Kunst statt Körner Geschichte nach KEIM Kunst statt Körner Zeitz MOCAA (Museum für zeitgenössische Kunst Afrika) Geschichte nach iGuzzini Zeitz MOCAA (Museum für zeitgenössische Kunst Afrika)
Produkt-Spezifikationsblatt

ElementMarkeProduct Name
HerstelleriGuzzini
HerstellerKEIM
Moisture barrierSika
Sikalastic 152
manufactureramorim composites
SanitarywareBocci
Wall tilesCeramica Vogue

Produkt-Spezifikationsblatt
Moisture barrier
Sikalastic 152 nach Sika
manufacturer
Sanitaryware
nach Bocci
Wall tiles

Zeitz MOCAA (Museum für zeitgenössische Kunst Afrika)

Heatherwick Studio als Gestalter

Das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) wurde heute im Vorfeld seiner öffentlichen Eröffnung am 22. September 2017 an der V&A Waterfront in Kapstadt enthüllt. Es wird das weltweit größte Museum sein, das zeitgenössischer Kunst aus Afrika und seiner Diaspora gewidmet ist. Entworfen wurde es von den international anerkannten Designern Heatherwick Studio aus London. Das Museum ist auf 9.500 Quadratmetern untergebracht, die sich über neun Etagen erstrecken und aus der monumentalen Struktur des historischen Getreidesilokomplexes herausgeschnitten wurden. Das seit 1990 stillgelegte Silo ist ein Denkmal für die industrielle Vergangenheit Kapstadts und war einst das höchste Gebäude Südafrikas, das nun durch die Umgestaltung durch Heatherwick Studio zu neuem Leben erweckt wurde.

photo_credit Iwan Baan
Iwan Baan

Die Galerien und das Atrium im Zentrum des Museums wurden aus der dichten zellularen Struktur der Silos mit zweiundvierzig Röhren, die das Gebäude umschließen, herausgearbeitet. Die Entwicklung umfasst 6.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche in 80 Galerien, einen Skulpturengarten auf dem Dach, hochmoderne Lager- und Konservierungsräume, eine Buchhandlung, ein Restaurant, eine Bar und Lesesäle. Das Museum wird auch Zentren für ein Kostüminstitut, Fotografie, kuratorische Exzellenz, das bewegte Bild, performative Praxis und Kunstvermittlung beherbergen. Die im November 2013 angekündigte Entwicklung des Zeitz MOCAA im Wert von 500 Millionen Rupien (30 Millionen Pfund) wurde im Rahmen einer Partnerschaft zwischen der V&A Waterfront und Jochen Zeitz als gemeinnützige öffentliche Kultureinrichtung im Herzen eines der meistbesuchten kulturellen und historischen Zentren Afrikas geschaffen. Am Rande eines natürlichen, historischen Arbeitshafens gelegen, mit dem ikonischen Tafelberg im Hintergrund und einem weiten Blick auf den Ozean, die Stadt und die Berggipfel, zieht V&A Waterfront täglich bis zu 100.000 Menschen an.

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Iwan Baan

Thomas Heatherwick, Gründer von Heatherwick Studio, sagte: "Die Idee, ein riesiges, stillgelegtes Getreidesilo aus 116 vertikalen Rohren in eine neue Art von öffentlichem Raum zu verwandeln, war von Anfang an seltsam und überzeugend. Wir waren begeistert von der Möglichkeit, dieses ehemals tote Bauwerk freizulegen und es in einen Ort zu verwandeln, an dem die Menschen die unglaublichsten Kunstwerke des afrikanischen Kontinents sehen und genießen können. Die technische Herausforderung bestand darin, einen Weg zu finden, Räume und Galerien aus der zehn Stockwerke hohen röhrenförmigen Wabe herauszuschneiden, ohne die Authentizität des ursprünglichen Gebäudes völlig zu zerstören. Das Ergebnis war ein Design- und Bauprozess, bei dem es ebenso sehr darum ging, neue Formen der Vermessung, der strukturellen Unterstützung und der Bildhauerei zu erfinden, wie es um normale Bautechniken ging. Jetzt, da die Eröffnung näher rückt, freuen wir uns alle darauf, die Auswirkungen des ehrgeizigen künstlerischen Programms des Museums mitzuerleben und zu sehen, wie das Museum seinen zentralen Platz in der Mitte der kulturellen Infrastruktur Afrikas einnimmt."

