Im Vorfeld der Arbeiten am Brennerbasistunnel mussten im Bereich des Bahnhofs Innsbruck Adaptierungen durchgeführt werden, welche die optimale Einbindung der bestehenden Gleisanlagen in den neuen Tunnel gewährleisten müssen. Als hervorstechendste Maßnahmen aus baulicher Sicht ist eine neue Gleisanlage in Richtung Süden, die bedingt durch die ansteigende Höhenlage mit seitlichen Stützwänden ausgestattet werden musste und auf Grund der innerstädtischen Situation mit Lärmschutzwänden versehen wurde. Eine bestehende fußläufige Querverbindung konnte ebenerdig unter den Gleisanlagen wieder errichtet werden. Die neue Gesamtsituation machte auch eine neues Schaltposten-Gebäude notwendig, welches zwischen den Gleisanlagen integriert wurde.

DURCHGANG BEIM STIFT WILTEN
Die fußläufige Querverbindung wurde als Durchgang unter der neuen Bahntrasse in großzügiger und einladender Form geplant. Eine zurückweichende Wand erzeugt eine Trichterwirkung und führt die Fußgänger in selbstverständlicher Weise zum Durchgang hin. Der eingefärbte Beton in hoher Sichtqualität hilft in Verbindung mit der integrierten Beleuchtung die Athmosphäre üblicher Unterführungen zu vermeiden. Eine zusätzliche Markierung des Durchganges wird durch die Ausführung der darüberliegenden Lärmschutzwand mit transparenten Glaselementen erreicht.

LÄRMSCHUTZWAND (LSW)
Die Stützwand und trassenbegleitende Lärmschutzwand ist naturgemäß geprägt von einer starken Linearität die in sanftem Schwung in Richtung Bergisel führt. Um dieser enormen Länge eine Maßstäblichkeit zu geben, wurden kräftige vertikale Betonelemente als statisch wirksame Pfeiler vor die Stützwände gesetzt. Dazwischen konnten auch die Absorberkörper der Lärmschutzelemente in bautechnisch und wirtschaftlich sinnvoller Länge gehängt werden. Durch diese Maßnahmen wird eine Rhythmisierung erzielt, die die Wirkung der Krümmung der Bahntrasse noch zusätzlich unterstützt und insgesamt auf verstehbare Weise begreifbar macht.

SCHALTPOSTEN GEBÄUDE
Das Schaltpostengebäude ist eine technische Infrastruktureinrichtung und besteht auf Grund technischer Notwendigkeiten aus einem hermetisch abgeschlossenen Quader, welcher an den beiden Längsenden mittels vorspringender Wandscheiben und Decke eine geschützte Vorzone erhalten hat. Für die Gestaltung der Fassaden wurde bewusst auf robuste und dauerhafte Materialität in Form von sandgestrahlten Betonfertigteilen zurückgegriffen. Durch die Farbgebung und vor allem durch die Auswölbung der einzelnen Elemente konnte der Fassade eine angemessene Tiefe sowie dem insgesamt einfachen Baukörper eine überraschende Eleganz gegeben werden.



