Sudetendeutsches Museum

Sudetendeutsches Museum
Florian Holzherr

Sudetendeutsches Museum

Applied products
View all applied products

Nicht mehr, aber auch nicht weniger als ein Abenteuer namens Heimat": Der Schriftzug in der Eingangshalle des neuen Museums zitiert eine Rede, die der tschechische Staatspräsident Vaclav Havel im April 1997 im Deutschen Bundestag hielt. Eine Maxime, die das Museum in der Erinnerung an die Vergangenheit, aber auch in der Wertschätzung einer neu gefundenen Heimat umsetzt.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Der Entwurf des Gebäudes stattet die Suche nach einem Zuhause mit einer neuen Hülle aus und versucht, die Identität des Ortes entsprechend zu gestalten. Für den Neubau stand nur wenig Platz in einer recht heterogenen Lage zur Verfügung: eine Tankstelle und ein mehrstöckiges Hotelgebäude auf der anderen Straßenseite, ein zehn Meter steiler Hang zum Auer Mühlbach auf der anderen Seite und der Naturerlebnisraum der Isar im Süden.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Von der Straße aus betrachtet, folgt das Museum der Struktur der bestehenden Gebäude und nimmt deren Trauf- und Firsthöhen auf. Als letztes Gebäude einer Häuserzeile verleugnet es jedoch nicht seine Gravitas und bildet einen markanten, kubischen Abschluss nach Süden. Das Gebäude entwickelt sich - dem Gelände entsprechend - in seiner Ausdehnung am Hang zu einer lockeren Struktur. Schließlich öffnet es sich zum grünen Hang hin mit einem fünfgeschossigen Einschnitt, der sich über die gesamte Höhe des Gebäudes erstreckt.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Das neue Gebäude ist mit Natursteinen verkleidet und wirkt weitgehend geschlossen und monolithisch. Die Natursteine an den vertikalen Flächen wurden von Hand bearbeitet und weisen eine raue Oberfläche auf. Die Dachfläche wird als Teil des Monolithen verstanden und stellt eine fünfte Fassade des Gebäudes dar. Messingverkleidungen definieren die Einschnitte im Monolithen: Die horizontalen Fugen sind auf der Unterseite mit brüniertem Messing verkleidet; die vertikalen Flächen sind mit entsprechenden Wandverkleidungen versehen.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Wenn man sich von der Straße entfernt und den Hang hinuntergeht, gewinnen die Außenflächen an Dynamik und enden in einer fast spiralförmigen Bewegung um den Einschnitt im Monolithen. Diese Dynamik setzt sich in das Innere fort und führt zu Verformungen der Messingverkleidungen innerhalb des Einschnitts. Dieser fünfstöckige Einschnitt definiert einen Bezugspunkt für den Rundgang durch das Museum und fungiert gleichzeitig als verbindendes Element zwischen dem Innen- und dem Außenbereich.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Trotz der engen Bebauung wurde ein ununterbrochener und kontinuierlicher Rundgang durch das Museum erreicht. Der Museumsbesucher betritt das Museum über den Innenhof und erreicht das Foyer auf Straßenniveau. Von dort aus fahren sie mit dem zentralen Aufzug in das oberste Stockwerk, wo die Ausstellung beginnt. Über den Baumwipfeln gelegen, bietet sich von hier aus ein Blick auf die Münchner Innenstadt und die Museumsinsel. Über eine Freitreppe führt der Weg der Besucher nach unten durch fünf Ausstellungsbereiche. Der Rundgang endet auf Straßenniveau, wo die Besucher am Foyer vorbeigeführt werden, ohne andere, neu ankommende Besucher zu stören. Das Museumscafé, der Ausgang und die Übergänge zu den ergänzenden Institutionen in den Nachbargebäuden befinden sich auf der Hangseite des Museums. Hier können die Besucher das Museum über die Außenterrasse verlassen oder über eine Innentreppe zurück in die Eingangshalle gelangen.

photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Das Freigelände verbindet die darunter liegende Straßenebene am Lilienberg mit der Hochstraße durch eine Abfolge von Treppenanlagen. Über diese Stiegen kann sowohl das Museumscafé als auch der Haupteingang erreicht werden. Außerdem verbinden sie das Museum mit den öffentlichen Geh- und Radwegen entlang der Isar.

photo_credit Simon Kramer
Simon Kramer
photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr
photo_credit Florian Holzherr
Florian Holzherr

Project credits

Architekten
Ingenieure

Product spec sheet

Hersteller
Hersteller
Hersteller
Hersteller
Hersteller

Project data

Projektname auf Englisch
Sudetendeutsches Museum
Projektjahr
2020
Kategorie
Museen
Teilen oder Hinzufügen von Sudetendeutsches Museum zu Ihren Sammlungen