In den hier vorgestellten Galerien für zeitgenössische Kunst steht die Architektur ebenso im Vordergrund wie die Kunst selbst. Diese eleganten Galerien, die eine Mischung aus verschiedenen Stilen darstellen, sind Beispiele für eine sympathischere Art von Kunsträumen: Sie sind kleiner als die riesigen Galerien, die man in vielen Hauptstädten findet, und sind Orte für diejenigen, die neugierig auf Kunst und die Architektur sind, in der sie untergebracht ist.
1. Suiyue Art
In Chengdu, China, der Hauptstadt der Provinz Sichuan, befindet sich ein Zentrum der Kunst im Sichuan-Stil. DA Integrating schuf in einem ehemaligen Bürogebäude aus den 1980er Jahren einen neuen Kunstraum für Suiyue Art. Die weiße Fassade der Galerie bildet einen zeitgenössischen Kontrast zur ursprünglichen Architektur und verbindet Alt und Neu. Das lange und schmale Innere ist ein weißer und heller Minimalraum.
2. Center for Culture and Arts of the Lakeside
An einem Standort am Chapala-See in Mexiko hat Atelier ARS ein ehemaliges Auditorium in ein neues Kultur- und Kunstzentrum verwandelt. Bei der Entwicklung des Zentrums haben die Architekten traditionelle Lehmelemente aus der Region verwendet. In einem Bauwerk umschließt ein Ziegelgitter einen Innenhof für Ausstellungen und Versammlungen; in einem anderen ist die Fassade mit sich überlappenden Keramikelementen verkleidet, die an "Tejamanil" erinnern - eine schindelartige Verkleidung, die für die örtliche Bauweise typisch ist.
In Brüssel, Belgien, haben Robbrecht en Daem architecten eine räumliche Neuformulierung der Galerie Xavier Hufkens sowie einen neuen Anbau fertiggestellt (siehe oberes Bild). In einem zeitgenössischen und klassischen Stil schließt sich ein neues monolithisches Volumen an ein klassisches Herrenhaus an. "Der Entwurf ist ein Zusammenspiel zwischen zwei Häusern, bei dem die Geschossebenen so ausgerichtet sind, dass eine 'promenade architecturale' durch beide Seiten des Gebäudes verlaufen kann", so der Architekt. (Die "promenade architecturale" ist ein zentrales Element der Architektur von Le Corbusier, in der sich "fließende Räume offenbaren, während der Besucher vorankommt").
4. Art Gallery Extension of Nanjing University of the Arts
Aurelien Chen Architect entwarf eine Erweiterung der Kunstgalerie für die Nanjing University of the Arts. Die zweistöckige Ausstellungshalle aus Sichtbeton befindet sich in einem belebten Wohnheim und ist über eine originelle Brücke mit der Straße verbunden, um die Zugänglichkeit zu verbessern. Im zweiten Stock des kleinen Gebäudes befindet sich eine gewölbte Veranda.
5. Atipografia: Threshold and Treasure
"Schwelle und Schatz" bezeichnet den architektonischen Eingriff des italienischen Büros AMAA, das eine ehemalige Druckerei aus dem 19. Jahrhundert in eine Kunstgalerie umzuwandeln. AMAA hinterfragte bei diesem Projekt die Rolle der "Schwelle" und des "Schatzes" in Kunst und Architektur und legte den Schwerpunkt auf die Rolle der Kunstgalerie. Lesen Sie mehr über das Projekt.
6. The Barn
Boano Prišmontas hat ein originelles Bauwerk geschaffen, das traditionelles Scheunendesign mit moderner CNC-Technologie verbindet. The Barn in Hertfordshire, Großbritannien, ist eine private Kunstgalerie und "der perfekte Ort für Kunstliebhaber, die einen Moment der Kontemplation und Reflexion suchen", so der Architekt.
Das Jianli Art Center im Bezirk Haimen der Stadt Nantong, China, wurde von GOA (Group of Architects) entworfen. Das Design des am Wasser errichteten Kunstzentrums basiert auf dem Prototyp des "von Wassergräben umgebenen Hauses", das für diese Region typisch ist.
Associates Architecture hat ein zweistöckiges Haus mit Galerie in einem dicht besiedelten Viertel von San Miguel de Allende, Mexiko, fertiggestellt. Das monolithische Volumen ist in weißen Putz gehüllt und steht auf einem trapezförmigen Grundstück auf einem bestehenden Steinsockel. "Das Haus und die Galerie sind ein zurückhaltendes Schaufenster des Lichts in seinen verschiedenen Stimmungen", sagt Nicolò Galeazzi von Associates Architecture.
Das Nishiji-Projekt von KOMPAS in Funabashi, Japan, ist ein Wohnhaus, eine Kunstgalerie und ein Büro für einen Kunstsammler. Für die Verkleidung des Gebäudes wurden speziell angefertigte Kuroibushi kawara, ein traditioneller Dachziegel, verwendet. Für die Fassade wurden zwei Stile verwendet, ein Schindel- und ein Rasterdach. Kuroibushi kawara ist eine geschwärzte Sorte, die resistent gegen Salzschäden ist und durch ihr solides Aussehen die Kunstsammlungen und Wohnräume schützt. Die Galerien befinden sich an der Südseite (Vorderseite) des Gebäudes, wo sie sich in das Stadtbild einfügen.
10. The Gilbert & George Centre
SIRS Architects hat ein ehemaliges Brauereigebäude aus dem 19. Jahrhundert im Londoner East End in das Gilbert & George Centre umgebaut. Unter Berücksichtigung der Wertschätzung der Künstler für das architektonische Erbe Londons wurden viele Originalmerkmale erhalten. Das Design des Zentrums umfasst ein neu errichtetes Untergeschoss und einen oberirdischen Seitenanbau. "Durch die Kombination historischer und zeitgenössischer Elemente ehrt das Projekt die industrielle Vergangenheit des Gebäudes und entspricht den Vorstellungen der Künstler von architektonischen Räumen und Kunstausstellungen", so der Architekt.
