Die Hogeschool Rotterdam Business School ist ein energieneutrales, flexibles und lichtdurchflutetes Bildungsgebäude mit einer Fläche von 15.300 m², in dem alle Wirtschaftsprogramme der Universität untergebracht sind. Das Gebäude wurde von einem multidisziplinären Planungsteam entworfen, wobei Paul de Ruiter Architects für die Architektur und Studio Groen+Schild für die Inneneinrichtung verantwortlich waren. Dieses Projekt markiert einen historischen Moment in der Geschichte der Universität, da vier fusionierte Wirtschaftsinstitute hier ein neues gemeinsames Zuhause für ihre 10.000 Studenten gefunden haben.


Der Komplex, für den Paul de Ruiter Architects bereits 2018 einen wesentlichen Teil entworfen hat, umfasst einen neuen Haupteingang, eine Bibliothek, eine Business-Lobby, ein großes Café und ein beeindruckendes Glasatrium mit einer hölzernen Kaskadentreppe, die verschiedene Bildungsbereiche und Etagen miteinander verbindet. Dank des transparenten Sockels, der die Bibliothek, den Inkubatorbereich mit Business-Lobby und ein großes Café beherbergt, ist dieses Gebäude zum pulsierenden Herzen des Campus geworden.


Verbunden mit der Außenwelt
Das Gebäude zeichnet sich durch seine Transparenz und seine Beziehung zur Umgebung aus. Das auffälligste Merkmal neben der Transparenz ist das große, abgestufte Atrium an der Nordfassade mit seinem massiven Holzgerüst und dem doppelhohen Haupteingang.

Eine geradlinige Holztreppe verläuft parallel durch die Glasfassade des Atriums und verbindet die verschiedenen Stockwerke und Studienplätze, während sie gleichzeitig einen ungehinderten Blick über den Campus bietet. Gegenüber der verglasten Wand des Atriums, die dessen Rasterfassade und Umriss widerspiegelt, befinden sich eine Reihe von Projekträumen, deren nach Norden gerichtete, raumhohe Glaswände ebenfalls einen herrlichen Blick über den Campus bieten. So wie die Glasfassade für die Bewohner des Gebäudes die Welt dahinter einrahmt, so tut sie das auch für die Außenstehenden, allerdings in umgekehrter Weise, indem sie für die Passanten ein visuelles Spektakel der Aktivitäten im Inneren schafft. Die glasklaren Wände erzeugen einen optischen Effekt, bei dem die Umgebung des Gebäudes in sein Inneres zu fließen scheint und die Aktivitäten im Inneren des Gebäudes sich im Freien abzuspielen scheinen.
"Die durchsichtigen Glaswände erzeugen einen optischen Effekt, bei dem die Umgebung des Gebäudes in sein Inneres zu fließen scheint und die Aktivitäten im Inneren des Gebäudes sich im Freien abzuspielen scheinen.

Eine Lernumgebung, die von den Bedürfnissen der Studenten bestimmt wird
Da die meisten Nutzer des Gebäudes Studenten sind, haben wir eine Brainstorming-Sitzung einberufen, in der Vertreter der Studentenschaft ihre Vorstellungen von der idealen Lernumgebung darlegten.
Viele der Ideen und Vorschläge konzentrierten sich auf eine einzige Tatsache: Studenten verbringen einen großen Teil ihrer Zeit auf dem Campus, ob sie nun studieren oder nicht. Daher war der häufigste Wunsch ein Gebäude, das eine funktionale Vielfalt bietet, um den unterschiedlichen Bedürfnissen der Studenten gerecht zu werden, insbesondere denjenigen, die mit dem Lernen, sowohl einzeln als auch in Gruppen, und dem sozialen Miteinander zusammenhängen. Unser Entwurf geht auf diese Bedürfnisse ein, indem er eine Vielzahl von leicht anpassbaren Lernbereichen und Gemeinschaftsräumen bietet, die an die öffentlichen Bereiche einer großen Bibliothek erinnern. Die Besprechungsbereiche haben das Ambiente eines Lesecafés oder einer Hotellobby, während die Bereiche für geselliges Beisammensein eher an Wohnzimmer erinnern. Der Entwurf sieht also zahlreiche Plätze zum ruhigen Lernen vor, aber auch Räume zum Entspannen, zum geselligen Beisammensein und zum Gedankenaustausch.
"Das Design bietet zahlreiche Plätze zum ruhigen Lernen, aber auch Räume zum Entspannen, zum geselligen Beisammensein und zum Gedankenaustausch."

Zukunftssicher durch Anpassungsfähigkeit
Die akademische Ausbildung hat sich in den letzten zwanzig Jahren erheblich weiterentwickelt und wird sich in den nächsten zwanzig Jahren sicher weiter verändern. Neue Methoden werden alte ersetzen oder ergänzen, neue Konzepte werden erprobt und eingeführt, und neue Studienbereiche werden entstehen, die neue Generationen von Studenten anziehen werden. Um diesen Entwicklungen Rechnung zu tragen, ist der neue Erweiterungsbau so konzipiert, dass die darin befindlichen Räume relativ einfach umgenutzt werden können. Darüber hinaus ermöglichen Fußgängerbrücken auf allen Etagen einen einfachen Zugang zu den umliegenden Gebäuden - ein Komfort, der neben einigen anderen Vorteilen auch in den kommenden Jahrzehnten von Nutzen sein wird, wenn neue Bildungsbedürfnisse entstehen.
"Das Gebäude ist so konzipiert, dass die verschiedenen Bereiche darin relativ einfach umgenutzt werden können.

Nachhaltig und gesund
Die nicht flexiblen Teile, wie die Tragkonstruktion und die Fassade, sind aus sehr langlebigen und wartungsfreien Materialien gefertigt und weisen einen hohen Anteil an Kreislaufmaterial auf. Außerdem ist der Anbau energieneutral. Die kompakte Bauweise, die hohe Qualität der Dämmstoffe und die auf Anwesenheitserfassung basierenden Beleuchtungs-, Heizungs- und Belüftungssysteme tragen dazu bei, die Energieverschwendung zu minimieren. Der Energiebedarf wird durch Sonnenkollektoren auf dem Dach und andere natürliche Energiequellen gedeckt.
Die Gesundheit und das Wohlbefinden der Nutzer des Gebäudes werden in hohem Maße gefördert. Verschiedene Maßnahmen sorgen für eine konstante Frischluftzufuhr, regulieren die Raumtemperaturen und sorgen für eine angenehme Akustik im gesamten Gebäude. Das natürliche Licht, das bekanntermaßen das menschliche Wohlbefinden fördert und die Energieeffizienz unterstützt, wird sorgfältig gesteuert. Das Atriumdach und die Fassade sind so konzipiert, dass sie natürliches Licht ohne unerwünschte Nebeneffekte wie Blendung oder übermäßige Kontraste durchlassen.



