JSWD completes new office complex in Bonn unified by triangular facade elements
Christa Lachenmaier

JSWD stellt neuen Bürokomplex in Bonn fertig, der durch dreieckige Fassadenelemente vereint wird

15 März 2024  •  Nachrichten  •  By Gerard McGuickin

Das internationale Architekturbüro JSWD hat den Bürokomplex Neuer Kanzlerplatz in der Stadt Bonn fertiggestellt. Der Komplex besteht aus drei Gebäuden - zwei Flachbauten und einem Hochhaus. Eine einheitliche Fassadenstruktur sorgt dafür, dass die Gebäude eine einheitliche visuelle Identität aufweisen.

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HG Esch

Der neu errichtete Bürokomplex befindet sich am Bundeskanzlerplatz im ehemaligen Bonner Regierungsviertel (Bonn war von 1949 bis zur Wiedervereinigung 1990 die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland). Der Neue Kanzlerplatz besteht aus einem schlanken 28-stöckigen Turm, der über 100 Meter hoch ist und eine Skylounge enthält. Er verankert den Bürokomplex in der Stadtsilhouette und fügt sich in ein bestehendes Hochhausensemble ein. Dazu gehören der Post Tower des deutsch-amerikanischen Architekten Helmut Jahn, das Langer-Eugen-Gebäude (ehemals Sitz des Deutschen Bundestages) des deutschen Architekten Egon Eiermann und eine Reihe von UN-Gebäuden.

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Erschließung des Viertels

Der neue Bürokomplex ersetzt das ehemalige, stillgelegte Bonn Center (das im Mai 2017 abgerissen wurde, um Platz für das Projekt zu schaffen). Das Projekt beseitigt die "Barriere", die durch das vorherige Gebäude geschaffen wurde", sagt JSWD. "Fast 50 Jahre lang prägte dieses Gebäude das Stadtbild, blockierte Wege und versperrte den Blick." Das Projekt belebt somit einen Bereich des Stadtzentrums wieder, der zuvor verschlossen war.

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Die drei neuen Gebäude haben einen unregelmäßigen Grundriss und fügen sich nahtlos in die Ecken eines dreieckigen Grundstücks ein. Ein zentraler Außenbereich bietet einen bequemen, begrünten Gehweg für Fußgänger. "Der neue Stadtplatz öffnet sich zum Rhein und zum UN-Viertel hin", so JSWD. Die spiralförmige Installation "Mirror Pavilion" wurde von dem zeitgenössischen dänischen Künstler Jeppe Hein für das Zentrum des Neuen Kanzlerplatzes geschaffen. Die Bürogebäude bieten flexible Arbeitsumgebungen sowie eine Reihe von Restaurants und Cafés, die das umliegende Viertel aufwerten.

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HG Esch / Jeppe Hein

 

Ein einheitliches Fassadenraster

Das Fassadenraster verbindet alle drei Gebäude und bildet ein harmonisches Ensemble. Es besteht aus einem cremeweißen gesäuerten Architekturbeton (mit einem optisch dekorativen Aspekt) und einer zweischichtigen hydrophoben Beschichtung (die Wasser abweist). Das Fassadenraster der beiden Flachbauten (mit fünf bis sieben Stockwerken) besteht aus tragenden Betonfertigteilen. "Dadurch kann die Tiefe der Elemente konstruktiv genutzt werden, während die Büros frei von in den Innenraum hineinragenden Stützen oder Trägern bleiben", so JSWD. 

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Christa Lachenmaier

Das Hochhaus ist mit einem tragenden Stahlbetonskelett konzipiert, das in die Glasfläche integriert ist. "Die Geometrie der äußeren Fassadenstruktur wurde mit Hilfe von isolierten Verkleidungsplatten aus glasfaserverstärktem Beton geschaffen", erklärt das Studio. Die Fassadenplatten erstrecken sich über zwei Stockwerke um den Sockel des Hochhauses und betonen dessen Höhe. 

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Christa Lachenmaier

"Durch die Abstimmung der unterschiedlichen Betonrezepturen war es möglich, trotz der unterschiedlichen Bauweisen und der Tatsache, dass die tragenden Fassadenstützen und die nicht tragenden Vorsatzschalen zu unterschiedlichen Zeiten errichtet wurden, ein identisches Oberflächenbild zu schaffen", so JSWD. Die Anordnung der Fassadenraster bietet ein lebendiges Erscheinungsbild, das sich in Abhängigkeit von den Lichtverhältnissen und der Perspektive des Betrachters verändert. 

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Das markante Thema der dreieckigen Fassadenelemente setzt sich in den Foyers des Gebäudes fort, wo die Verkleidung der Decke und der Rückwand aus dreieckigen Elementen aus glasfaserverstärktem Beton besteht. Im weitläufigen dreigeschossigen Foyer des Hochhauses sind diese Elemente bis zu 11 Meter lang. Hier tragen vier schlanke Gelenkstützen die Last der oberen Geschosse ab.

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Christa Lachenmaier
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Christa Lachenmaier

 

Nachhaltigkeit

Die drei Gebäude des Büroviertels haben begrünte Dächer (die Installation von Fotovoltaikanlagen ist geplant). Die Beheizung erfolgt über Fernwärme und eine Betonkerntemperierung (bei der temperaturgesteuertes Wasser durch in den Beton eingelassene Rohre zirkuliert). Der Sonnenschutz wird automatisch gesteuert, und die Sonnenschutzlamellen haben eine lichtstreuende Funktion. Das Beleuchtungsniveau in den Innenräumen wird automatisch in Abhängigkeit von der Umgebungshelligkeit geregelt - außerdem werden Präsenzmelder eingesetzt. "Weitere Elemente, die die Effizienz des Gebäudes erhöhen, sind der Einsatz von LED-Beleuchtung, wassersparende Armaturen und ein Lüftungssystem mit Abwärmerückgewinnung", so JSWD. "Auch auf die Verwendung von erneuerbaren und lokal bezogenen Rohstoffen wurde geachtet."

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HG Esch

 

Einzelheiten zum Projekt

Standort: 15.300 Quadratmeter (164.688 Quadratfuß)
Hochhaus: 28 Stockwerke mit einer Höhe von 101,5 Metern (333 Fuß)
Mietfläche: 66.000 Quadratmeter (710.418 Quadratfuß)
Büro-Arbeitsplätze: 4,500
Gastronomie-Plätze: 600
Tiefgaragenstellplätze: 950
Fahrradstellplätze: 450