftigen Veränderungen gerecht.

Als Teil des Gerland Biodistrict ergänzt die Akademie ihren lokalen Kontext und dient gleichzeitig ihrem internationalen Zweck. Sie soll nicht nur als Bildungseinrichtung dienen, sondern auch als öffentlich zugänglicher Raum, der dem Auftrag der WHO nach Transparenz und öffentlichem Engagement gerecht wird.

photo_credit WHO Academy, Lyon. Ateliers 2/3/4/ Architecture Urbanism Landscape design © Nicolas Fussler
WHO Academy, Lyon. Ateliers 2/3/4/ Architecture Urbanism Landscape design © Nicolas Fussler