Mat Cash, Gruppenleiter, Heatherwick Studio sagte: "Unsere Herausforderung bestand darin, zu verstehen, was für eine Institution mit solch weitreichenden Ambitionen benötigt wird, und dann diesen Raum, diese Flexibilität und diesen Maßstab aus einem fast soliden historischen Objekt herauszuholen. Da die radikale Umgestaltung des Raums und der Funktion des Gebäudes das Risiko mit sich brachte, die Geschichten zu verlieren, die es zu erzählen hatte, mussten wir mutig und respektvoll zugleich sein. Es war ein großes Privileg, an einem Projekt von solcher Bedeutung zu arbeiten. Wir verdanken unseren fachkundigen Mitarbeitern vor Ort, mit denen wir in den letzten vier Jahren so eng zusammengearbeitet haben, sehr viel."

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Zeitz MOCAA (Museum für zeitgenössische Kunst Afrika)

iGuzzini als Hersteller

Das Zeitz Museum of Contemporary Art Africa (Zeitz MOCAA) ist ein Museum für zeitgenössische Kunst, das in einem ehemaligen Getreidesilo an der Victoria & Alfred Waterfront in Kapstadt untergebracht ist. In dem Silo wurde seit den 1920er Jahren Getreide gelagert, bis es in den 1990er Jahren außer Betrieb genommen wurde. Im Jahr 2015 zogen die Eigentümer des Silos, Victoria & Alfred Waterfront, in Erwägung, das Gebäude zu einem Standort für eine bedeutende Kultureinrichtung umzugestalten, was mit der Suche der Zeitz Foundation nach einem dauerhaften neuen Zuhause für ihre Sammlung zeitgenössischer Kunst aus Afrika und der Diaspora zusammenfiel.

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Das Industriegebäude besteht aus zwei Teilen: einem Gradierwerk und 42 hohen runden Silos. Die größte Herausforderung bestand darin, diese riesigen Betonröhren in Räume umzuwandeln, die für die Ausstellung von Kunst geeignet sind, ohne den industriellen Charakter des Gebäudes zu beeinträchtigen.

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Die Antwort bestand darin, ein Atrium zu schaffen, das wie eine gewölbte Kathedrale das Herz des Museums bildet. Dieser Bereich, der buchstäblich aus der Mitte des Gebäudes herausgeschält wurde, bietet Zugang zu den um ihn herum angeordneten Etagen. Die Umsetzung dieses Konzepts war eine technische Herausforderung. Die runde Form des Raums wurde mit Nägeln nachgezeichnet und die Innenseiten der Betonröhren wurden mit Hülsen aus Stahlbeton ausgekleidet. Die Schnittkanten wurden anschließend poliert, um eine spiegelnde Oberfläche zu schaffen, die im Kontrast zum rauen Beton des Gebäudes steht.

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Tagsüber strömt natürliches Licht von der Spitze der Röhren durch Glasfacetten in das Atrium, die an El Lokos Kunstwerk "Cosmic Alphabet" erinnern. Im Inneren der Silos wurden MaxiWoody-Projektoren installiert, um die Textur des Materials und vor allem die Höhe und bemerkenswerte Größe der Röhren bei Nacht hervorzuheben. Das Gebäude wurde kürzlich mit dem Architizer A+ Jury Award in der Kategorie "Bestes Museumsgebäude" ausgezeichnet.

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Kunst statt Körner

KEIM als Hersteller

In Kapstadt hat sich ein historisches Getreidesilo zum Museum für zeitgenössische afrikanische Kunst gemausert. Die Architekten des Heatherwick Studio ließen die betonierten Wandungen der Kornkammern aufsägen und schufen damit ein Atrium von beinahe kathedralenhaftem Charakter. Neuer Beton verstärkt die alten Silowände – erst durch eine Nachbehandlung mit Keim-Concretal wurde er den Ansprüchen der Planer gerecht.

photo_credit Ryan Torres
Ryan Torres

Es ist ein regelrechter Publikumsmagnet: Im ersten Monat nach seiner Eröffnung strömten 70.000 Menschen ins Zeitz Museum of Contemporary African Art (MOCAA). Benannt ist es nach dem ehemaligen Puma-Manager Jochen Zeitz, der seine private Sammlung zur Verfügung stellt, mehrere tausend Arbeiten afrikanischer Künstler aus dem 21. Jahrhundert. Während solche Werke sonst häufig nach Übersee abwandern, verfolgt Zeitz die Idee, sie auf dem Kontinent zu belassen und vor Ort auszustellen. Für die einheimische Bevölkerung ist der Eintritt daher frei. Der großen Bedeutung des Museums entsprechend ragt es weit über die Nachbarbauten am Hafen von Kapstadt empor. Untergebracht ist es in einem alten Silogebäude, in dem einst Mais zwischenlagerte, bevor er in alle Welt verschifft wurde. 1921-24 errichtet, streckt sich der Bau bis zu 57 Meter in den Himmel und gehört zu den Landmarken in der Skyline von Kapstadt, seit einigen Jahren steht er unter Denkmalschutz. Das Londoner Architektenteam um Thomas Heatherwick erhielt den Auftrag, das Gebäude für die neue Nutzung als Museum umzubauen.

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Ryan Torres

Doch was fängt man mit 42 senkrechten Siloröhren an? Ihre Rundwände eignen sich schwerlich für das Aufhängen von „Flachware“, wie Gemälde im Kuratorenjargon ironisch genannt werden. Die Architekten entwickelten eine Doppelstrategie. Einen Teil des Bauwerks entkernten sie komplett, um Platz für 80 funktionale rechteckige Ausstellungssäle zu erhalten. Dort wird Malerei, aber auch Plastik und Videokunst präsentiert. Im anderen Teil dagegen blieb die Struktur der Betonsilos erhalten und wurde genutzt, um ein beeindruckendes Atrium zu schaffen. Als Hommage an die Vergangenheit des Gebäudes nahmen die Architekten die Form eines Maiskorns, vergrößerten sie tausendfach und schnitten dieses Volumen aus der Betonstruktur heraus. Das Ergebnis ist ein organisch geformter Raum, der seinesgleichen sucht. Die Silos lassen sich noch erahnen, sind aber Teil von etwas Neuem. Ihr Dach wurde mit Glas geschlossen, sodass Tageslicht durch die rund 30 Meter hohen Röhren nach unten sickert. Wer den Raum auf Straßenniveau betritt, schaut unweigerlich nach oben und fühlt sich durch die himmelwärts strebenden Elemente beinahe an eine gotische Kathedrale erinnert. In zwei der seitlichen Röhren gleiten zylindrische Fahrstuhlkabinen auf und ab, in anderen führen Wendeltreppen empor zu den Ausstellungssälen.

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Herausforderung Sichtbeton
Mit einer Wandstärke von nur 17 Zentimetern wären die Silos nach dem Aufsägen nicht mehr stabil genug gewesen. Daher ließen die Architekten sie von innen mit einer zusätzlichen Stahlbetonschicht von 42 Zentimetern verstärken. Das Betonieren gestaltete sich alles andere als einfach. Zum einen war das Einbringen der Schalungen in die engen Silos kein Kinderspiel, zum anderen stehen in Kapstadt weder das Beton-Knowhow eines Tadao Ando, noch die legendär präzise Betonierkunst Schweizer Bauunternehmer zur Verfügung. Es war also abzusehen, dass eine Nachbearbeitung der Betonflächen nötig sein würde. In der Tat zeigten sie nach dem Ausschalen eine ganze Reihe von Fehlern. An manchen Stellen war der Zementleim ausgetreten und hatte Kiesnester hinterlassen. An anderen Stellen waren die Schaltafeln leicht gegeneinander verrutscht, sodass die Wandflächen Vor- und Rücksprünge von 10 bis 40 Millimetern aufwiesen. Da die Siloröhren immer von oben in Streiflicht getaucht werden, warfen diese Unebenheiten lange Schatten und fielen besonders ins Auge. Auch die sehr unterschiedlichen Oberflächenqualitäten des Betons genügten den Ansprüchen der Architekten keineswegs: Teils war er matt, teils leicht glänzend, teils zeigte er unterschiedliche Farbtöne. Hinzu kamen noch die üblichen Spuren aus dem Bauprozess wie Markierungen mit Bleistift oder Kreide, ölige Flecken von der Schalung und senkrechte Schmutzschlieren. 

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Schrittweise korrigiert
Also machte man sich an die Nachbesserung, für die auf Vorschlag der Architekten die mineralische Produktpalette von KEIM zum Einsatz kam. Zunächst wurden die Unebenheiten egalisiert. Dafür mussten Vorsprünge abgetragen, Rücksprünge aufgefüllt, Kiesnester und kleinere Lunker verfüllt, Fehlstellen von mehr als vier Millimetern ausgeglichen und plane Flächen hergestellt werden.

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Anschließend rückte man der ungleichmäßigen Materialanmutung mit ihren heterogenen Glanzabstufungen zu Leibe. Die Wände wurden vorgenässt und dann von Trennmittelrückständen bzw. öligen Flecken befreit. Als Abschluss war eine Beschichtung geplant, die widersprüchliche Anforderungen zu erfüllen hatte: Einerseits sollte sie die unterschiedlichen Farbtöne der einzelnen Flächen einander angleichen, andererseits sollte der Beton nicht unter einer deckenden Farbschicht verschwinden, sondern seinen steinernen Charakter behalten. Hier konnte die „KEIM Concretal-Lasur“ ihre Stärken ausspielen. Als mineralische Beschichtung bewahrt sie die sichtbare, offenporige Struktur des Betons, da sie keinen Film auf der Oberfläche bildet. Um eine Anmutung zu erzielen, die unbehandeltem Beton möglichst nahekommt, legte man mehrere Musterflächen an. Die Lasur kann in jedem beliebigen Verhältnis verdünnt werden, um eine optimale Angleichung an den originalen Betonfarbton zu erzielen. „Wir haben unterschiedliche Lasur-Varianten ausprobiert, mal in stärkerer, mal in schwächerer Verdünnung. Und bei der Pigmentierung haben wir mehrere Grautöne getestet“ erläutert Wolfgang Höger, Geschäftsführer der KEIM Handelsvertretung in Südafrika. „Am Ende landeten wir bei einer individuellen Mischung aus den beiden Tönen 9546 und 9550 im Verhältnis 1:1. Beim Großteil der Flächen hat ein zweimaliger Auftrag der Lasur gereicht. Nur die besonders starken Verfärbungen im Beton hat der Maler mehrmals überstrichen.“ Insgesamt wurden 4500 Quadratmeter auf diese Weise bearbeitet. Wer heute das Museum besucht, ahnt nichts von der aufwendigen, beinahe restauratorischen Nachbehandlung der Siloröhren. Der Beton wirkt ganz natürlich und gleichmäßig, als sei er direkt so aus der Schalung gekommen, wie er jetzt vor Augen steht. Die räumliche Idee der Architekten, die auf die visuelle Kraft rohen Betons setzt, kann ihre Wirkung also ungestört entfalten.
Text: Christian Schönwetter, Architektur- und Designjournalist

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